Problem von Remo - 36 Jahre

Meine Rolle als Vater

Liebes Team

Ich bin eher per Zufall auf diese Seite geraten, oder auch nicht, das weiss ich noch nicht so genau. Jedenfalls bin ich gerade alleine, denke zuviel nach finde aber gerade genug Energie um zu schreiben.

Ich lebe seit 1 1/2 Jahren getrennt von meiner Frau (ich nenne sie lieber Ex-Frau), unser gemeinsamer Sohn ist heute 4 1/2 und lebt bei der Mutter. Von Anfang an konnten wir uns Monat für Monat mehr oder weniger friedlich darüber einigen, wann ich meinen Bub zu mir nehmen, resp. ein Besuchsrecht ausüben konnte.
In letzter Zeit hat sich das Verhältnis zwischen meiner Ex-Frau und mir eher verschlechtert. Sie engagiert sich neben ihrem 40%-Pensum als Krankenschwester bei einem Schaustellerbetrieb, bei einer Varkaufsfirma als Präsentatorin und erledigt Büroarbeiten für ihren neuen Lebenspartner. Unser Sohn wird, obwohl meine Arbeitszeiten (Feierabend um 14 Uhr) es durchaus zulassen würden, ständig Fremdbetreut. Ihr Partner fährt ihn während der Arbeitszeiten im Taxi umher und Abends übernachtet er bei seinen Grosselzetn (den Eltern meiner Ex).

Diese Gruppe hat sich nun sowas wie verschwört gegen mich. Si behaupten, ich sei daran Schuld, wenn der Kleine ein durcheinander habe wegen dem ständigen hin und her. Anrufen darf ich nicht, das störe seine Ruhe. Als letzter Clou verreiste meine Ex mit Freund in die Ferien und liess meinen Sohn bei den Grosseltern - Ohne mich vorher zu informieren.Ich stehe oft am Rande der Verzweiflung. Mein Anwalt sagt natürlich nur, da müsse ich durch, zu insistieren sei vor der Scheidung schlecht und so weiter.

Was mich aber besonders beschäftigt: wie verhalte ich mich gegenüber meinem Sohn? Ich hatte ihn eben am Telefon, nachdem die Grossmutter ihn mir nicht geben wollte und erst meine Andeutung, ich hätte das Recht zu wissen wo er ist und wie es ihm geht genützt hatte, erzählte ihm nach 1 Woche Kontaktlosigkeit, was ich am Tag gemacht hab und liess ihn von seinem Tag erzählen. Quälenden Antworten auf Fragen, wo ich denn sei und warum ich nicht komme bin ich geschickt ausgewichen, ohne ihn anzulügen. Aber: Ist es wirklich besser, dem Kleinen in diesem Zeitraum von drei Wochen in denen ich ihn nicht sehen darf, nicht zu telefonieren, oder ihm Briefe oder Pakete zu schicken? Darf sich eine Grossmutter überhaupt dem Willen des Vaters hinwegsetzen. Abmachungen bezüglich Telefonieren gibt es nicht, meine Frage bezieht sich vielmehr darauf, ob dem Bub eher gedient oder geschadet wird, wenn ich ihn zwischendurch anrufe.

Ich danke Ihnen für eine Antwort. Von den meisten im unmittelbaren Umfeld glaube ich, werde ich eh angelogen und überhaupt, der böse böse Papa ist ja fremdgegangen, den trauen wir nichts mehr zu. Bitte helfen sie mir.

Liebe Grüsse
Remo

Anwort von Sabine

Hallo Remo!

Der Kontakt zu Deinem Sohn steht Dir natürlich zu. Die Rücksprachen mit Deinem Anwalt sind wichtig. Es sollte eine regelmäßige Besuchszeit bzgl. des Besuchsrecht ausgehandelt werden. Die Notlügen an Deinen Sohn, wo Du steckst sind oft erforderlich, damit er nicht durcheinander kommt und nicht verunsichert wird. Solche Wahrheiten sollte man oft von Kindern fernhalten, wenn es diesen Krieg zwischen Vater und Mutter gibt.
Sprich auch mit Deinem Anwalt darüber und frage ihn, was er davon hält. Rechtlich soll es schließlich keine Probleme geben bis alles vernünftig geregelt ist.
Wie gesagt, versuche ein Besuchsrecht zu bekommen, welches Dir als Vater zusteht und versuche nicht Deine Emotionen über das Kind auszuüben. Telefonate, wenn sie das Kind nicht zu sehr verunsichern und Pakete sind ok. Aber wie gesagt, Du solltest auch darauf hören, ob es das Kind verunsichern. Inwieweit man den Großeltern und Deiner Ex vertrauen kann, kann ich von hier schlecht beurteilen. Auch wenn Du manchmal anders empfindest, aber es sollte immer zum Wohle des Kindes gehandelt werden, denn sie sind oft leidtragende Pesonen von Dingen, an denen sie nichts können.


Lieben Gruß