Problem von Anonym - 21 Jahre

depression?

als ich 13 war find es an zu hause schwierig zu werden-klar pubertät....
aber was wenn das kind sich anfängt zu entschuldigen für das heranwachsen?
in diesem alter fingen meine eltern so an zu streiten das sie sich die zähne einschlugen und bevor ich zur schule ging habe ich die blutflecken aus dem teppich gescheuert und meine eltern wenn nötig verarztet.

es war mir peinlich freunde mitzunehmen,schule und liebe bleiben auf der strecke
da ich bei sarker psychischer belastung unter magenkrämpfe,übelkeit und migräne leide.
nach den jahren verflog die leere in mir..oder wurde verdrängt
aber als mein bruder auszog verließ er mich mit den worten:\"jetzt wo ich weg bin bist du der sündenbock der familie\" erst verstand ich nicht,aber mit der zeit wusste ich immer mehr was er meint.wenn meine eltern sich nicht gegenseitig die köpfe einschlagen dann gehen sie,wenn auch \"nur\" verbal,auf mich los...nach all den jahren müsste ich damit klarommen,aber es ist hart wenn man immer und immer wieder weggestoßen wird...von familie,freunden,beziehungen.jeden tag wurde mir von meiner mutter gesagt das sie sich scheiden lassen-eines tages war alles taub und stumpf,die magenkrämpfe hörten auf als ich älter wurde und gehn und kommen konnte wann ich wollte.ich hasse meine eltern und das ist nicht nur so daher gesagt,dennoch kämpfe ich um jedes lob und das alles wird mich noch zerbrechen.es gibt noch so viele dinge die passiert sind und die aufzuzählen würde lange dauern.nun habe ich mich neu verliebt-es ging mir besser.aber jetzt wo ich das gefühl habe alle um mich herum heucheln mir liebe vor kann ich all das nicht mehr ertragen.
er ist seit 8 jahren vergeben,ich habe ihn so oft vor die wahl gestellt und nie eine antwort bekommen,dann habe ich ihn von mir gestoßen-aber er kam immer wieder.ich weiß nichts mehr...bin ich so schlecht das ich das alles verdient habe,es heißt man erntet was man säat aber ich hab immer versucht andern zu helfen,egal um was es ging...und trotzdem grüßen leute nicht mehr,reden über mich oder sonst was noch.bei einer psychologin war ich auch,aber sie meinte das alles klingt nur nach liebeskummer-wenn es das wäre würde ich das merken.ich fühle mich leer,einsam,ungeliebt,manchmal auch schwer wie blei,bei essen wird mir dann übel,manchmal kann ich noch nicht mal mehr weinen weil ich mich so betäubt fühle.
außerdem leide ich anscheinend über ein drogenproblem,wenn ich kein gras rauche bekomme ich schweißausbrüche,übelkeit,bin eiskalt obwohl ich vor hitze fast umfalle-aber nur dadurch kann ich die schmerzen vergessen,nur eines tages wird es nicht mehr helfen oder mich umbringen-also nicht nur die drogen sondern dieses leben
damals habe ich all das mit \"ritzen\" kompensiert und später habe ich dann an selbstmord gedacht-in diesem fall erkannte ich gott sei dank rechtzeitig dass das keine lösung ist

Dana Anwort von Dana

Liebe Unbekannte...

Ich möchte erstmal einen Satz rausgreifen, der mich total erschrocken hat:

"bin ich so schlecht das ich das alles verdient habe,es heißt man erntet was man säat"

Du bist nicht schlecht. Alles, was dir passiert ist und passiert, kann begründet werden - und du wirst merken, dass darin nicht ein einziges Mal "du bist schuld und schlecht!" drin vorkommt.

Du hast anscheinend Eltern, die nicht in der Lage sind, ihre Probleme zu bewältigen. Sie sind ohnmächtig und gefangen in dieser Ohnmacht. Sie werden aggressiv, lösen diese in Schlägen, in Schreiereien...und du bist ebenfalls Opfer dieses Unvermögens.

Du bist es gewohnt, nicht geliebt und weggestoßen zu werden. Sowas traumatisiert richtig. Du merkst ja selbst, dass du nicht mehr vertrauen kannst, dich nicht fallen lässt. Und dazu verliebst du dich noch in einen Menschen, der nicht frei für dich ist...im Prinzip also genau dasselbe Muster aufweist wie deine Eltern: er kann dich nicht vollständig lieben, weil er bereits vergeben ist. Du musst um Liebe kämpfen, die du nicht komplett erhältst.

Es ist oft so, dass Menschen sich genau die Verhaltensmuster wieder suchen, die sie geprägt haben.

An DIR ist gar nichts falsch, du wurdest nur von deinen Eltern so mies behandelt, dass du nun alles Schlechte in dir suchst. Denn die Menschen, die dich hätten behüten sollen, haben dich weggestoßen. Und jedes Kind fängt dann irgendwann an zu denken: ok, die sind so...also bin ich echt so bescheuert, dass ich das verdiene.

NEIN. Du hast das absolut nicht verdient!

Die Drogen sollen den Schmerz benebeln, das Ritzen ist immer ein Ventil für Schmerz, ein Fühlen, dass man überhaupt noch lebt und ein Lenken der Aggression gegen sich selbst.

Aber DU bist nicht die Schuldige! Bestrafe dich nicht dafür, was mit dir angestellt worden ist!

Du tust das Richtige, du merkst, dass du Hilfe brauchst und suchst sie dir. Fachliche Hilfe ist genau das Richtige, die Psychologin von damals solltest du aber auf keinen Fall nochmal aufsuchen. Wenn die nicht gecheckt hat, dass du sehr schwierige Verhältnisse hattest, die dich sehr stark geprägt haben, dann ist sie nicht sonderlich gut.

Such dir in deiner Gegend einfach mal die Liste aller Psychotherapeuten raus und geh der Reihe nach mal hin. Versuch, ein Erstgespräch zu bekommen, welches kostenfrei ist. Wenn du nicht reden kannst über all das, was dir passiert ist, dann nimm hier den Text mit, den du verfasst hast. Jeder gescheite Psychologe oder Therapeut wird, nachdem du erzählt hast, erkennen, dass die Probleme wesentlich tiefer gehen als "reiner Liebeskummer".

Ich möchte dich ermutigen, diese Schritte zu gehen. Geh weiter, gib nicht auf! Du bist auf dem richtigen Weg.

Ich hoffe sehr, dass du bald erkennen kannst, dass du ein wertvoller Mensch bist, der solche Behandlung nicht verdient hat, der stolz im Leben stehen kann, der Drogen nicht braucht und nicht vergebenen Männern das Herz schenken muss. Der geliebt werden darf und auch selbst lieben kann.

Jeder hat das Recht dazu. Du erst recht. Mach weiter!

Alles Liebe,

Dana