Problem von Nicky - 34 Jahre

zu Fix und fertig

Liebe Dana,

Du hast mich gebeten unter dieser Kategorie kurz anzugeben was sich in der Zeit getan hat.
Es ist so wie ich es vermutet hatte. Es steckt wohl auch eine andere Frau dahinter, er konnte es nicht mehr leugnen.Diesen Tag bin ich dann erstmal wieder zu meinem Bruder und wollte wenn er unserer Ehe noch eine Chance geben will, daß er die Sache beendet, telefonisch, wo ich dabei bin. Er tat es sagte aber auch, daß ich neben ihm sitze und ist danach auf seine angebliche Nachtschicht gefahren, aber in Wahrheit zu Ihr.
Am nächsten Tag stellte ich ihn zur Rede und er stritt es ab, aber ich konnte es am Kilometerstand sehen, da sie 120 km weiter weg wohnt, das hat er wohl immer so gemacht, ich dachte er wär arbeiten, ist dann aber zu Ihr.
Nach ein paar Tagen kam er dann zu meinem Bruder und wollte erstmal daß meine Tochter und ich nach Hause kommen und er erstmal auszieht eine Weile, mit Ihr hat er wohl schluss gemacht. Ich war fix und fertig und rief meine Mutter an, damit ich nicht allein war.
Am selben Abend rief er an, fragte ob er kommen kann, wolle sich der sache stellen, dann ist er einfach wieder geblieben hat aber mit mir aber nicht wirklich geredet, er liebe mich zwar aber es sei nicht mehr so wie früher. Ich hab einfach nur gelitten doch es kam nichts.
Dann kam wieder ein Tag an dem mir der km stand wieder auffiel, konnte einfach nicht sein und ich sprach ihn an, wie immer leugnete er es obwohl ich sagte ich bekomme das raus, einige Tage später, nochmal dasselbe spiel und ich bekam es raus und wieder log er. Da er aber nicht anders konnte gab er es einen tag später zu und ich bin mit meiner tochter in die obere wohnung, abends wollte er reden, aber es kam garnichts von ihm also hab ich ihn mehr oder weniger weggeschickt, er ist direkt ins auto und wieder los zu ihr, darauf kam meine mail, daß ich zum anwalt gehe, da er sich ja entschieden hätte.
Ein paar Tage fuhr er nun ganz offen dahin, obwohl es mir furchtbar schlecht ging, war ihm egal. Dann war der Tag wo ich zum Anwalt gefahren bin, was er mitkriegte, weil ein kollege in der arbeit für mich einsprang. Noch beim anwalt klingelte mein Handy und sie war dran, ich hätte gewonnen und hat mir noch so einige dinge an den kopf geschmissen.
Er hat das, sagt er wohl endgültig beendet, aber nach den ganzen lügen kann ich ihm einfach nichts mehr glauben. Momentan hänge ich mit der ganzen Situation in der Luft weiß nicht wie es weitergeht und was ich machen soll.
Ich liebe ihn immer noch, aber könnte nicht damit leben, wenn er es nicht tut.
Gestern war er bei pro familia und hat dort mit einer psychologin gesprochen und für uns gemeinsam einen termin geholt, der vorschlag kam allerdings von mir, nur ist die frage ob das alles was bringt.

Dana Anwort von Dana

Liebe Nicky!

Danke für die Erläuterungen dazu, was nun noch weiteres geschehen ist. Es war gut, dass du nochmals geschrieben hast, denn es hat sich ja doch einiges verändert.

Die Situation, in der du jetzt steckst, ist eine schwierige und auch schwer zu meisternde. Du musst nämlich deine Verletzungen im Prinzip erstmal hinten an stellen, um klar zu sehen. Und das ist wirklich nicht einfach.

