Problem von Monika - 52 Jahre

Loslassen von meiner 28-jährigen Tochter

Ich habe seid längerer Zeit ein sehr großes Problem mit meiner erwachsenen Tochter, ich kann sie nicht loslassen. Meine Tochter hat seid 10 Jahren eine eigene Wohnung, ist ständig arbeitslos, jobt seid 4 Monaten in einen Hofladen, kommt aber nie mit ihrem GEld zurecht. Ständig ist das Konto überzogen u. wenn sie Geld hat, gibt sie es gleich wieder aus und überzeiht ihr Konto. Ich bin sehr verzweifelt, meine ich muß meiner Tochter, egal in wlecher Weise, helfen. Wenn ich es nicht mache, habe ich ein schlechtes Gewissen. Oftmals habe ich meine Tochter mit Geldbeträgen unterstützt, was ich aber nach längerer Zeit wieder bekommen habe. Vor 2 Wochen unterzog sich meine Tochter einer 5-wöchigen Psychosomatischen Kur in Rinteln. Während des gesamten Kuraufenthaltes durfte ich mit meiner Tochter keinen Kontakt aufnehmen, nicht schreiben u. nicht besuchen sowie schreiben. Die ersten 3 Wochen war das für mich wahnsinnig schwer, mir ging es nicht gut. Ich war der Meinung, daß der Kontakt zu meiner Tochter nach dem Kuraufenthalt auch so auf Distanz klappen würde. Bei meiner Tochter schon, ihr geht es dabei sehr gut und möchte in Frieden gelassen werden. Mir geht es oftmals sehr schlecht. Was soll ich unternehmen, daß es mir trotz loslassen der erwachsenen Tochter, gut geht? Ihre Antwort liegt mir sehr am Herzen. Herzlichen Dank. Liebe Grüße
PS: Ist dies nur ein Kummerkasten für Kinder. Falls ja, können Sie mir helfen an wem ich mich wenden kann?

Anwort von Sabine

Hallo Monika!

Nein, dieser Kummerkasten ist für jedes Alter gedacht und Du bist mit Sicherheit nicht die erste in Deinem Alter, die uns schreibt. Hier darf jeder schreiben, der mag. Ob er 8, 18 oder 80 ist spielt hier keine Rolle. Kummer hat jeder mal und jedem sollte es erlaubt sein darüber zu sprechen oder es zu schreiben.

Du schreibst in Deiner Mail, dass Dir Deine Tochter sehr fehlt. Was ist daran falsch? Sie ist zwar erwachsen und steht auf eigenen Beinen, aber dennoch kann sie Dir doch fehlen. Du kannst doch weiterhin für sie da sein. Nur weil sie erwachsen ist, heißt es doch nicht, dass sie Dir nicht auch fehlen darf. Dieses Gefühl ist immer erlaubt und wenn man liebt, sie Du Deine Tochter liebst, dann kommt dieses Gefühl wohl schon mal vor.
Deine Tochter steht auf eigenen Beinen und trifft ihre Entscheidungen alleine. Da solltest Du Dich nicht zu sehr reinhängen. Dennoch darfst Du sie vermissen. Was Du ein wenig runterschrauben solltest, dass ist das Zuschieben von Geldern. Natürlich ist es schwer in manchen Zeiten, aber wie soll Deine Tochter merken, dass man mit dem Geld rechnen muß, wenn sie doch weiß, wo sie stets etwas bekommt. Ok, wenn Du sie reichlich unterstützen kannst und willst und es Dir nichts ausmacht oder schadet, dann tu es, aber sie kann so nicht lernen mit wenig Geld lange auszukommen. Was ist, wenn Du mal eines Tages nicht mehr bist? Um Himmelswillen, ich möchte nicht, dass Dir was passiert, aber jetzt kannst Du noch ein wenig kontrollieren, dass sie es lernt, denn im Moment stützt sie sich noch sehr auf Deine Schultern. Sie sollte, wenn es wirklich Not am Geld ist, sich bei Dir melden. Nicht schon vorher was zustecken. Vereinbart auch stets, dass das Geld wieder zurückfließt und nicht ihr Eigentum bleibt. So kann sie es auch lernen. Zumindest wäre es ein Versuch.
Ich kann verstehen, dass Du sie vermisst, aber sie wird auch wieder zurückkommen. Gönne ihr erst einmal die Kur und vielleicht tut euch der zwanghafte Abstand mal ganz gut.
Du solltest Deinen Interessen wieder nachkommen. Hobby, Freunde usw. Ich weiß nicht, was Du so in Deiner Freizeit machst, aber Du könntest Dich damit ablenken. Geh mit Freunden aus oder Deinem Mann. Versuche Dich abzulenken von dem Gefühl, dass sie Dir so sehr fehlt. Du wirst sehen, es geht, wenn man es in Angriff nimmt.

Lieben Gruß