Problem von future? - 20 Jahre

Bordellbesuch zerstört mein Leben

Hallo,
der bislang wohl größte Fehler meines Lebens ist mitlerweile fast ein Jahr her, doch es gab seither wenige Tage an denen ich nicht an diesen Tag denken musste.
Es war der 12. Dezember 2009. Ein bis dahin klasse Jahr ging langsam zu Ende. Ich habe mein Abitur bestanden und war im Zivildienst. Bis auf dass ich nicht in festen Händen war schien alles perfekt.
Es war die Weihnachtsfeier unseres Fussballvereins. Hier war bekannt, dass es einige gibt die gerne der öfteren im Rotlichmilieu einkehren. Da ich bis dahin kein Kind von traurigkeit war und das Leben in vollen zügen genoss ließ ich mich im Rausche des Alkohols davon überzeugen einfach mal mitzukommen und ein solches Etabelissement mal von innen zu betrachten. Soweit so gut.
Also kehrten wir zu früher Morgenstunde mit 3 anderen in einem FKK-Club, in dem ein älterer in unserem Kreise als Stammgast bekannt war ein. Die Prostituierten ließen nicht alzulange auf sich warten und leisteten uns Gesellschaft. Eine ganze Weile amüsierten wir uns am Tisch bis die Anregung kam nun endlich mal aufs Zimmer zu gehen. Die Damen wurde in unserem Kreise schon zuvor recht intim. EIgentlich wollte ich kein Sex mit einer Prostituierten und sagte ihr auch, dass ich dies nicht will. Doch ich schloss ich den anderen an und folgte `` meiner Dame`` auf Zimmer. Dort fuhr sie wie auch am Tisch schon mit Handmassagen und ungeschütztem Oralsex fort, bis sie mich fragte ob ich nicht doch mit ihr schlafen will. Kurzerhand willigte ich ein, doch nach einige vergeblichen Versuchen, die wohl auf den Alkoholpegel zurückzuführen waren, (kurzer Vaginalverkehr war geschützt) lief der Rest der Zeit so ab wie zur. Aufgrund des gehörigen Alkoholpegels lief das ganze Vergnügen für mich ohne Höhepunkt ab.
Wir verließen das Bordell am frühen morgen und es schien alles normal.
Doch schon am Abend des nächsten Tages ließ mich das schlechte Gewissen nicht mehr los. Ich war derart enttäuscht von mir, was ich bis dato immer noch bis, dass es mir schwer fiel in die Spiegel zu schauen. Richtig angewiedert war ich von mir. Bis dahin lief alles gut. Im Vorfeld hatte ich schonmal eine hübsche, intelligente Freundinn und hatte regelmäßigen und guten Kontakt zu Frauen mit denen man wieder hätte eine Fest bindung eingehen können. Doch nach diesem Besuch konnte ich eine ganze Weile keiner Frau in die Augen schauen. Ich schämte mich einfach nur bis in den Boden für das was ich getan hatte.
Doch das schlimmste sollte noch folgen. Die Mitbesucher ließen nahezu keinerlei Gelegenheit aus von unserem Besuch zu erzählen und sprechen auch gerne heute noch drüber wie lustig dieser Abend doch gewesen sei. Ich habe einen großen Freundeskreis, aus dem viele Freunde nichts mit diesen Leuten zu tun haben. Doch einige Teilweise. Und so ist es für mich mitlerweile Rutine zu überlegen ob die Person mit der ich mich gerade unterhalte etwas davon mitbekommen haben könnte oder nicht. Einfach nur horror. Viele machen sich daraus ein Spass und fragen noch ob ich denn mal wieder in besagten Vierteln abtauche etc..
Einigen guten Freunden habe ich mich anvertraut. Sie vergewisserten mir, dass garnicht so viele davon Wind bekommen haben und ich meine Sorgen ablegen sollte, dass jeder Mensch mal fehler macht und das alles nicht so schlimm sei wie ich es mir einrede.
Seit einem Monat habe ich nun angefangen zu studieren. Wir sind 5 Leute die sich schon im Vorfeld kannten und von einem Weiss ich, dass er gerüchteweise aufgeschnappt hat was passiert ist.
Seither kommen die alten Gefühle wieder hoch und man ist einfach nur seinem Gewissen ausgeliefert. Es vergeht wieder kein Tag mehr, an dem man nicht dran denkt. Stress pur. Ich weiß mitlerweile wirklich nicht mehr was ich machen soll. Wie ich dieser Situation entfließen kann. Ich will einfach nur ein geregeltes, normales Leben führen. Eine Freundin haben, normal Leben und sich des Lebens freuen, keine Sorgen haben.
Doch es scheint alles nicht so einfach. Dieser eine Abend, dieser eine Fehler hat mein Leben komplett verändert.
Mitlerweile habe ich mich dazu entschlossen den Fussballverein am Ende der Saison zu verlassen um etwas Abstand zu gewinnen.
Lange Zeit plagte micha uch der Gedanke, mich an diesem Abend mit HIV angesteckt zu haben. Warum ist es denn überhaupt in solch einen Puff erlaubt den Oralen sexuellen Kontakt ungeschützt auszuüben? Es herrscht dochs icherlich auch hier Ansteckungsgefahr oder nicht? Ziehmlich genau 3 Monate nach dem Vorfall habe ich einen HIV-Test durchführen lassen, welcher negativ ausgefallen sit. Doch ich bin schwer am überlegen sicherheitshalber nochmals einen machen zu lassen.
Darüber hinaus weiß ich einfach nicht mehr was ich weiterhin machen soll um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Ich hab shcon überlegt vllt. einfach alleine irgendwo wegzuziehen, meine Vergangenheit hinter mir zu lassen und neu anzufangen.
Jedoch ist meine Familie nicht sonderlich reich und ich will mich auch noch nicht von ihr trennen, da sie mir doch einiges an Kraft gibt.
Habt ihr irgendeinen Rat um alles etwas zu bessern?

