Problem von Sabrina - 25 Jahre

Ärzte Wechsel

Hallo liebes Kummerkasten Team,

Ich bin wegen Depressionen im Behandlung in einer Klinik Ambuland.

Ich fange mal von vorne an. Ich bin auch in einer Therapie Gruppe in der Klinik. Da gibt es ein Psychologen den ich gefragt habe ob ich bei ihm Einzel Therapie machen kann. Er hat mir dann einen Termin gegeben. Ein paar Tage später hat er mich angerufen, ob ich auch zu seiner Kollegin gehen würde sie hat mehr zeit. Ich habe dann ja gesagt, obwohl ich net zu ihr wollt. Ich war ein mal bei ihr. Ich wollte aber lieber zu dem Psychologen. Hab ihn dann auch bekommen. Vor 2 Wochen hatte ich den letzten Termin bei ihm, weil er dann net mehr da ist. Ich hab gedacht das ich zu sein Nachfolger komme. Vor 2 Wochen hat er mir eine Ärztin vorgestellt bei der ich weiterhin bin. aber irgendwie möchte ich doch zu dem anderen Psychologen ( Nachfolger) und net zu ihr. Den anderen Psychologen hab ich mal gesehen. Er kam mir sehr Sympatisch vor und ein Freund von mir ist auch bei dem. Ich weiß aber net was ich machen soll. Den Psychologen den ich bis jetzt immer hatte, hat mit dem Nachfolger Privat Kontakt. Was ist, wenn er ihn das sagt das ich bei ihm jetzt bin bin? Was denkt er dann? Ich meine damit, ich hab ja scho mal von ihm eine gewechselt, weil ich bei ihm Therapie machen wolle und jetzt sag ich scho wieder ich will wo anders hin? Ich hatte vor 1 Woche den ersten Termin bei der Ärztin. Ich hab gemerkt, das ich mit ihr net klar komme. Ich habe mich so unverstanden Gefühlt. Sie hat so geredet, als wenn alles so einfach wäre. Sie meinte auch, wenn wir einen Termin haben und ich würde net kommen, wäre sie böse. Aber was ist, wenn ich sie wirklich wechsle und ich habe noch ein Termin bei ihr, was mach ich wenn sie mich drauf anspricht? Davor habe ich auch angst. Das andere ist was mir irgendwie peinlich ist. Ich habe ein sehr guten Freund der wo auch bei dem Psychologen war. Er hat sein nachfolger in Therapie. Vor ein paar Wochen hatt der Freund von mir sein letzten Termin bei dem Psychologen. Der Psychologe meinte zu ihm ich hab kontakt mit meinen Nachfolger da frag ich mal wie es dir geht. Vor 2 Wochen wo ich den Termin beim Psychologe hatte meinte er zu mir sag ihn mal schöne Grüße. Ich bin sehr gut mit dem Psychologen klar gekommen und es war auch gut, nur denk ich der Psychologe mag meinen guten Freund mehr wie mich. Die zwei sachen belassten mich irgendwie. Ich hab nur geweint weil ich net weiter wusste

Ich bedanke mich scho mal.

LG

Sabrina

P.s. Ich hoffe das ich euch die mail net Doppelt gesendet habe. Ich weiß net, ob se bei euch angekommen ist. Ich will euch auf keinen fall verarschen das müsst ihr mir glauben.

Sarah L. Anwort von Sarah L.

Liebe Sabrina,

ich lese aus deiner Mail heraus, dass du ganz viel Angst davor hast etwas falsch zu machen. Ich glaub deine Mail ist nicht zweimal bei uns angekommen, aber danke für den Hinweis.

In so einer Therapie ist es ganz wichtig, dass man mit dem Therapeuten auf einer Wellenlänge ist, sonst bringt die ganze Therapie nichts.
Und wenn man kein gutes Gefühl hat, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man spricht es an und versucht gemeinsam mit dem Therapeuten einen Weg zu finden, oder man wechselt.
Ich kann verstehen, dass dir beides unangenehm wäre, deshalb will ich versuchen in meiner Antwort ein bisschen das Für-und-Wieder abzuwägen und dir vielleicht auch Ansätze zu bieten, wie du das Problem am besten angehst.

Was ich zunächst noch anmerken möchte: Du schreibst der Nachfolger ist Psychologe und sie ist Ärztin, deshalb bin ich mir nicht sicher ob man sich nicht für dich aus ganz bestimmten Gründen auf eine Behandlung durch eine Ärztin geeinigt hat, die darf nämlich auch Medikamente (z.B. Antidepressiva) verschreiben, und du hast nicht gesagt ob du welche nimmst. Es könnte also sein dass du, selbst wenn du zum Psychologen wechselst, weiterhin parallel von einem Arzt oder einer Ärztin mitbetreut wirst.

