Anwort von Franzi

Liebe Unbekannter,

ich freue und bedanke mich ganz herzlich für dein Feedback.

Dein Lob gebe ich gerne an das gesamte Team weiter!

Nun zu deiner Kritik:

Ich bin keine Juristin.Deshalb muss ich ehrlich gestehen,dass ich davon wirklich nicht viel Ahnung habe.Eine Kollegin von mir hat mich bereits darauf hingewiesen,dass die Fragestellerin sehr wohl juristisch im Recht ist.Ich war lange am Überlegen, ob ich meine Antwort ändere.Wie du bereits gemerkt hast, habe ich mich dagegen entschieden.Das möchte ich natürlich gerne begründen:

Ich bin selbst Mutter von einem 5jährigen Sohn.Dadurch,dass ich einen schweren Unfall hatte und z.Z. nicht arbeiten kann, ist bei uns das Geld auch oft knapp. Dennoch vergesse ich nie das Wohl meines Kindes. Ich habe mit den Augen einer Mutter geantwortet.
Die Fragestellerin hat keinerlei Beweise.Sie hat lediglich ein paar SMS.Dass es zum Geschlechtsverkehr gekommen ist, kann sie aber nicht beweisen.Außerdem ist sie keine Professionelle.Ich bin davon ausgegangen,dass man einen Gewerbeschein haben muss,wenn man sich prostituiert.Den hat sie natürlich nicht.Deshalb bin ich davon ausgegangen,dass ihre Tat illegal war.Sie ist nirgends als professionelle Prostituierte gemeldet.Mal ganz davon abgesehen,dass sie wahrscheinlich von dem Geld nicht mal Steuern gezahlt hätte.

Mein Problem war einfach,dass ich mich emotional mehr mit dem Thema befasst habe,als über juristische Dinge zu recherchieren.Ich hatte einfach Angst,dass ihr nächstes Probelm "Das Jugendamt hat mir mein Kind weggenommen,weil ich finanzielle Probleme hatte und mich deshalb prostituiert habe" heißt.
Wie gesagt, ich bin selbst alleinerziehende Mutter und weiß,dass man genug Hilfe bekommen kann,wenn man finanzielle Schwierigkeiten hat. Wäre das Kind nicht da, wäre meine Antwort wahrscheinlich mehr in Richtung deiner Sichtweise gegangen.Da sie aber ein Kind hat,kann ich es moralisch nicht verantworten,wenn die das nochmal macht.Ich denke nicht,dass es ihr besser geht,wenn sie das Geld bekommen würde.Das einzige,was besser wäre,wäre ihre finanzielle Lage.Trotz Geld bleiben die Gedanken, benutzt worden zu sein.

Ich finde es natürlich absolut nicht in Ordnung,was der Mann getan hat.Ich bin auch der Meinung,dass er bestraft werden muss.Aber ich denke auch,dass ihr daraus Nachteile entstehen würden,die ich mit meinem gewissen nicht verantworten kann und auch nicht will.

Ich bin emotional sehr nahe bei den Ratsuchenden und gebe deshalb emotionale Ratschläge.

Wie gesagt, ich habe lange darüber nachgedacht,meine Antwort zu ändern.Vielleicht liest sie ja dein Feedback und überlegt sich doch,juristischen Rat einzuholen.Ich bleibe bei meiner Antwort, weil ich möchte,dass sie an ihr Kind denkt und sich Hilfe holt, damit sich ihr finanzielle Lage bessert.Es gibt genügend Wege und Möglichkeiten, bei denen man nicht seinen Körper zur Verfügung stellen muss.

Ich hoffe,meine Antwort ist nun ein bisschen verständlicher und ich hoffe auch,dass du verstehst, warum ich meine Antwort nicht geändert habe.


Alles Liebe,
Franzi