Problem von Anonym - 45 Jahre

Mein Vater ist gestorben

Hallo, liebes KuKa-Team,

seitdem mein Vater 80jährig im Mai d. J. starb, ist meine Welt irgendwie komplett aus den Fugen geraten. Sicher, ich wohne außerhalb des Haushaltes meiner Eltern, auch in einer anderen Stadt als meine Mutter. Aber meine Gefühlswelt ist da irgendwie durcheinander geraten. Ich habe zu nichts Lust, trinke Alkohol, meine Wohnung ist nicht mehr ganz so sauber wie früher, ich habe auch Depressionen.
Mein Vater hat mich und meine zwei Schwestern materiell ganz gut versorgt, doch diese Geldquelle kann ich mir jetzt ja wohl abschminken. Ich beziehe Frührente, die nicht mal zum Leben reicht, zusätzlich noch ALG II als ergänzende Sozialhilfe. Ich habe einfach auch nur Angst, daß mein Leben nicht zuletzt wegen der stark gestiegenen Energiekosten einfach mit den vorhandenen Mitteln nicht mehr zu bezahlen ist, und ich zusammen mit meiner Katze auf der Straße lande (die Katze könnte eher auf der Straße leben als ich *lol*). Irgendwie haben mich meine Eltern finanziell verwöhnt, aber mich nicht richtig lebensfähig gemacht, finde ich.

Anwort von Susi

Hallo auch!

Es tut mir leid, dass Dein Vater verstorben ist.
Es ist immer schwer mit dem Verlust eines Familienangehörigen umzugehen. Dein Vater fehlt Dir mit Sicherheit, leider kann ich aus Deiner Mail nur heraushören, dass Dir eigentlich nur die Geldquelle fehlt. Das finde ich schon ein bisschen traurig.
Du verfällst in Selbstmitleid, statt endlich mal die Ärmel hochzukrempeln und etwas zu tun. Du bist 45 Jahre alt! Deine Eltern mögen in der Erziehung vielleicht Fehler begangen haben, aber Du solltest auch mal über den Tellerrand hinaus blicken. Du bist für Dein Leben verantwortlich! Hast Du denn nicht daran gedacht, dass Dein Vater als Dein persönlicher Versorger irgendwann naturgemäß nicht mehr zur Verfügung steht!
Wach auf! Es ist wirklich Zeit, dass Du auf eigenen Beinen stehst. Keine Frage, mit der geringen finanziellen Unterstützung als Frührentner lebt es sich bestimmt nicht leicht. Aber es muss doch merkwürdig sein, immer nur auf andere angewiesen zu sein!!
Verzichte mal lieber auf den Alkohol, dann bleiben Dir ein paar Euro mehr zum Leben!
Um Deine Depressionen in den Griff zu kriegen ist Alkohol der denkbar schlechteste Helfer! Wende Dich an einen Psychologen.
Es gibt bestimmt auch Selbsthilfegruppen für unselbständige Leute, die ohne fremde Hilfe nicht wirklich gut zurechtkommen. Leider kenne ich dahingehend gar nichts. Erkundige Dich mal in der Nachbarschaftshilfe, ob noch jemand gebraucht wird.

Tu endlich was und lass Dich nicht ins Selbstmitleid fallen!

Alles Liebe
Susi