Problem von Katharina - 17 Jahre

Drogenabhängig

Hallo, ich heisse Katharina, bin 17 Jahre alt und komme aus Hamburg. Mit 12 Jahren habe ich angefangen Drogen zu konsumieren. Anfangs noch Cannabis, mit 13 bin ich dann auf Heroin gekommen. Irgendwann konnte ich mir meine Sucht nicht mehr finanzieren und fing an zu klauen. Meine Mutter merkte das die ganze Zeit nicht, da ich auch nicht häufig zu Hause war. Irgendwann bekam meine Zwillingsschwester davon wind und erzählte es meiner Mutter. Die mich sofort in die Entgiftung steckte. Darauf folgten weitere 6 Entgiftungen, jedes mal ohne Erfolg. Mit 14 zog ich dann zu Hause aus. Ich lebte dann bei meinem Freund. Irgendwann wurde ich mit der Polizei abgeholt, da ich bei einem Einbruch erkannt wurde. Ich bekam eine Therapieauflage. Nach einem halben Jahr brach ich dann die Therapie ab. Ich konnte es dort einfach nicht mehr aushalten. Kurz danach folgten die 2te und 3te Therapie. Jedesmal brach ich sie wieder ab. Nach der 3ten Therapie war ich noch 3 Monate clean, bis ich einen Rückfall baute. Jetzt bin ich wieder drauf und überlege ob ich noch ein 4tes Mal auf Therapie fahren soll. Ich habe nur Angst das ich es wieder versaue. Irgendwann wächst mir dann immer alles über den Kopf und dann haue ich ab. Und ich möchte wirklich keine Drogen mehr nehmen. Kann mir vielleicht jemand sagen, der es geschafft hat, wie es einem leichter fallen kann durchzuhalten?

Anwort von Diarra

Hallo Katharina!

Also vorerst möchte ich dir sagen, dass ich keine persönlichen erfahrungen habe. Mich aber trotzdem gut mit dem Thema auseinander gesetzt habe da eine mir nahe stehende Person das selbe Problem hat, und ich jeden Tag mit ihr Verkehre.

Ich muß dir sagen, dass eine Therapie nur wirklich dann etwas nutzt wenn du es selber 100% annehmen möchtest. Du bist noch so jung! 17 Jahre alt.. Du hast noch überhaupt nicht zu Leben gegonnen! Sei nicht dumm und fang an damit. Ich weiß das dass sehr schwer ist. Aber ich sage immer da wo ein WILLE ist ist auch ein WEG?? Du hast bis jetzt nichts gehabt ausser Probleme. Familie, Freunde, Polizei-Gesetz!!
Um ganz von vorne anzufangen ist der erste weg sich von den Leuten zu trennen die mit Drogen zu tun haben->auch die die NUR Canabis rauchen! Du mußt dir gut überlegen zu wem du gehören möchtest. Zu denen die dich mitreißen, oder zu denen die dich DU sein lassen.
Ich kann dir jetzt erzählen, geh zum Physiologen und lass dich von ihm beraten! Was natürlich der beste weg wäre, aber ich kann dir nur sagen, dass alles was du machst, wenn dir wirklich geholfen werden soll. Lass es von dir kommen, du musst bereit dafür sein, DEIN Leben zu ändern, bzw. zu verändern. Du musst aus deinem jetzigen Leben heraus treten und von ganz vorne, von ganz neu beginnen. Du musst erstmal lernen was Leben bedeutet ohne Drogen! Du musst das Leben erstmal genießen lernen ohne Drogen. Du musst dich mit dem Leben auseinander setzen, du musst dich wieder finden. Du musst lernen mit dem Leben ohne Drogen klar zu kommen. Die Drogen haben dich "unverletzbar" gemacht, sie haben dich zu gemacht, sie wussten es deine Gefühle zu zumachen! Das dir alles über den Kopf wächst, ist sehr verständlich da du dich mit dem täglichen aufgaben des Lebens erstmal anfreunden musst. Du musst wieder lernen mit Gefühlen, mit deinen Gefühlen, mit Gefühlen andere Menschen umzuhehen. Das wird nicht leicht, im Gegenteil da kommt eine menge Arbeit auf dich zu, du musst dich genauso wieder kennenlernen wie deine lieben um dich herum. Die dich auch wieder kennenlernen sollen, so wie du wirklich bist, nicht die die du mal warst.
Fühl dich nicht unter Druck gesetzt von irgendwelchen, was kein Freischein ist!! Lass es von dir kommen, denn nur du weißt wann du wieder anfangen möchtest zu Leben. Du bist 17, noch kannst du locker mit dem Leben anfangen. Mach es schritt für schritt und vorallem überfordere dich nicht selbst. Niemand kann dir wirklich sagen, wann der richtige Zeitpunkt kommt, oder ob du noch mal in Therapie gehen sollst oder nicht. Du bist diejenige die sich diese frage selbst beantworten kann. Möchte ich weiter Drogenabhängig sein, möchte ich weiter zu der schmutzigen Klasse gehören (was ich in meinen Augen anders sehe) möchte ich weiter mit dem Gesetz in konflickt treten, möchte ich evt. meinen Körper weiter verkaufen für etwas was ich nicht brauche? Oder: Möchte ich anfangen zu Leben, möchte ich alles hinter mir lassen und ehrlich lachen können, möchte ich Glücklich und zufrieden sein, möchte ich geliebt und akseptiert werden, möchte ich irgendwann mal darüber lachen dürfen und Stolz sagen können ICH HABE ES GESCHAFFT und zwar ALLEINE!!
Es liegt an dir was du aus deinem Leben machst. Du bist kein kl.Kind mehr, was an der Hand geführt werden muss(die Hilfe die du brauchst bekommst du in jedem falle,wenn du es wirklich möchtest)du entscheidest ob Leid oder Glück.
Es wird ein langer weg, den du zwar schon oft gegangen bist, was aber hinter der Tür am ende des Gangs ist, weißt du nicht. Sei neugierig auf dein neues Leben.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei dem richtigen weg. Freue dich auf das was danach kommt.

Liebe Grüße Diarra