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Unbekannter.

Fehler sind dazu da, dass Du aus ihnen lernst! Die erste Voraussetzung dazu ist, zu Deinem Fehler zu stehen!

Es nutzt nichts, dass Du Dich länger daran aufhältst, ihn begangen zu haben.

Die Erfahrung, dass Du Liebe nicht kaufen und Gefühle nicht erzwingen kannst, ist doch etwas, was Du positiv in Deinem weiteren Leben umsetzen kannst!
Du wirst es jetzt umso mehr zu schätzen wissen, was für ein unvergleichliches Geschenk die Liebe ist. Du kennst nun den Unterschied zwischen "Sex" und "Liebe". Da hast Du vielen Altersgenossen einiges voraus!
Vielleicht war für Dich ja die Lehre nachhaltig genug, um in Deiner nächsten Beziehung zu einer Frau mit großem Respekt das Geschenk zu erkennen, dass Dir mit der Liebe, die Du empfängst, zuteil wird?!

Und noch eines solltest Du daraus lernen: Auch den Menschen als Menschen zu respektieren, der sich dazu herabgelassen hat, Dir gegen Geld "Gefühle" vermitteln zu wollen.

Wenn Du die Prostituierte als gleichwertigen Menschen zu respektieren lernst, hast Du keinen Grund mehr, Dich für irgendetwas in dem Zusammenhang zu schämen!

Oder, lasse es mich anders herum sagen:

Deine Scham zeigt mir, dass Du Dich über den Menschen erhaben fühlen willst! Und das fällt Dir jetzt schwer, weil Du Dich mit ihm eingelassen hast!

Schämen solltest Du Dich nur für die Arroganz, die sich daraus ableiten lässt!
Spießig, kleinbürgerliche Arroganz, gegen die sogar schon die Bibel zu Felde zieht: Jesus wusch Maria Magdalena die Füße. Erhob die Prostituierte zum gleichwertigen, achtenswerten Menschen!

Denk darüber nach. Ich denke, es lohnt sich!

Bernd