Problem von Anonym - 14 Jahre

depressionen

Meine Freunde und ich brauchen dringend eure Hilfe!! Meine Freundinnen und Ich haben den Verdacht, dass Leon Depressionen hat. Er benimmt sich nicht normal.Er hat kein Vertrauen mehr in uns, dass könnte daran liegen, dass er schon oft seine besten Freunde verloren hat (4-mal). Außerdem hat er starke Verlustängste, da er eigentlich eine Schwester hätte, die aber noch vor seiner Zeit gestorben ist (im Alter von 2 Wochen) und ein paar Jahre später seine Eltern sich getrennt haben (er musste sich zw. Vater & Mutter entscheiden). Von seinem letzten "besten" Freund (Mark) wurde er sehr unterdrückt und er musste immer zurückstecken.Dafür hasst Leon Mark jetzt, dieser ist aber noch in unserer Klasse.Immoment gibt es deshalb einen sehr großen Streit, da Leon einfach nicht damit klarkommt, wenn wir mit Mark reden (es ist nur reden, nicht mehr). Nun stellt Leon uns vor die Wahl entweder Mark oder Er selber. -->(Das hat uns sehr verletzt, dass er uns nicht vertraut). Da wir nun herausgefunden haben, dass Leon`s Vater Depressionen hatte, sind wir erst auf diese Idee gekommen mit dieser Krankheit (Da meine Tante auch diese Krankheit hat, kommt es mir noch stärker so vor, da die Verhaltensweisen der beiden [meiner Tante & Leon] identisch sind).Meine Freundinnen und Ich haben uns im Internet über Depressionen informiert und da sehr viele Symptome übereinstimmen (wie z.B.:schwache Blase, Lichtüberempfindlichkeit, Traurigkeit(er weint fast jede Nacht), nur leichter/unruhiger Schlaf, Vertrauens- und Selbstvertrauensverlust, Schuldgefühle, ernster Gesichtsausdruck, hängende Schultern, negative Einstellung, Interessenverlust, oft Rückenschmerzen, Entscheindungsangst, Zittert oft, ...) haben wir Leon einmal darauf angesprochen. Darauf hin reagierte er sehr empfindlich/sauer und alles ist noch viel schlimmer geworden. Da in diesem Jahr sehr viel Trubel um Depressionen war, haben wir/ich sehr viel Angst (Auch gerade ich, denn meine Tante hat jetzt seit 2 Jahren ein Alkoholproblem durch die Depressionen & schon oft Mordgedanken gehabt). Nun wissen wir nicht, wie wir uns weiterhin verhalten sollen, denn die Stimmung bei uns ist sehr angespannt und er hält penetrant gegen die Krankheit. Aber es spricht so ziemlich alles für Depressionen, also was sollen wir tun? Von uns lässt er sich nicht helfen & wir wollen ihn nicht verlieren! Daher wollen wir euch um Hilfe bitten. Danke schonmal im vorraus:)

Sarah L. Anwort von Sarah L.

Liebe Unbekannte,

ich finde es ist gar kein Wunder, dass es eurem Freund so schlecht geht, nach Allem was er in letzter Zeit durchgemacht hat.
Und ich könnte mir vorstellen, dass er sich so gegen eure "Diagnose" wehrt, weil er vielleicht das Gefühl habt dass ihr seinen Schmerz gar nicht mehr seht - wenn es einen Namen hat und eine Krankheit ist, dann ist das auch ein bisschen anonym, versteht ihr?

Redet doch nochmal in Ruhe mit ihm darüber. Vielleicht wenn ihr ihm erklärt, dass ihr ihm irgendwie helfen wollt und nicht wisst wie, dann taut er nochmal ein bisschen auf?
Wenn das nichts hilft redet bitte entweder direkt mit seinen Eltern oder mit eurem Klassenlehrer. Nach solchen Erlebnissen sollte niemand alleine sein, und wenigstens mit einem Psychologen sollte euer Freund mal geredet haben um mit den Verluste die er erleiden musste besser umgehen zu können und zu merken, dass er nicht alleine ist. Seine Eltern sind vielleicht auch so mit sich selbst beschäftigt, dass sein Schmerz untergeht.

Er wird sich vielleicht von euch verraten fühlen, deshalb versucht es besser über einen Erwachsenen, der euren Namen aus dem Spiel lässt. Euer Klassenlehrer könnte vielleicht sagen es ist ihm selbst aufgefallen. Aber es ist ganz wichtig, dass sich jemand um euren Freund kümmert, und irgendeinem Erwachsenen solltet ihr euch bitte anvertrauen!

Eventuell könnt ihr es auch bei einer Beratungsstelle versuchen:
http://www.bke.de/virtual/ratsuchende/beratungsstellen.html
Hier könnt ihr per Postleitzahl suchen. Es handelt sich um Familienberatungsstellen, das heißt die kümmern sich darum Familien bei Lösungen familiärer Probleme beratend zur Seite zu stehen.
Dazu arbeiten verschiedene Fachkräfte zusammen (Psychologen, Sozialarbeiter zum Beispiel) und die Beratung ist kostenlos.
Da kann man euch sicherlich auch Ratschläge geben, wie ihr am besten mit der Situation umgeht oder wie ihr am besten mit seinen Eltern das Gespräch sucht.

Alles Liebe,
Eure Sarah L.