Problem von Mo - 19 Jahre

Kein Gefühl in der Frau

Yo :D - Also, es ist sehr verzwickt.
Im Vorraus muss ich sagen, ich war schon beim Anfrologen und habe in allen anatomischen Tests gute bis überdurchschnittliche Werte erreicht (Hormonspiegel, Spermiogramm .. ) .
Also das Problem - seit ich 16 bin habe ich vereinzelt Sex gehabt, Erektion ist da - alles im Lot, doch ein Gefühl war nicht da - wie tot. Keine Erregung, kein ansteigendens Gefühl. Zuerst hab ich es auf Alkohol, stundenlange Vorspiele, oder zu kurzen Abstand zwischen Masturbation und Sex geschoben. Nun habe ich wesentlich öfter Sex und merke, dass das nicht der Grund war. Es liegt an mir. Eine Masturbation ist erfolgreich, doch ich kann auch irgendwie nicht glauben, dass das was ich da fühle schon der groß gepriesene Orgasmus sein soll, aber das ist ein anderes Problem. Erstmal möchte ich auch beim Sex ejakulieren können.
Meine Vermutung, da ich ja allgemein etwas spüren kann, aber es in der Vagina nicht tue, ist, dass die ganze Sache eine psycho-somatische Ursache hat. Wie löse ich das Problem ?

Bernd Anwort von Bernd

Hi Mo!

Also rein technisch gesehen, ist bei Dir alles im Lot. Und Sex hat von der Wortbedeutung ja nur was mit "Technik" zutun.

Deine Probleme scheinen also wirklich der "Gefühlsebene" zu entspringen.

Da gibt es einige mögliche Ursachen, was da "gefühlsmäßig" bei Dir klemmen mag.
Und das hat oft mit irgend einer Art von "Angst" zu tun.
Wie Du selbst ja schon beschreibst: Du erwartest von Dir, dass Du "funktionierst". Das wäre der erste Ansatz für eine "Angst vor dem Versagen".
Ab wann, wenn Du mit Deiner Partnerin zusammen bist, denkst Du an die Möglichkeit, dass es wieder nicht klappt? Denkst Du darüber nach, wie Deine Partnerin reagieren wird? Ob sie nen dummen Spruch losläßt?
Das läuft dann unter dem Begriff "Leistungsdruck", dem Du Dich selbst aussetzt.
Eine weitere Möglichkeit von Angst wäre rein theoretisch die "Angst vor der Verantwortung". Wobei die komischer Weise in der männlichen Bevölkerung nicht allzu weit verbreitet zu sein scheint.
Du gehst ja mit jedem Beischlaf eine nicht geringe Verantwortung Deinem Partner gegenüber ein.
Das fängt bereits mit der Auswahl des Partners an: Die körperliche Liebe soll ja für Dich nicht nur "Fortsetzung der Masturbation mit neuen Hilfsmitteln" sein, sondern es geht Dir ja in der Hauptsache um Dein Gegenüber. Den Menschen, für den Du bereits vorher soviel an Gefühl empfindest, dass es sich fast nicht mehr anders ausdrücken läßt, als durch körperliche Zärtlichkeit und, als "vorläufiger" Höhepunkt, eben die körperliche Liebe.
Da kann dann schon der kleinste Zweifel, ob Du jetzt tatsächlich mit der im Bett liegst, die für Dich "die Richtige" (also "the one and only")ist, den technischen k.o. für all Deine weiteren Anstrengungen bedeuten.
Aber das wirst Du eigentlich schon beim "Vorspiel" merken. Einfache Regel: wenn es Dir zu lang wird, empfindest Du zu wenig für Deine Partnerin. Dann lass besser alles Weitere bleiben. Es wird in der Regel nix gutes folgen!

Und dann ist da eben noch die Verantwortung, auch für ungewollte Folgen einzustehen, so gering die Wahrscheinlichkeit auch durch Verhütung gehalten werden kann.
Gegen diese Angst gibt es auch einen ganz einfachen Tip:
Habe niemals "Sex" mit einer Partnerin, die Du Dir nicht vorher schon als "die Mutter Deiner Kinder" vorstellen kannst.


Mo?

Mal ganz ehrlich? Deinem Titel nach zu urteilen kümmert Dich die Frau, in der Du steckst doch eigentlich recht wenig? Es geht Dir doch eigentlich nur um Dich? Du betrachtest "Sex" eher als ne Art Sportart, in der es darum geht, Medallien zu sammeln?

Warum ich das glaube? Du schreibst keinen Ton darüber, dass Du diesen ersehnten Orgasmus nicht bekommst, obwohl Du Deine Partnerin so sehr liebst. Du schreibst überhaupt nichts über eine Partnerin. Und nichts über Liebe!

Und für solch eine Ignoranz rächt sich halt manchmal die Natur:

Wer einem anderen Menschen kein echtes Gefühl schenkt, der wird es auch niemals geschenkt bekommen.

Rein technisch gesehen ist Dein Orgasmus zeitgleich mit Deinem Samenerguß!

Der "Höhepunkt" beim Liebesspiel zwischen zwei Menschen, die sich lieben, ist etwas ganz anderes!

Alles Liebe,

Bernd