Mein Bester Freund
Hallo !
Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass ich mal euer Online-Angebot wahrnehmen würde, auch wenn ich finde, dass ihr eine sehr wertvolle Arbeit leistet. Grund für "meinen Schritt" ist möglicherweise, dass ich gerne mal eine objektive Meinung in Erfahrung bringen würde, die dazu noch unverbindlich ist. Ich habe einen besten Freund, der mir WIRKLICH enorm am Herzen liegt. Wir kennen uns noch gar nicht mal sooo lange (2-3 Jahre), aber wir reden bei unserer Freundschaft gegenseitig von einer besten Freundschaft, die auch schon Tiefen erlebt hat.
Nun gut, ich habe öfters das Gefühl, nur wenig von dieser besonderen Freundschaft zu spüren. Manchmal denke ich, ich erwarte zu viel von dieser Beziehung und ich bremse mich, auf der anderen Seite kommt es mir in vielen Fällen so vor, als ob irgendwas fehlt, und das nachdem ich alles rational abgewägt und wieder abgewägt habe. Bin ich einfach zu weit von der Realität entfernt oder vielleicht zu unselbstbewusst, und suche mir eine Bestätigung, oder ist es vernunftsgemäß richtig zu sagen, dass eine beste Freundschaft aus "Geben und Nehmen" besteht, und dies auch wechselseitig stattfinden sollte. Um es mal zu konkretisieren: In letzter Zeit ist es so, dass vermehrt diese Frage aufgekommen ist, z.B. wenn es darum geht, wer Treffen initiiert und welche Form diese Treffen haben. So war ich es meistens, der gefragt hat, oder wenn er wiederum gefragt hat, dann ob ich "irgendwo" mitkommen möchte. Meiner Meinung geht es in einer besten Freundschaft darum, dass man sich auch mal alleine trifft, über alles mögliche spricht, sich gegenseitig anvertraut, und sich einfach zeigt, dass man in dem Moment nur für den anderen da ist, und nicht beim kollektiven Bowlingspielen dem anderen mal einen Scherz zuwirft, um es mal überspitzt zu sagen. In letzter Zeit trifft er sich z.B. viel mit einem anderen Freund, und da frage ich mich manchmal, warum er mich nicht einfach mal fragt ob wir 'beide' was zusammen machen sollen. Das hat nichts mit Eifersucht zu tun, nur wieder mit der "Geben und Nehmen - Frage" wenn sich die anderen beiden mal wieder 3 Tage hintereinander getroffen haben (und ich ihn über eine Woche nicht gesehen habe). Ich weiß dass ich immer noch sein bester Freund bin, und sich das nicht ändert, und da sind wir wieder bei dem springenden Punkt, dass ich gerne etwas mehr von der Freundschaft merken würde, und mir wünschen würde, dass er auch 'einfach' mal die Initiative ergreift..
Wenn ich wieder vernunftgemäß abwäge, werdet ihr mir möglicherweise etwas in die Richtung antworten ihn darauf anzusprechen, was ich auch sicherlich machen könnte, nur ist so eine Kritik immer auch eine gewisse Art die Beziehung zu hinterfragen . Dadurch bringe ich irgendetwas aus dem Gleichgewicht, auf der anderen Seite denke ich ist es ja gerade deswegen eine "beste Freundschaft". Übrigens, ich habe viele andere Freunde und mache mich nicht von ihm abhängig.
Ich bin sehr gespannt auf eure objektive Antwort und danke euch, in Anerkennung eurer Arbeit, dafür im Vorraus!
Liebe Grüße und alles Gute!
Hallo Tim,
Freundschaften müssen wachsen. Das geht nur ohne Verpflichtungen und Zwänge. Und Beziehungen verändern sich - vertiefen sich, lösen sich aber auch durchaus. Ich weiß, dass es schwer ist, Geduld in so "unklaren Fällen" zu beweisen. Aber ich kann Dich nur ermuntern, mehr Gelassenheit zu entwickeln und die Freundschaft so zu genießen, wie sie läuft. Du schreibst, Du "leidest" nicht darunter und bist nicht fixiert - eine fantastische Grundlage!
Ich würde das Thema momentan nicht ansprechen, sondern abwarten. Das verflixte nach einer Thematisierung ist ja, dass Du bei einer Veränderung nach dem Gespräch nicht weißt, ob er es nur deshalb macht, weil Du es erwartest oder ob es sein eigenes Bedürfnis ist. Und letzteres wäre ja das wünschenswerteste, oder!? Deshalb rate ich Dir, vielleicht zukünftig mehr Zurückhaltung zu üben, so dass auch er auf Dich zukommen kann. Dabei sollte aber kein Aufrechnen stattfinden nach dem Motto "Er ist aber mit Anrufen dran". Wenn Dir also "nach ihm ist", dann meld Dich bei ihm, treff ihn und genieße die Zeit mit ihm - auch wenn es keine "Zweisamkeit" sein sollte. Der Rest wird die Zeit schon mit sich bringen! Lieben Gruss und alles Gute wünscht Dir lina