Problem von Marina - 15 Jahre

Meine Mutter stirbt

Meine Mutter hat nach eineinhalb Jahren Kampf, fast verloren gegen den Krebs.
Bauchspeicheldrüsenkrebs. Und dann noch eine ganz schön seltene Art.
Deswegen kann sie schon seit einer geraumen Zeit nichts mehr essen oder
trinken , ohne brechen zu müssen.
Deswegen bekommt sie regelmäßig im Krankenhaus Infusionen.
Auch produziert ihr Körper zu wenig Bludkörperchen also noch mehr Infusionen.
Die mitlerweile 3 Chemo is am laufen. Meine Mutter liegt nun schon seit fast zwei Jahren mit unterbrechungen immer wieder im Krankenhaus,
und nun wurde mir mitgeteilt, dass sie mit viel, viel Glück noch ein Jahr zu leben hat.! Ich bin so verzweifelt. Denn sie ist mein ein und alles, wir haben zusammen schon ihren Nierenkrebs durchgestanden und viel viel mehr.
Wenn ich sie nicht mehr habe, weis ich nicht wie weiterleben.
Okay, ich bin schon 15 . aber was soll ich ohne meine `Mammi´??!!
Und meine Freundinnen können mir auch nicht helfen. die verstehen das nicht, was ja nicht ihre Schuld ist.....
was soll ich machen?? soll ich zu nem Therapeuten.? ich bin so verweifelt.
und die ganze zeit am heulen.. was tun...

Stefan Anwort von Stefan

Liebe Marina,
ich freue mich, dass du dich mit deinem Problem an uns gewandt hast!

Wenn ich lese wie es deiner Mutter (und damit auch dir) geht, tut mir das wirklich sehr leid. Gerade weil deine Mutter schon vorher gegen den Krebs mit dir zusammen gekämpft hat. Ich finde dich wirklich außerordentlich stark für dein Alter! Wie du deine Mutter begleitest und mit ihr die Höhen und Tiefen zu verfolgen scheinst, gibt dir wirklich meine ganze Bewunderung!

Auch wenn du ?schon? 15 bist, heißt das noch lange nicht, dass du allein mit allem klarkommen musst. Ich glaube es ist egal wie alt man ist, die Erkrankung der eigenen Eltern ist immer etwas besonders mitnehmendes. Zwar hat man mit zunehmendem Alter einen gewissen Halt auch außerhalb der Familie, jedoch würde es wohl jeden erschüttern.

Gerade weil du so stark und tapfer bist, und deine Mutter begleitest ist für dich eine Betreuung wichtig! Ich spreche hier nicht von einem Kinderheim oder ähnlichen, sondern von einer möglichen Therapie, die dich in der nächsten Zeit betreut und zu stützen versucht. Da erscheint mit der Gang zu einem Therapeuten wirklich als sehr wichtig! In solch einer Situation, in der du dich befindest, neigt man dazu, sich selbst zu vergessen und die eigene Aufmerksamkeit nur auf die Betroffenen zu werfen. Doch gerade darin besteht auch eine Gefahr: wenn der Punkt der Aufmerksamkeit nicht mehr da ist, kommt man nur schwer mit sich selbst klar.

Ich kann verstehen, dass deine Freundinnen dir keine Hilfe sind, da sie wohl selbst nicht wissen, wie man sich in einer solchen Situation fühlt. Oft geht es ihnen sicherlich auch so, dass sie nicht wissen, was sie sagen sollen, ob sie dich drauf ansprechen können oder eben nicht ? weil sie dich nicht noch mehr verletzen wollen!

Ich würde dir gern folgende Seite ans Herz legen: http://www.therapie.de/psychotherapie/ . Dort findest du, wenn du nicht schon weißt welche Möglichkeiten du in deiner Nähe hast, Therapeuten in deiner Umgebung.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles erdenklich Gute,
Stefan