Wichtig ist zuerstmal, dass du deinem Mann nicht die alleinige Schuld für alles gibst. Er hat zwar den Fehler gemacht, aus der Ehe auszubrechen, aber ein Partner tut das eigentlich nur, wenn in der Ehe nicht alles gut läuft. Das mag dann ein Unvermögen von ihm sein, da nicht drüber zu sprechen, aber meist sind es beide Partner, die bei einem solchen Fehltritt wieder neu anfangen müssen. Hab also nicht die Forderungshaltung "du musst duch nun aber gehörig ändern und anstrengen, damit ich dich wieder in mein Leben lasse!".

Wenn du deinen Mann liebst, was du ja betonst, dann solltest du auch erstmal versuchen, mit ihm wieder klar zu kommen. Die Idee einer Eheberatung ist sehr gut, die hätte ich dir auch gegeben. Und dort ist es ungemein wichtig, absolut ehrlich zu sein. Jeder muss sagen dürfen, was die Probleme momentan sind und was er sich für die Zukunft wünscht. So etwas ist nur miteinander zu schaffen. Ihr müsst am selben Strang ziehen, auf der selben Seite.

Er hat dir weh getan, das ist klar. Und es wird sicher einen Moment geben, wo du von ihm eine ernst gemeinte Entschuldigung bekommen könntest. Das passiert aber nicht, wenn du ihm jetzt klare Richtlinien erklärst und forderst, dass er jetzt erstmal der ist, der einiges machen muss, weil er ja "Schuld hat" an der ganzen Misere. Sicher, er hat den falschen Weg eingeschlagen, ist ausgebüxt vor den Problemen, statt sich ihrer zu stellen. Aber du siehst an seinem Handeln, dass du, die Ehe und die Familie ihm nicht komplett egal seid. Ja, er hat etwas gebraucht, es musste ihm erst komplett klar werden, was er da versäumt, was er verliert, wenn er so weiter macht. Daher auch das dauernde Hin und Her mit dieser Affaire. Es kann auch sein, dass er dich immer noch belügt, dass er immer noch nicht weiß, was er genau sagen soll. Aber das könnte die Zeit regeln. Ihr müsst euch beide erstmal wieder etwas entspannen und dann in Ruhe viel drüber reden. Pro Familia wird euch da sicher weiter helfen.

Ich bin der Meinung, eine Ehe erstmal retten zu wollen. Erstmal wenigstens den Versuch zu starten, da noch etwas zu reißen. Wenn du nach einer Weile merkst, dass dein Vertrauen SO kaputt ist, dass einfach nichts mehr geht, ist eine Trennung ja immer noch einzuleiten. Doch jetzt würde ich erstmal versuchen, zusammen mit der Familientherapie einen Konsens zu finden, in dem ihr beide auf ehrliche Art und Weise (und egal, wie weh es tun wird) erklärt, was so los ist und warum das los ist. Probiert eure Probleme nicht unter den Tisch zu kehren, versucht zu überlegen, wie man diese Probleme in Zukunft gar nicht erst aufkommen lässt. Überlegt, was ihr beide bereit wärt, wieder zu investieren, was die Dinge sind, die ihr gemeinsam für eure Ehe wollt. Und lasst am besten alle Vorwürfe und Streitereien mal außen vor, das trennt nämlich eher als dass es vereint.

Ich wünsche euch wirklich, dass ihr das hinbekommt. Dass er in der Lage ist, dieses Doppelleben wirklich aufzugeben. Und da muss er sehen, wofür. Und dass es sich lohnt, wieder voll in die Ehe einzusteigen. Und auch er muss zeigen, dass es sich für dich lohnt, nicht doch die Trennung durchzuziehen.

Aber dass es sich für den jeweils anderen lohnt, muss man selbst eben tätig werden.
Es gibt ein schönes Motto: lebe so, dass DER ANDERE wirklich jeden Tag mit dir glücklich ist.

Wer das schafft, es zu beherzigen, der wird eine wirklich tolle Beziehung führen!

Liebe Grüße und viel Erfolg!

Dana