Problem von lose myself - 15 Jahre

Wie man zum psycho wird. \

hallo!
ich möchte euch keine Angst machen, aber...
die wenigsten von euch wissen wahrscheinlich wie man sich fühlen muss um die Killer in Geschichten wie American Psycho zu verstehen.. ich gehöre seit kurzem bedauerlicherweise dazu.
Wie es dazu kam?
Verschiedene Gründe, keine positiven \"Fronten\". Vor allem Druck, Erwartungen, Frust u.Ä. haben dazu beigetragen. Woher sie kommen?
-Familie
-Schule (11.klasse ist nicht gerade ohne druck)
-manchmal Beziehung
-unsere kaputte Gesellschaft allgemein

Alles fing vor 14 Jahren an, als ich 1 1/2 Jahre alt war und noch ein gescheitertes Ehepaar sich scheiden ließ und ihr Baby nun zu jemandem der beiden musste.
Ich lebte also 14 Jahre bei meinem Vater und den nicht wenigen Freundinnen, die er im laufe der Jahre gehabt hatte. Ich hab bis jetzt in 3 Städten in 2 verschiedenen Ländern gelebt.
Ich war noch nie ein Problemkind.
In der Schule lange gemobbt, trotzdem immer gute Noten gehabt (2-mal eine 4 und noch nie drunter). Ich durfte nie raus, hab gemacht was meine Eltern mir sagten, wurde überdurchschnittlich intelligent bezeichnet (aufgrund eines Tests), kahm aus einer guten Akademikerfamilie. (Beim Alkoholkonsum und beim Rauchen bin ich eine der letzten die sich zurückhalten. )
Doch im Laufe der Jahre hatten mein Vater und ich mehr und mehr Streit und Probleme. Ich glaube, er kann nicht vertragen, dass ich erwachsener werde, mich ablösen will, eigene Interessen , eine eigene Meinung habe, vor allem, wenn diese nicht seinem Ideal entsprechen.
Nach einem besonders heftigem streit, bei dem er mir schon wieder sagte, ich solle zu meiner Mutter oder ins Internat gehen, hatte ich die Nase voll und packte meine Sachen. Trotz seiner aussage wollte er mich nicht gehen lassen (es war außerdem 22723 Uhr). Ich hatte die Nase wirklich voll. Ich nahm meine Sachen und setzte all meine Kraft ein, um aus diesem \"Gefängnis\" rauszukommen.
Nun lebe ich seit 5 Monaten bei meiner Mutter. Es läuft deutlich besser. ABER:
Beide Eltern wollen gute Noten, beide wollen eine perfekte Tochter. Sie geben mir Nichtmal den Freiraum um aus meinen eigenen Fehlern zu lernen. Nein, ich darf keine Fehler machen.
Ich lebe unter druck.

Ich kahm erst seit kurzem zur Erkenntnis, dass etwas bei meinem Vater nicht stimmt. Er hat irgendein Problem mit der Wahrheit, die er immer wieder umdreht und mit schlagfertigen, eigenwilligen Frauen.
ich habe letztlich auch erfahren, dass er bei der Gerichtsverhandlung um mich die selbe Taktik benutzte, wie bei mir. Er ließ meine Mutter ausflippen (um sie dann doof dazustellen), weil er jedes Mal den genauen Gegensatz der Wahrheit erzählte. Eine Flut von Lügen die jeden in den Wahnsinn treiben würden.

Nun bin ich in einem Schwierigen Zustand. Vor allem, sei dem mein Vater mich angerufen hab um mir mitzuteilen ich sei enttäuschend und hätte alles falsch gemacht.
Ich habe angst. Ich weiß nicht was mit mir los ist. Vielleicht eine Depression, wer weiß... das wird sich am Mittwoch herausstellen, bei der Beratungsstelle oder beim Schulpsychologen. Einer der Zwei wird mir hoffentlich helfen können!
Das was ich fühle ist kompliziert, wie leicht es auch klingen mag:
Entweder fühle ich Schmerz oder Leere. Außerdem verlier ich oft die Kontrolle, werde aggressiv oder weine.
Seit dem ich gemerkt habe, dass meine Mutter meine Gefühle und meine Probleme nicht ernst nimmt, ist es noch schlimmer geworden. Sie denkt es sei alles eine Hysterie meines alters.
Der einzige, der mich aus diesem Zustand aufwecken kann ist mein Freund. dann fühl ich mich wieder ich selbst, wie die alte. Ich fühle liebe, bin glücklich. wie wenn ich von einem Alptraum aufwachen würde oder wie wenn ich einen wundervollen Traum haben würde. Bis zum streit. Dann verstärkt sich der Schmerz unglaublich.
Auch meine freunde tun mir gut, doch ich habe in letzter zeit nicht so viel Freiraum (weder in meinem kopf, noch terminmäßig).

Wenn ich mich kalt und leer fühle, ist mir alles egal. Ich glaube ich könnte in gewissen Augenblicken jemanden kaltblütig umbringen. Oder mir selbst etwas machen (das aber eher beim Schmerz)

Der Anblick der Anderen zieht mich meistens runter. Die meisten Menschen sind kaputt. Sie sagen sie sind für dich da und dann... entweder nehmen sie dich nicht ernst, gehen weg, mahchen dir was vor, verstehen die Ernstheit der Lage nicht oder sie rufen dich an um dir zu sagen, dass du sie enttäuscht hast. Ich respektiere euch nicht. Ihr seit verloren.

Ich will aufwachen
Ich will zurück
Ich will wieder Ich sein

Jessica Anwort von Jessica

Hallo,

ich freue mich, dass Du uns geschrieben hast. Ich möchte Dir raten, dass Du Dich von nichts und niemanden unter Druck gesetzt fühlen musst. Du machst was Du kannst, wie Du es machst, sei dahingestellt, denn letztendlich ist es Dein Leben und Du trägst die Verantwortung für Deine Schulbildung und auch für den Weg den Du gehst. Es muss Dir keiner etwas vorschreiben und es muss Dir auch keiner sagen was Du zu machen hast oder welchen Weg Du einzuschlagen hast. Dass Deine Eltern für Dich natürlich nur das Beste möchten, ist ihnen auch nicht übel zu nehmen. Aber sie müssen verstehen, dass es Dein Leben und Dein Weg ist, denn Du zu bewältigen hast. Wenn Du Dich unverstanden fühlst, dann würde es sicherlich helfen, wenn Du mit ihnen sprichst ? offen und ehrlich über all die Dinge, die Dir aufgefallen sind. Es würde sicherlich sehr helfen, wenn sie dann die Möglichkeit haben sich zu diesen Themen zu rechtfertigen und vielleicht findest Du darunter auch etwas, was Du dann verstehen kannst. Aber dennoch muss es eine Lösung für diese Situation geben, denn wenn Du Dich so fühlst, wie Du es tust, dann kann es natürlich nicht so weiter gehen. Ich denke, es ist doch schon mal sehr gut, dass Du Freunde hast, die Dir gut tun, denn das ist eine Zeit in der Du Dich dann einfach für Dich wohl fühlen kannst. Vielleicht findest Du mit Deinen Eltern ? notfalls in einer Familienberatung ? eine gemeinsame Lösung mit der ihr alle leben könnt. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du Dich wieder bei uns meldest, falls Du Dich mal wieder unglücklich fühlst. Ich helfe Dir dann natürlich sehr gerne weiter, soweit ich kann.

Ich wünsche Dir alles Liebe und alles Glück auf Erden und hoffe, dass es Dir bald wieder besser geht.

Liebe Grüße,

Jessica