Problem von Anonym - 16 Jahre

Habe ich vielleicht die Falsche Ausbildung gewählt?

Liebes kummerkastenteam,
Ich bin 16 Jahre alt und habe dieses jahr meinen realschulabschluss gemacht.
Ich habe dann direkt am 1.August eine Ausbildung begonnen.Ich hatte vorher sogar ein Praktikum in diesem Betrieb gemacht und es hat mir im Praktikum eigentlich spaß gemacht und ich war mir sicher,das dieser beruf der richtige sei.Die ersten 2 Monate der Ausbildung waren ganz ok aber seit disem/und dem lezten monats bin ich im betrieb nur noch am aufräumen und mir macht die arbeit,die ich mal machen wenn ich nciht aufräume,auch nicht mehr so wirklich viel spaß.Es ist relativ eintönig und wenn ich dann gerufen werde um meinem meister zu helfen muss ich ihjm dann eine lampe etc. halten oder ich gucke nur zu..machen darf ich eigentlich nicht so viel.Ich habe wirklich gedacht das dies der richtige beruf wäre.Aber irgendwie habe ich in lezter zeit das gefühl das es die falsche entscheidung war und ich habe schon mit dem gedanken gespielt meine ausbildung abzubrechen.(In der berufsschule fühle ich mich auch sehr unterfordert).Ich habe aber angst mit meinen eltern darüber zu reden,und ich aber eigentlich auch cniht weiss wie sie reagieren würden.Ich weiss nicht was ich tun soll bitte helft mir.
Liebe Grüße

Bernd Anwort von Bernd

Lieber Unbekannter,

Hoffentlich hast Du in den 2 Monaten seit Deinem Schreiben nichts voreiliges getan.

Bevor Du in Deinem Leben einen Plan "A" abbrichst, solltest Du einen Plan "B" soweit haben, dass er direkt umgesetzt werden kann.

Abbruch ist vor allem in der heutigen Zeit nicht wirklich ein Mittel, weiter zu kommen.

Frust führt in Deinem Alter leider oft zu vorschnellen Aktionen. Dabei kannst Du gerade auch in solchen Situationen sehr viel für Dein weiteres Leben lernen, was Dir keine Schule beibringen kann:

planvolles Vorgehen! Mehrgleisig!

Dort, wo Dein Lehrbetrieb und die Berufsschule Dich nicht fordert, fordere Dich selbst um so mehr!

(1) Versuche in Deinem Lehrbetrieb zu erkennen, warum Dich Deine Ausbilder nicht mit den Arbeiten betrauen, die Dich weiter bringen. Wie kannst Du die Ausbilder dazu bringen, Dich etwas anderes als "Aufräumen und Lampen halten" machen zu lassen?
Vielleicht liegt es nur daran, dass der Betrieb selbst zur Zeit nicht die "aufregenden" Aufträge abwickelt (Wirtschaftskrise).
Laß Dich nicht nur "einteilen", sondern stelle auch Fragen zu Deinem Betrieb. Identifiziere Dich mit allem, was dort geschieht. Versuche, Dich selbst mit Deinem Meister zu identifizieren.

(2) Bevor Du sagst: "das ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe, überlege - nach Feierabend -, was denn besser für Dich wäre.
Wenn Du eine Lösung findest, suche - nach Feierabend - einen Weg, wie Du das erreichen kannst. Verabschiede Dich von Deiner jetzigen Ausbildung erst, wenn Du sicher bist, das für Dich Bessere auch erreichen zu können (neuer Lehrvertrag oder Ähnliches).
Und auch dann: verabschiede Dich. Schmeiß nicht einfach hin.

(3) Wo Dich die Berufsschule nicht fordert: es gibt so vieles zu lesen und lernen, was Dir unabhängig von Deiner derzeitigen Ausbildung helfen wird. Tue es.

Ich selbst wollte einmal Lehrer werden, habe Bergbau studiert und bin jetzt Gleisbauer.
Das einzige, wodurch ich nicht entgleist bin: für jeden Richtungswechsel in meinem Leben habe ich vorher geschaut, dass die Weichen richtig gestellt sind!

Rede mit Deinen Eltern nicht darüber, dass Du "schmeißen" willst (Frust, Aufgeben), sondern rede mit ihnen darüber, dass Du eine andere Richtung suchst (positiv! weiter in die Zukunft gedacht)!

Sie können und werden Dir helfen, Deinen jetzigen Weg zu ertragen, bis ihr gemeinsam eine neue, bessere Richtung gefunden habt.

Liebe Grüße,

Bernd