Problem von Sassy - 16 Jahre

Alkohol

Hallo,
ich weiß nicht wie ich es schreiben soll ich kanns nicht erklären. Aber mein Vater hat seit ein paar wochen angefangen viel zu trinken und ich habe Angst das er zum Alkoholiker wird! Er war ja schon immer abends weg und hat ein Bier mit seinen Freunden getrunken es war nicht schlimm auch nicht jeden Tag aber seit ein paar wochen geht er jeden Tag weg und komm auch betrunken nachhause! Vor 2 tagen war er schlecht drauf nach den Feiertagen, da hat er 3 Tage nichts getrunken und nachdem er was getrunken hat gehts ihm wieder gut! Ich versteh das nicht! Er hat aber auch einen geregelten Tagesablauf und steht früh auf und fährt mich auch wo hin wenn ich weg will oder so aber er geht immer weg und trinkt ziehmlich viel!
was kann ich tun? bitte helft mir ich habe angst um meinen Vater -.-

Dana Anwort von Dana

Liebe Sassy!

Es ist verständlich, dass du Angst um deinen Vater hast. Und es ist sehr gut, dass du da wirklich die Augen offen hältst und sehr sensibel erkennst, dass da was gerade falsch läuft.

Was kannst du als "Kind" da tun?

Momentan klingt es ja nicht so, als wäre dein Vater dann gewalttätig, wenn er betrunken ist. Aber er scheint es mehr und mehr zu brauchen. Vielleicht hat er Sorgen, dass er sich zu zunebeln muss?

Es gibt nun mehrere Möglichkeiten.

Je nach Vertrauensverhältnis kannst du mit deinem Vater selbst oder deiner Mutter reden. Erkläre ihnen, dass du Angst hast. Angst davor, dass dein Vater in die Sucht rutscht. Das kann man komplett ohne Vorwürfe machen, was auch wichtig wäre. Erzähle einfach nur von deiner Angst. Allerdings weiß ich natürlich nicht, inwieweit dein Vater sich seiner Probleme bewusst ist. Von zuhören bis ärgerlich alles abstreiten kann da natürlich alles dabei sein. Vielleicht setzt du dich einfach mal in einer stillen Stunde zu deinem Vater und fragst ihn, ob er Sorgen hat und ob du helfen kannst. Meist wirkt das besser und öffnender als ein "du, Papa, ich glaub, du hast ein Alkproblem!"

Wenn du der Meinung bist, deine Eltern würden sicher nicht mit dir offen darüber reden (viele Eltern wollen ihr Gesicht wahren, selbst, wenn die Probleme völlig offensichtlich sind), hol dir fremde Hilfe. Das kann ein Vertrauenslehrer in der Schule sein oder auch eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe, die sich mit Alkoholismus befasst. Da kriegt man meist gute Tipps, wie man als Familienmitglied damit umzugehen hat.

Wichtig ist aber auch, dass du weißt: du bist für deinen Vater nicht verantwortlich. ER SELBST muss merken, dass er da falsch liegt. Du kannst versuchen, es ihm nahezubringen und eben Hilfe von außen fordern, mehr ist nicht drin. Ich hoffe sehr, dass du Erfolg hast, entweder im Gespräch oder in einer der Gruppen, die es in jeder größeren Stadt gibt. Einfach Google nutzen und den Städtenamen deiner Stadt und zb "anonyme Alkoholiker" oder "Selbsthilfegruppe Alkohol" eingeben, du solltest fündig werden. Sollte deine Stadt zu klein sein, nimm die nächstgrößere in deiner Nähe.

Insgesamt ist aber sicher erstmal ein Gespräch vorzuziehen. Das erfordert Mut, aber ich glaube fest daran, dass du das schaffen könntest, wenn es die familiäre Bindung zulässt, du also mit deinen Eltern ein gutes Verhältnis hast.

Ich wünsche dir diesen Mut und hoffe, dass sich alles ohne Hilfe von außen einrenkt. Dein Vater sollte merken, wie wichtig er dir ist...

Liebe Grüße,

Dana