Problem von Maria - 20 Jahre

Wenn auf einmal alles so zuende geht und alles verliert was ein so wertvoll ist

Ich weiß nicht wie ich anfangen soll, doch es muss mal raus. Am 3.1.2001
sind meine Eltern bei einem Autounfall verunglückt, damals war ich 10
Jahre alt also knap vor meinem 11 Geburtstag. Es war Eis Kalt im Januar
und viel Glätte auf den Straßen. Sie sind damals aus gegangen und
wollten sich einen schönen Abend machen. Nach 20.49Uhr sind sie dann
gestorben nach dem sie sich um ein Baum gewickelt haben durch den knall
an den Baum. Meine Oma hat auf mich und meinen 2 Jahren älteren Bruder
aufgepasst. Doch meine Eltern sind nie mehr zurück gekommen. Ich weiß
nur noch das die Polizei bei uns vor der Tür standen und meiner Oma
sagten das Ihre Tochter und Schwiegersohn bei einem Autounfall ums leben
kam. Unsere Oma hat es uns dann gesagt das unsere Eltern nicht wieder
kommen. Ich bin bis jetzt noch nicht damit klar gekommen das sie nicht
mehr da sind. Als damals 2 Wochen später die Beerdigung war durfte ich
nicht hin gehen da es kein schöner anblick für mich gewesen wäre meine
Eltern noch ein letztes mal zu sehen. Somit konnte ich nie richtig
abschied von Ihnen nehmen. Ich weis nicht was ich machen kann um mich
von meinen Eltern zu verabschieden, ich weis auch nicht wie es jetzt
weitergehen kann. Meine Oma starb 2 Jahre später an Krebs und dann
mussten mein Bruder und ich ins Heim, das war absolut nicht leicht für
uns. Mittlerweile wohnen wir ja jeder getrennt in unseren eigenen
wohnungen. Doch vor 6 Tagen bekam mein Bruder die Diagnose ein Hirn
Tumor im Kopf zu haben. Ich hab deswegen so sehr angst das ich ihn
verliere und dann ganz allein auf der welt bin. Er ist doch alles was
ich habe und ein leben ohne ihm kann ich und will ich mir nicht
vorstellen. Morgen wird er Operiert und ich werde die ganzen
5-13 h auf ihn warten bis er wieder raus kommt. Doch was wenn er nicht
mehr da ist was soll ich dann machen? Ich möchte ihn doch nicht
verlieren... Bitte gebt mir einen Rat wie ich über all mein Leid und die
Trauer hin weg kommen kann. Danke das es euch gibt und echt schön das
ihr so eine Seite habt. Lg Maria

Anwort von Stefan

Hallo Maria,
ich versuche gerade ein paar passende Wort zu finden und ich muss gestehen es fällt mir nicht leicht.
Ich bin am überlegen wie ich mit deiner Situation umgehen würde, gerade wenn man schon so viele seiner nahestehenden Verwandten zu Grabe tragen musste. Erstmal hoffe ich vom ganzen Herzen, dass dein Bruder die OP gut überstanden hat. Zu deinen Eltern, ich finde es schade, dass du damals nicht richtig Abschied nehmen konntest, gerade das Abschied nehmen ist wichtig für die eigene Trauerbewältigung.
Du schreibst ja auch, dass dich dieses nicht Abschied nehmen zu können, bis Heute noch verfolgt und du im Grunde nie, dass ganze für dich selbst wirklich verarbeiten konntest.
Ich würde dir nahe liegen, dass du dich mal in Professionelle Hände begibst und zusammen mit jemanden, dass ganze aufarbeitest, damit du es selbst verarbeiten kannst.
Ein Mensch verträgt einfach nur eine Gewisse Menge, bei dem einen ist es früher bei dem anderen erst später, dass er oder sie einfach nicht mehr kann. Dann ist es oft so, dass sich Gedanken auch in andere Negative Richtungen ändern können. Von daher lass es bitte nicht soweit kommen, such dir Hilfe. Ich wünsche dir alles erdenkliche Gute für deinen weiteren Weg.

Gruß Stefan W.