Problem von M - 33 Jahre

Trennung

Hallo

ich bin seit fast zehn Jahren mit meiner Partnerin zusammen. Wir verstehen uns ganz gut. Ne Bekannte hat mal zu mir gesagt, dass ist eher ne Freundschaft und weniger eine Beziehung. Jedoch klappt es im Bett überhaupt nicht. Wir haben vor gut 2 1/2 Jahren das letzte Mal miteinander geschlafen. Und da war es auch eher so, als hätte sie es über sich ergehen lassen, da ich da Geburtstag hatte. Wir hatten eigentlich von Anfang an Probleme mit dem Thema. Ich war ihr erster Mann gewesen. Wir haben uns für das erste mal auch Zeit gelassen. Es war für sie nicht so schnön. Auch die wenigen Versuche danach haben sie nicht davon überzeugen lassen, dass Sex etwas schönes, intensives und verbindendes sein kann. Ich habe mich dann nach und nach innerlich von ihr zurückgezogen, da weitere Versuche der körperlichen Nähe für mich auch schwierig waren. Versteht mich nicht falsch. Ich wollte nicht jeden Tag nur das eine. Aber manchmal wäre es schon schön, wenn es nicht nur beim kuscheln geblieben wäre. Aber wenn es dann soweit gewesen wäre, hat sie es mir unmißverständlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht mag (nonverbal). Ich habe immer wieder auch versucht darüber mit ihr zu reden. sie meint es mache ihr keinen spaß und sie empfindet dabei wenig bis nichts. sex sei ihr nicht wichtig. ich habe es versucht zu akzeptieren. Schließlich habe ich sie geliebt und da stellt man seine Bedürfnisse auch einmal zurück und hofft das es besser wird.

Nach dem es über die Jahre nicht besser geworden ist, habe ich mich Ende letzten Jahres entschieden, mir eine Whg zu suchen. Jetzt sind wir aber schon so lange zusammen, dass man da nicht einfach geht. Vor drei Wochen habe ich allen Mut zusammengefasst und habe ihr gesagt, dass ich sie noch sehr gerne habe, es aber für eine Beziehung nicht mehr reicht.

Die Reaktion bzw. das Gespräch war dann sehr emotional. Ich habe mich auf einmal ihr wieder total nah gefühlt und habe mir wieder gewünscht, dass alles gut wird. Ich war total verwirrt. Ich habe dann zu ihr gesagt, dass ich eben total verwirrt sei und ich erst einmal über meine Gefühle im klaren seien möchte. Und in den drei Wochen ist mir klar geworden, dass die sie noch mag, aber die sind nicht mehr so stark, dass ich der Beziehung eine Chance geben (will). Jetzt weiß mich aber nicht, wie ich es ihr sagen soll. Ich habe Angst vor ihrere Reaktion und von den Stunden bzw. Minuten danach. Mir ist bewusst, dass dies jeden Tag x-Mal allein in Deutschland passiert. Ich stehe jetzt wohl genau vor dem Moment wo man sich tausend Gedanken macht. Ich mache mir vor allem Gedanken, wie sie es verkraften wird, wie es bei ihr weitergeht.

Vielleicht findet ihr ja ein paar passende Worte, damit ich den letzten Schritt gehen kann. Vielen Dank schon einmal im voraus.


M.

Anja Anwort von Anja

Grüß dich,

eine Trennung ist immer sehr unangenehm und da werden dir nun Millionen Menschen zustimmen. Ich hoffe, das unser Rat nicht verspätet eintrifft, aber dennoch:

Du hast schon einen großen Schritt getan, in dem du dich dafür entschieden hast dich zu trennen. Nun fehlt nur noch die Ausführung.

Da man für den Menschen meist ja doch noch ein wenig was empfindet, möchte man die Trennung so schmerzlos wie möglich machen. Auch wenn es hart klingt, kannst du das eigentlich vergessen. Egal wie du es ausdrückst, was du sagst, wie du guckst und wann du es tust, deine Freundin ist immer geschockt und verletzt. Man muss sich darüber im klaren sein, das man der anderen Person wahrscheinlich sehr weh tut.

Aber nun überlege doch, wie es bei dir früher war. Wenn jemand mit uns Schluss macht, raubt es uns zuerst den Atem, das Herz fängt an zu klopfen, man kann es nicht wahrhaben und schlussendlich wird man sauer und traurig zu gleich. Aber wenn du weiterdenkst, merkst du das es vorbei geht. Die ersten Tage/Wochen sind schlimm. Aber man schafft es. Und nach einiger Zeit, geht es besser, es tut nicht mehr weh man findet sogar andere Menschen gut.

Und so wird es auch deiner Freundin ergehen. Sie wird darüber hinwegkommen. Fang bloß nicht damit an, "für sie da zu sein" wenn sie jemanden zum reden braucht. Denn du wärst in dieser Situation allzu schlecht dazu geeignet zu helfen, eher es schlimmer zu machen, oder gar dich weichklopfen zu lassen.

Ich kann dir leider keine Formulierungen auf den Weg geben, du kennst sie am besten! Du musst es einfach tun, die Worte kommen von alleine.

Ich wünsche dir einen mutigen Kopf!
Anja