Problem von Diana - 31 Jahre

Meine Schwester trinkt

Hallo liebes KuKa Team,

meine Schwester und ich liegen uns sehr schlimm in den Haaren. Ich habe ihr vor geworfen, dass sie ein Alkoholiker ist. Der Grund hierfür war, dass sie die Einschulungsfeier meiner 6 jährigen Tochter abgesagt hat, weil ich ihr ein paar Tage zuvor gesagt habe, dass es auf dieser Feier keinen Alkohol zu trinken gibt. Es war für mich ein Test, wie sie darauf reagiert, da ich scon seit vielen Monaten den Verdacht habe, dass sie sich in den Alkohol zurück zieht. Ich habe aber jetzt erst den Mut gefunden, es so zu machen. Wahrscheinlich auch, weil die Gelegenheit sehr günstig war. Ein paar Tage später kam der AAnruf, dass sie nicht kämen würden. Der Grund war natürlich nicht der Alkohol, sondern weil ihr Mann unbedingt ein Dach decke müsse. Das sollte er mit natürlich selber sagen. Leider wußte er nix vond em Dach und auch nix von der Feier. Daraufhin hab ich ihr, weil es kein anderer tut aus der Familie, ihr direkt gesagt, dass sie ein Problem hat und krank. Zumal sie auch noch MS hat und sich jeden 2. Tag spritzen muss.
Sie ist natürlich total sauer auf mich und ich bin allem schuld. Womit ich aber gut leben kann. Jetzt erzählt sie aber überall rum, dass sie nicht Alkoholabhängig ist, sondern Tablettensüchtig. Daher würden auch ihre zittrigen Hände (sie zittern so stark, als wenn man Sand durch das Sieb sieben möchte) kommen, ihr Wackelschritt (so stark, dass sie der Unterschied zwischen geradeaus laufen und wackeln mindestens 2m beträgt) und ihre Sprachstörungen kommen (so stark, dass man nichts mehr versteht und sie auf Fragen sehr lange brauch um zu antworten). Es gibt soviel Lügen und Ungereimtheiten, dass ich nicht wirklich an eine Tablettensucht glauben kann.
Nun hat der Arzt wohl die Tabletten abgesetzt und ihr neue verschrieben. Das versteh ich dann auch nicht ganz. Aber nun gut.
Sie hatte mir aber einige Monate zuvor berichtet, dass ihr Neurologe eine neue Therapie vorgeschalgen hat, wegen ihrer MS. Dazu bräuchte sie sich nicht mehr spritzen, sondern bräuchte halt nur Tabletten nehmen.
Das ist doch was, sagte ich ihr. Nein war es nicht, denn sie verträgt keine Tabletten, weil sie die wieder ausbrechen würde. Wie kann sie denn Tablettenabhängig sein, wenn sie die immer wieder ausbrechen würde?
Nun eigentlich meine Frage, kann es wirklich sein, dass die Symptome gleich wie bei Alkohol sind und kannman es anhand eines Bluttestes erkennen, ob jemand abhängig ist von Alkohol oder Tabletten?
Ich denke zwar nicht, dass ich meiner Schwester helfen kann, denn dazu müssten mich meine Eltern unterstützen, was leider nicht der Fall ist, denn sie reden sich das alles sehr schön, aber vielleicht gibt es doch irgendein Weg ihr zu helfen.

Ich danke Ihnen vorab schon für Ihre Hilfe
Liebe Grüße Diana

Dana Anwort von Dana

Liebe Diana!

Ui, ein schwieriges Problem.
Es ist immer sehr doof, wenn jemand was entdeckt hat, was alle anderen nicht sehen wollen. Man rennt gegen eine Wand. So ist es auch mit deiner Schwester.

Ich kann natürlich nicht von außen ungesehen erkennen, ob sie nun die Wahrheit sagt oder nicht. Gehen wir jetzt mal von dem Fall aus, sie ist nicht tabletten- sondern wirklich alkoholsüchtig. Das Verneinen der Sucht ist eine ganz typische Reaktion. Wer will schon gerne zugeben, dass er schwach ist und ein Problem hat? Jede Ansprache auf das vermeintliche Problem hat sofort ein "Rolladen runter" zur Folge, das ist einfach so.

Sie selbst muss einsehen, dass sie Hilfe braucht. Und leider ist dazu sehr oft ein tiefer Fall nötig. Erst wenn so ziemlich gar nichts mehr geht, sich nichts mehr vertuschen lässt und wirklich schwerwiegende Probleme bei ihr auftauchen, wird sie sich vielleicht helfen lassen. Solange kann es sein, dass du versuchst, einen Stein zum Laufen zu bringen. Schlimm dazu noch, wenn versucht wird, der Schein zu wahren (siehe deine Eltern). Dahinter kann man sich ja so toll verstecken.

Du kannst gerne mal auf die Suchthilfeseiten im Net gehen. Da gibt es meist konkrete Anweisungen, auch für Familienmitglieder und sicher auch Hilfestellungen. Einfach bei Google "Suchthilfe" eingeben, du wirst seitenweise beschossen. Es gibt auch sicher eine Suchthilfe bei euch in der Stadt, müsste sich ebenfalls über Google, die Gelben Seiten oder das Telefonbuch rausfinden lassen. Da kann dir dann vor Ort auch geholfen werden. Das Schlimmste für dich ist ja, nicht weiter zu kommen und gegen eine Wand zu laufen. Dazu möchtest du natürlich gerne deiner Schwester helfen. Vielleicht ist das ein Weg.

Ich wünsche dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen!

Liebe Grüße,

Dana