Problem von Anonym - 17 Jahre

Meine Mitschüler grenzen mich aus.

Hallo alle zusammen.
Ich bin seit einem halben jahr auf einer neuen Schule. Früher auf meiner alten schule, war ich manchmal eine Einzelgängerin gewesen ,jedoch hatte ich auch meine Gruppe, zu denen ich gehen konnte wenn ich problem hatte.
Doch nun ist alles anderes, wir sind gerade mal 15 Schüler in der Klasse und ich bin neu hinzugekommen. Viele meiner bekannten sagten mir, dass ich bestimmt schnell anschluss finden würde. Doch das war nicht der Fall. Am anfang als ich in die Klasse kam, interessierte sich keine für mich.
Ich bin nicht jemand, der aufmerksamkeit braucht, jedoch fand ich es ziemlich seltsam, dass keine zu mir kam und mich nach meinen Namen fragte.
Erst nach 2 Wochen kam dann ein Junge zu mir. (Bisher mein einzigster richtiger kontakt zur klasse.)
Jedoch ist er etwas seltsam und selbst einausenseiter.
Meine Mom meinte zu mir ,dass ich mal auf die Leute zu gingen müsste ,damit sich etwas veränderte. Somit begann ich mich einfach hinzu zu gesellen und versuchte mit zu reden ,jedoch passierte immer das selbe, ich sagte etwas, was zum Thema gehört und dann. Sagten sie gar nichts.. nach ungefähr 3 sekunden fingen sie einfach ein neues Thema an, so als ob sie mich nicht gehört hätte.
In volleyball spieleten sie sich alle immer zu zweit ein, nicht so wie ich das kannte ,dass alle zusammen spielten im kreis. Sie spielten sogar zu dritt. Und keine hat jemals gefragt:\"Wollen wir nicht zusammen machen?\" Oder \"Willst du nicht zu uns kommen?\" Nicht einmal im Unterricht, nicht einmal wenn wir partnerarbeit machten, selbst im unterricht setze sich keiner Neben mir hin.
Als ich versuchte mit meiner Mom darüber zu reden und anfing zu weinen Sagte sie nur zu mir schon fast genervT:\"Es ist immer das selbe! Wenn es dir reicht ,dann geh runter von der Schule und such dir eine Ausbildung!\"
Zwar ist mein Bruder mit auf der Schule ,doch es ihn peinlich mit mir zu reden, er ist ein jahr älter als ich.
Ich bin schon so oft nun auf klo gerannt um mich erstmal auszuweinen weil ich das alles so fertig macht.
Nach dem ich meinen Mut zusammen gefasst hatte und mit einigen nun eine Projektarbeit am Hals.
Doch schon bei der ersten Stunde fing es an, dass wenn ich meine Meinung sagte zur Facharbeit, dass sie nicht weiter drauf eingingen.
Nun sind 3 Wochen rum und es hat sich nichts verändert, mittlerweile sag ich kaum noch was.
Heute kam dann meine Leherin zu mir und meinte ,dass sie kurz mit mir was besprechen müsste.
Nämlich hatte sich jemand aus meine gruppe beschwert ,dass ich nichts machen würde.
Ich meine wie soll ich den mitarbeiten, wenn sie mir noch nicht einmal die Chance dazugeben?
Ich war dazu noch eine woche krank gewesen, lag mit fieber im bett. Und als ich wieder kam, hat keine gefragt was mit mir gewesen war oder was wir gemacht haben.
Ich hab schon überlegt ob ich die Klasse wechseln sollte, jedoch würde es sich nicht lohnen, weil in einen halben Jahr sowieso alle klassen in einen Jahrgang gepackt werden und es so nur noch eine Klassenstufe gibt.
Ich weiß nicht was ich noch tun soll.
Bitte helft mir, ich weiß nicht mehr weiter.

Zipporah Anwort von Zipporah

Liebe Unbekannte

Dein Problem erinnert mich stark an meine eigene Schulzeit vor ca. 4 Jahren. Ich war gerade in eine neue Klasse eingeteilt worden und fühlte mich sehr allein und unwohl. Meine Eltern rieten mir dann auch, ich solle doch selber auf die Leute zuegehen. Doch das ist, wie du auch schon selber gemerkt hast, leichter gesagt als getan. Die Zeit verging und irgendwann machte es bei mir "Klick". Ständig hatte ich die Schuld bei den anderen gesucht und Erwartungen an sie gehabt. Dabei war ich doch genug alt, um für mich selber verantwortlich zu sein. Wenn ich etwas von ihnen wollte, musste doch ich zu ihnen gehen und nicht umgekehrt. Von da an wurde ich richtig frech. Ich wartete nicht, bis mich jemand fragte, ob wir zusammen in der Gruppe sein wollten. Ich teilte mich gleich selber zu jemandem ein. Es ist bemerkenswert, wie sehr Menschen es manchmal mögen, wenn jemand frech ist.

Du schreibst du fandest es seltsam, dass am Anfang niemand auf dich zuging. Dabei kannten sie dich doch ebenso wenig, wie du sie. Es gibt zwar Leute, die kein Problem haben, sofort auf neue Menschen zuzugehen, doch das ist eher selten. Doch wenn keiner auf dich zugeht, dann ist es wichtig, dass du das nicht einfach so hinnimmst, sondern eben selber den ersten Schritt machst. Der einfachste Moment, um Kontakt zu knüpfen, ist am Anfang, wenn sich alle noch fremd sind. Da du leider diesen Moment verpasst hast, wird es nun doppelt so schwer sein, einen Anschluss zu finden. Aber es ist nicht unmöglich! Glaub mir.
Gib nicht auf. Sei frech. Auch wenn mal niemand auf dich eingeht, lass dich nicht entmutigen. Sie sind wahrscheinlich auch überrascht, dass du dich auf einmal beteiligst. Es sind bestimmt keine bösen Absichten dahinter.

An der Situtation mit der Gruppenarbeit zeigt sich doch, dass sie sich selber nicht trauen direkt auf dich zuzugehen, wenn sie etwas stört. Genau da kannst du jetzt zeigen, dass du mutiger bist, als deine Kollegen. Geh direkt auf diese Person zu und frage sie, was genau sie and dir stört. Und schon ergibt sich dir eine erste Gelegenheit, ein Gespräch mit jemandem zu führen.

Ich weiss, dass sich das jetzt alles sehr einfach anhört und dass es das in Wirklichkeit nicht ist, aber bleib unbedingt dran. Es wird besser. Ganz sicher! Oft reden wir uns ein, dass wir doch zu wenig Selbstvertrauen haben, um so etwas zu tun. Dabei ist das bloss eine Ausrede. Manchmal müssen wir diese Gefühle einfach ignorieren und unter die Menschen gehen. Ich habe in diesem Jahr, das ich anfangs als so schlimm empfand, mehr Selbstvertrauen und Sicherheit bekommen denn je.

Ich wünsche dir ganz viel Glück und lass dich nicht unterkriegen.

Mit liebem Gruss

Zipporah