Problem von my - 46 Jahre

Magersucht

Vielleicht bin ich schon etwas alt für diesen Kummerkasten. Der Kummer ist jedoch sehr groß und ich wünsche mir Unterstützung von Gleichgesinnten. Meine magersüchtige Tochter und ich sind seit Beginn, dh. seit 4 Jahren in therapeutischer Begleitung. Der Vater hat sich vor 1,5 Jahren suizidiert. Das würde ich jetzt auch manchmal gern tun, wenn ich nicht erfahren hätte, welche Verletzungen es bei den \"Überlebenden\" auswirkt. Als Mutter erlebe ich verschiedene Stadien. Und ich bin auch irgendwie immer vorbelastet, was das oftmals empfohlene \"Loslassen\" betrifft, weil ich dann aus der Erfahrung nur kenne, dass dann der Selbstmord wirklich passiert. Ich habe eine Scheiß-Angst.
Wie denkt ihr Magersüchtigen über eure Veramtwortung gegenüber anderen nach? Natürlich geht es in erster lLinie um Eigenverantwortung, dennoch ist es ein schreckliches Leid, das jede Suchtkranke anderen zufügt.
Es ist ein wenig wie Griechenland und Euro. Wenn die Angehörigen aussteigen, gehen sie selbst mit unter. Oder stell dir vor, ein gelibeter Mensch steht auf der Balkonbrüstng im 7. Stock. Unterhalten wir uns übers Wetter?
Darum bin ich neben anderen Müttern so nervig,
Meine Frage an andere anorektische Mädchen. Wie geht ihr mit der Traurigkeit Eurer Angehörigen um?

Jeanett Anwort von Jeanett

Hallo,

es ist gut, dass du dir mal deinen Kummer von der Seele geschrieben hast, das ist sehr wichtig. Magersucht ist eine Krankheit. Und wer krank ist, fragt nicht danach, ober er/ sie damit anderen Menschen Leid zufügt. Ich denke, deine Tochter hat mit sich selbst genug zu tun. Da solltest du jetzt nicht von ihr verlangen, dass sie auf dich Rücksicht nimmt. Im Gegenteil, die braucht DICH eigentlich selbst viel dringender als umgekehrt.

Du schreibst, ihr seid beide wegen ihrer Magersucht in Behandlung? Du auch? Ich verstehe natürlich deine Angst. Aber meinst du, dass ihr beide in den richtigen Hänmden seid, was den Therapeuten anbelangt? Vier Jahre sind eine lange Zeit, und ich finde, in dieser Zeit sollte doch schon mal ein Erfolg zu erkennen sein. Nach allem, was du schreibst, scheint das aber nicht der Fall zu sein. Sprich doch den Therapeuten mal darauf an. Frag ihn, wie lange es aus seiner Sicht noch dauern wird, bis ein paar Erfolge zu sehen sind. Und wie er dir helfen kann, damit umzugehen.

Hier kannst du dich über das Problem deiner Tochter näher informieren. So erfährst du vielleicht besser, was in ihr vorgeht und wie du ihr helfen kannst:
http://www.bzga-essstoerungen.de/
http://www.ernaehrung.de/tipps/essstoerungen/
http://www.magersucht.de/
http://www.magersucht-online.de/

Und hier findest du die richtigen Ansprechpartner:
http://www.bundesfachverbandessstoerungen.de

Und hier sind ein paar hoffentlich nützliche Informationen für Suizidgefährdete:
http://www.frnd.de/public/data/m_fakten.php?id=1&gclid=CPKN5aLa9KECFQGRZgodZEt9FA

Ich hoffe, dass ihr endlich aus dem Tal herausfindet und wieder am Leben teilhaben könnt, ihr beide, du und deine Tochter.

Alles Gute und liebe Grüße,
Jeanett