Problem von Anonym - 24 Jahre

Selbstzweifel (Depression?)

Erst einmal Hi zusammen.
Ich glaube seid den ganzen Jahren wo mich diese Zweifel innerlich zermürben, ist dies nun das erste mal, das ich mich nach aussen hin öffne. Ich weiss garnicht so recht wo ich anfangen soll. Es fing denke ich damit an das mein Vater, warscheinlich ungewollt, mir eine Art Hassbild von ihm, auf ihn, projeziert hat. Ich kenne ihn bis Heute nicht wirklich, aber verachte ihn auf eine gewisse Art und Weise (Details spielen denke ich an dieser Stelle keine wirkliche Rolle, da weder körperlicher noch psycher Missbrauch statt fand). Im Prinzip habe ich mein Leben lang versucht "besser" als er zu sein/werden, durchaus auch mit Erfolg (in meinen Augen). Allerdings habe ich seid einer ganzen weile (einige Jahre...) nun schon das Problem das ich mich nicht mehr objektiv messen kann. Ich weiss nicht wann schluss ist, bzw. wann ich genug für mich erreicht habe um wirklich mit mir zufrieden seien zu können. Ich kritisiere mich (höchstwarscheinlich unnötig) selbst, und nicht grade im kleinen Ausmaß. Fehler die ich begehe sind für mich ein Stich in mein Herz und meine Seele. Bislang habe ich weder professionelle, noch private Hilfe aufgesucht um damit fertig zu werden. Ich weiss auch ehrlich gesagt nicht so recht, ob ich sie akzeptieren würde. Mein Leben ansich war immer eine Berg und Talfahrt. Ich hatte viel Glück und sehr viele schöne Momente in meinem Leben, allerdings auch nicht grade wenig schlechte, wobei ich nicht wirklich negativ auf meine Vergangenheit zurückblicke. Viel mehr zerfrisst mich mein innerlicher Zweifel und, mein zweites Problem, meine Sehnsucht nach jemandem bei dem ich mich fallen lassen kann. So skuril es nun auch erscheinen mag, aber jetzt in diesem Moment, ist es dieser Text, in dem ich mich relativ gut fallen lassen kann. Es geht hierbei nicht wirklich um den Wunsch nach einer Beziehung, oder Freunden (habe ich nicht wirklich wenige, auch ein paar sehr gute die ich über ein Jahrzent kenne), sondern eher um eine objektive Meinung. Ich bin ein sehr rationaler und spießiger Mensch, pflege meine Sachen immer im übertriebenem Maße und achte auf Kleinigkeiten, die den meisten Menschen wohl entgehen. Ich habe keine wirklichen Krankheiten und eine wahnsinnig liebevolle "Patchwork-Familie" die mich vollends unterstützt bei allem was ich mir in den Kopf setze. Ich müsste, objektiv betrachtet, glücklich sein. Allerdings weiss ich mittlerweile nicht mal mehr wirklich, wie sich das anfühlt. Ich denke die Kernpunkte meiner Probleme wurden mehr als ausführlich geschildert. Viel mehr, was ich noch schreiben könnte, fällt mir auch nicht mehr ein im Moment.

Anwort von Stefan

Hallo Lieber Unbekannte,
versuch doch einfach erstmal etwas weniger selbstkritisch mit dir umzugehen. Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie du dich "objektiv" gemessen hast, ich denke objektiv kann man sich selbst nur sehr schwer messen. Ich bin mir aber sicher, dass du auch deinen eigenen Weg finden kannst und nicht den Ansporn haben musst, "besser" als dein Vater zu sein. Fehler im Leben macht jeder Mensch, seh die aber nicht unbedingt als was "schlechtes" an bzw. nehme dir die Fehler nicht zu sehr zu Herzen.
Sicherlich einige Fehler kann man nicht so einfach korrigieren, sehe Fehler als Herrausforderung an, es nächstes mal einfach anders zu machen. Versuch einfach allgemein alles etwas "lockerer" zu sehen und laß gewisse Dinge nicht zu sehr an dich ran.
Ich wünsche dir alles Gute.

Gruß Stefan