Problem von Anonym - 20 Jahre

Probleme in der Ausbildung

Hallo Kummerkasten-Team,

ich bin 20 Jahre und bin dieses Jahr fertig mit der Ausbildung.
Ich bin jetzt zwar am Ende der Ausbildung, aber dennoch sehr unglücklich.
Meine Ausbildung hat in einer Filiale angefangen, die wirklich klasse war. Die Kollegen waren nett, die Ausbilderin klasse und deswegen hat es mir richtig Spaß gemacht. Noch dazu war ich richtig gut.
Nach etwa einem halben Jahr wurde mir meine Ausbilderin dann \"weggenommen\" und ist vesetzt worden. Dann war ich erst mal ein halbes Jahr ohne Ausbilder bis ich schließlich auch versetzt worden bin. Ich hab also meine alte Filiale verlassen, in der ich mich so wohl gefühlt habe.
In der neuen Fialie finde ich aber meinen Platz nicht. Die Chefin ist sehr streng, was mich jetzt nicht stört, es ist eher die plötzlichen Stimmungswechsel die mir zu schaffen machen. Wenn ich etwas nachfrage heißt es nur ich müsste es wissen. Oder dass ich der schlechteste Azubi wäre, den sie je gehabt hat. Sie bringt mich sogar so weit, dass ich anfange zu weinen.
Teilweise kamen sogar Beleidigungen, mit denen ich nicht klar komme.
Ich würde auch alles falsch machen und deswegen beschwert sie sich regelmäßig über mich und meine Arbeitsweise.
Seltsamerweise sagen andere Kollegen das Gegenteil von mir.
Im Januar ging es mich sogar so schlecht, dass ich einen Nervenzuammenbruch hatte..
Es ist mir klar, dass ich Fehler mache und für die stehe ich selbstverständlich greade, aber ich habe richtig Angst etwas falsch zu machen, sobald sie da ist.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Sandra Anwort von Sandra

Hallo du,

Stress in der Ausbildung ist keine angenehme Sache, vor allem dann nicht, wenn man sich so unwohl fühlt wie du dich momentan fühlst.

Erstmal heißt es: Kopf hoch und nicht unterkriegen lassen! Menschen, die eventuellen Frust an anderen auslassen, oder Vorgesetzte, die ihre Macht an Unterstellten ausüben und sich daran ergötzen gibt es leider viele. Diese Menschen haben meistens selber in ihrem Leben arge Probleme. Deswegen steck den Kopf nicht in den Sand.

Ich würde dir zu einem klärenden Gespräch raten. Erstens zeugt dies immer von einer gewissen Reife und zweitens auch von echtem Interesse. Denn dir macht deine Arbeit Spaß, du würdest gerne jeden Tag dorthin gehen, wenn es eben nicht deine Chefin geben würde.
Bitte sie also um ein persönliches Gespräch. Das sollte sie dir jedenfalls nicht abschlagen. Dann rede sachlich mit ihr und erzähle ihr wie es dir geht, dass du zwar mit Kritik umgehen kannst, aber du unter ihrer Führung nicht mehr allzu glücklich bist, weil sie dich permanent kritisiert.
Es kann gut möglich sein, dass sie sich dessen nicht bewusst ist und somit in Zukunt besser auf ihre Verhaltensweise dir gegenüber achtet.

Wenn sich nichts ändern sollte, kannst du doch sicherlich auch aus eigener Initiative heraus die Filiale nochmals wechseln? Sicherlich ist dies nicht unbedingt die beste Lösung, aber da du unter der derzeitigen Situation sehr zu leiden scheinst, wäre es sicherlich eine gute Möglichkeit nocheinmal neu anzufangen.

Ansonsten kann ich nur raten, dass du dir ein dickes Fell zulegst. Dass ist leider nicht so einfach. Aber in gewisser Weise musst du lernen, dir nicht alles, was sie dir sagt, so sehr zu Herzen zu nehmen. Zumal sie anscheinend die einzige ist, die dich dermaßen stark kritisiert. Wenn sie das das nächste Mal tut, "ja" sagen, Kritik annehmen, aber versuchen persönliche Angriffe gekonnt zu überhören.

Ich hoffe allerdings, dass das Gespräch hilft. Und du musst dir auch klar machen: du bist an deine derzeitige Filiale nicht gefesselt. Du kannst auch woanders arbeiten zur Not, in einer Filiale in der man dich besser behandelt.

Ich wünsche dir alles Gute!

Sandra