Problem von Sabina - 16 Jahre

Missbrauch, keinen weg aus der Hölle?

Hallo,

mein Name ist Sabina und ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Also ich fange mal an:
Als ich noch klein war so um die 3 lebten meine Mutter und ich bei meinem Vater.
Er war/ist Alkoholiker. Als meine Mama dann mit meiner Schwester hoch Schanger war hielt sie mich auf dem Arm und dann ist mein Vater uns mit dem Messer hinterher gelaufen.

Wir sind dann weggegangen und als ich dann 9 war lernte meine Mutter einen neuen Mann kennen.
Er war nett und irgendwann sind sie dann zusammen gezogen.
Wir haben dann ein Hausgebaut und so.
Als ich dann 11 oder 12 war hat er angefangen mich zu belästigen.
Ich kann nicht genau sagen wann es war ich habe es einfach verdrängt.
Er hat mich gezwungen ihn zu küssen und ihm einen runterzuholen.
Er hat mich auch angefasst.
Ich habe mich nie einer Person anvertraut.
Dann kamen auch noch Probleme in der Schule hinzu.
Alle haben mich gehasst und dann habe ich um die 20Schlaftabletten geschluckt, doch es passierte nichts da es nur planzliche waren.
Dann habe ich erfahren das er auch versucht hat Freundinnen von mir zu küssen.
Ich schäme mich so sehr.
Ich würde am liebsten sterben.
Ich habe mich dann einem Freund anvertraut, er hat mir so gut wie möglich versucht zu helfen und mir geraten zu einem Therapeuten zu gehen.
Dann habe ich mich aber dazu entschlossen es meiner Mutter zu sagen.
Dann stand der Tag an, andem ich es ihr sagen wollte.
Ich hatte erst vor einem Monat meine Ausbildung begonnen und war total nervös.
Mein Chef ist ein guter Freund von mir und ich habe es ihm dann erzählt.
Ich durfte dann auch früher gehen und habe den nächsten Tag frei bekommen.
Ich wollte es meiner Mutter bei einem Freund erzählen da ihr Mann hatte.
Ich habe einen Brief vorbereitet da ich nicht wusste ob ich mich traue.
Also kam es wie ich es mir dachte ich habe ihr den Brief gegeben und geweint, da ich nicht wusste ob sie mir glauben wird oder wie sie reagieren wird.
Sie war durcheinander, was ich auch verstehen konnte.
Also nahm sie den Zettel und sagte sie müsse mit ihm auch darüber sprechen und sie wüsste nicht was sie tun sollte da sie einen Sohn mit ihm hat der 6 Jahre alt ist und sehr an ihm hängt. Und sie haben gemeinsame Kreditet für das Haus auf sich genommen.
Sie hat ihn damit konfrontiert und er hat es dann gestanden.
Ich war erstmal erleichter, weil ich dachte es könnte nur noch besser werden.
Ich bin dann zu Hause ausgezogen. Zu dem Freund dem ich mich anvertraute habe da er noch eine freie Wohnung unter sich hatte.
Doch sie blieb zu Hause hat erstmal in meinem Zimmer geschlafen.
Als ich dann vorbei kam war er zu Hause und er und sie taten so als ob nix wäre.
Sie schläft auch wieder im Schlafzimmer.
Doch was soll ich tun?
Es tut so schrecklich weh, das mitanzusehen.
Zur Zeit habe ich immer dieses verlangen zu Sterben, es tut einfach weh.
Ich habe Angst ihn anzuzeigen, da sie in einem kleinen Dorf wohnen wo jeder jeden kennt.
Dann würd nur über mich gesprochen.
Und was ist mit meinem Bruder er ist doch erst 6 und dann werden sie alle den Vater in ihm sehen und er darf mit keinem seiner Freunde mehr spielen.
Was auch noch sehr schlimm für mich ist bei den Verwandten so zu tun als ob nichts ist.
Sie reden immer von ihm als ob er so ein toller und netter Mensch wäre, aber das ist er doch nicht.
Ich kann einfach nicht mehr und weiß auch nicht weiter.
Es tut einfach so im Herzen weh.

Bitte sagt mir was ich tun soll. Ich bin am verzweifeln.

Entschuldigung für diesen vielen Text.

Mit freundlichen Grüßen
Sabina

PS: Ich hoffe ihr könnt mir helfen *wein*

Wilhelm Anwort von Wilhelm

Hallo Sabina,
Hut ab, vor den Mut den du aufgebracht hast um diesen Weg zu gehen. Du hast vermutlich bestimmte Reaktionen von deiner Mutter erwartet, die so nicht eingetroffen sind. Nun bist du hilflos. Es ist aber für dich absolut wichtig die Ereignisse aufzuarbeiten und dazu brauchst du unbedingt therapeutische Hilfe, ohne dem geht es nicht. Es ehrt dich, dass du trotz allem was geschehen ist auf die anderen so viel Rücksicht zu nehmen. Diese Rücksichtnahme solltest du jedoch aufgeben, wenn es dem Therapieerfolg in irgendeiner Weise gefährden sollte. Du hast absoluten Vorrang!!!. Da du offensichtlich auf Reaktionen deiner Mutter wartest, halte ich es für besser mit ihr noch mal alleine zu reden. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ihr das alles nichts aus macht. Mache ihr klar, dass die Angelegenheit für dich in keinster Weise erledigt ist und das du ihre Hilfe brauchst. Die wirst du vermutlich wegen Arzt- und Therapeutenbesuchen sowieso brauchen.
Ich finde es auch sehr ungerecht, dass du ausziehen musstest. Du bist die Leidtragende und musst weichen. Irgendwie ist auch das nicht so ganz einzusehen, Auch so etwas solltest du einmal ansprechen.
Also, ich finde es toll, wie du das mit deinen 16 Jahren machst. Bleibe jetzt bitte nicht stehen. Du hast die Stärke alles durchzustehen und gönne es dir, die dazu nötige Hilfe und Unterstützung anzunehmen, du hast es verdient.
Alles gute!