Gut, wieder zurück zu deinem Problem.
Ich glaube nicht, dass dir irgendjemand böse ist, wenn du wieder wechseln willst. Was glaube ich sein könnte, ist dass deine Ärztin und vielleicht auch der Psychologe der Meinung sind dass du der Therapie (vielleicht auch unbewusst) ausweichst. Aber das wäre auch nicht schlimm, immerhin sind die da um dir zu helfen.
Können sie aber nicht, wenn du nicht mit ihnen redest.
Mein Vorschlag wäre, dass du das Problem entweder ganz offen bei der Ärztin ansprichst, oder wenn dir das unangenehm ist könntest du versuchen mit deinem alten Psychologen nochmal in Kontakt zu kommen und ihn bitten ob er Zeit für in einmaliges Beratungsgespräch hätte. Dabei würde es dann ja auch mehr um was Organisatorisches gehen, vielleicht ist er dazu eher bereit.
Dass deine Ärztin gesagt hat dass sie böse wäre, wenn du zu einem Termin nicht kommst ist üblich. Es geht darum, dass sie wenn sie einen Termin mit dir hat ja dann auch da ist und wartet und wenn du nicht kommst wird ihr die Zeit erstens nicht bezahlt und zweitens machst du dann in deiner Therapie keine Fortschritte.
Ich bin mir sicher, dass sie damit nicht gemeint hat dass sie aus persönlichen Gründen böse oder enttäuscht wäre!
Das heisst auch wenn ein Wechsel anstünde müsstest du sie natürlich rechtzeitig informieren, aber sie wäre nicht beledigt oder so.

Ich glaube am Besten wäre es, wenn du sie drauf ansprichst. Ich weiß jetzt nicht genau ob dir was in der Therapie fehlt, was man ändern könnte, oder ob einfach die Sympathie nicht da ist.
Aber du könntest ihr sagen, dass du dich nicht ganz wohl fühlst und sie fragen ob ihr euch nicht eine Frist setzen könnt in der ihr das gemeinsam zu ändern versucht, und ob sie dich beim Wechseln unterstützen würde, wenn es dann für dich immer noch nicht geht.
Das wäre auch zwei Gründen gut: Erstens würdest du damit ein Stück erwachsener werden und Verantwortung für dich übernehmen, statt von der unangenehmen Situation gelähmt zu sein, und das fällt der Ärztin sicher auf (und wenn nicht sag es ihr!!). Zweitens würde es dich bestimmt auch in deiner Therapie weiterbringen, ganz egal ob du bei dieser Ärztin bleibst oder wechselst, weil du durch das enge Gespräch mit ihr und durch deiner Selbstbeobachtung wieder was Wichtiges Gelernt hättest.
Aber denk dran: wenn du diesen Weg gehst, dann bedeutet das auch, dass du dich für den ausgemachten Zeitraum mit der Ärztin auseinandersetzt und bemühst zu erreichen, dass es dir gut tut.
Das heißt immer wieder mit ihr reden und ihr sagen oder versuchen zu sagen, was dir fehlt oder was sich nicht gut anfühlt.
Ihr könntet am Anfang oder am Ende jeder Sitzung eine Viertelstunde für dieses Gespräch einräumen.
Ich kann dir nicht versprechen, dass sie sich darauf einlässt, oder das es den gewünschten Erfolg hat. Aber wenn nicht, dann kannst du wechseln, und dann musst du dich auch nicht mehr selbst fragen, ob du es dir zu einfach gemacht hast oder ob andere das vielleicht denken.
Dann weisst du nämlich für dich, und kannst auch ganz klar erzählen, welche Lösungen du oder ihr zusammen gesucht habt.

Ich glaube auch nicht, dass der ehemalige Psychologe deinen Freund lieber mag als dich. Die meisten Therapeuten die ich kenne haben zu jedem ihrer Patienten ein anderes aber trotzdem besonderes Verhältnis. Aber nicht wirklich lieber oder weniger lieb.
Und wenn du so ein tolles Verhältnis zu ihm hattest kann das sowieso nicht einseitiges gewesen sein! :)

Also trau dich - entweder erst über eine Beratung bei deinem ehemaligen Psychologen oder gleich mit der Ärztin. Ich weiß nicht ob es in der Klinik nicht auch vielleicht jemanden gibt, an den man sich speziell mit sowas wenden kann, so eine Art Vermittler zwischen Patienten und Ärzten, mit dem du dich wegen der besten Vorgehensweise noch mal beratschlagen könntest.
In jeden Fall werde aktiv, ich bin sicher du schaffst das!

Alles Liebe,
Deine Sarah L.