Problem von Anonym - 23 Jahre

Ich weiß nicht mehr weiter

Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Alles begann mit dem Tod meines Vaters im Jahr 2000. (Autounfall) Kurze zeit drauf entwickelte ich eine Essstörung, war in der Klinik usw. Naja, das ist so gut wie vorbei. Bin mit 18 ausgezogen, hab meine Lehre abgebrochen wegen meinen (Ex)freund. Bin wegen ihm mit nach Würzburg gezogen. Hab da nochmals die Ausbildung zur Krankenschwester angefangen. Als wir ein Monat dort waren, war Schluss, nach drei Jahren und ich war allein. Kurze Zeit drauf lernte ich dann einige Leute kennen und somit auch die Drogen. Zu der Zeit hatte ich eine Beste Freundin die mit drin hang. Wir nahmen Amphetamine und das nicht zu knapp. Nach einem halben Jahr war ich nur auf Depris, wenn ich nichts hatte. Zum zweiten Mal suchte ich eine Psychologen auf. Nach einem Jahr schaffte ich es für ein halbes Jahr wegzukommen. Wie ich nebenbei meine Ausbildung gemacht habe, war ernüchternd. Abmahnungen, Drogentests, schlechte Noten usw. Wie ich mich äußerlich veränderte und psychisch habe ich zu der Zeit noch nicht gemerkt. Dann lernte ich meinen jetzigen Freund kennen, der noch viel mehr drinhang wie ich. Ich fing auch wieder an, heftiger denn je. War dreimal auf der Intesivstation, kurz den Tod entkommen wegen Überdosis und zusätzlichen psychischen Stress und Probleme. Das Ende vom Lied war, mein Freund schlug mich und ich ihn, Verwüstung der kompletten Wohnung und Verwahrlosung und Schulden. Alles Geld was ich hatte gab ich ihm und für Drogen aus. Insgesamt 10000 Euro. Am Schluss schnitten wir uns Abwechselnd mit Messern oder sonstiges. Schließlich saß ich auf dem Dach und wollte springen. Mein dritter Versuch mich umzubringen. alles war so schlimm. Die Sanitäter fuhren mich in die Klapse. Schwer krank wurde ich dazu, eine Lungenentzündung und psychisch total verstört. Meine freundin und alle anderen sind derzeit von mir gegangen und wollten nichts mehr mit mir zu tun haben. sie war wieder clean,Also hatten wir nur noch Kontakt zum letzten Abschaum. Ende vom Lied, war, dass ich mein Examen nicht geschafft hatte. Als einzigste. Meine Mutter nahm mich mit in meine Heimat und stellte mir ein Ultmatum. Mir und meinen Freund, der ging mit. Seine einzigste Chance. Sie hat uns eine Wohnung besorgt. Mittlerweile wohnen wir bereits 5 Monate nicht mehr in Würzburg. Ich arbeite als FSJlerin und mein Freund hat endlich seit einem jahr auch einen job. Eigentlich sollte alles perfekt sein. Grundlegend hat sich auch viel verändert. Keine Drogen mehr, und Vernunft. Nur meine Seele hört nicht auf zu bluten. Ich kann die Vergangenheit nicht vergessen, hab keine Freunde. Ich trauer zu sehr meine Ex besten Freundin hinterher. Und überhaupt, wenn wir auf Droge waren war alles geil. Zudem hasse ich die Stadt in der ich jetzt wohne. Mein job unterfordert mich und ich hasse mich und meinen Körper. Mit den Drogen war mann immer sehr schlank, und jetzt...... Ich bin verklemmt in allen Sachen, seh mich als Versagerin und mein Freund hat sich zwar verändert, aber er hatte mich schon wieder krankenhausreif geschlagen, wobei ich selbst schuld bin. Mit so einer hexe wie mir kann man es nicht anders aushalten. Ich bin so anders, dauernd depri, nur am heulen und böse und gemein. Gestern war Verhandlung von meinen Freund, 6 Monate Freiheitsstrafe auf 3 Jahre Bewährung und 2000 Euro geldstrafe. Wir kommen aus den Schulden nicht mehr raus. Haben manchmal kein Fressen und können auch nicht weggehen. Freunde auch nicht. Und das macht mich kaputt, ich bin ein psychisches Wrak. Ich vermisse die Freundschaft und die Freude am Leben. In 2 Wochen hab ich Wiederholungsprüfung, meine letzte Chance. Ich werd es wieder nicht schaffen, daweil liebe ich diesen Beruf. Aber mir fehlt der Antrieb, mein Kopf ist nur am krübeln. Kein Platz mehr für andere Sachen. Schaff ich das wieder nicht waren 4, 5 jahre fürn a****. Was soll ich nur tun, ich weiß nicht mehr weiter. Am liebsten würd ich wieder Drogen nehmen um alles zu verdrängen und wieder ein netter mensch sein zu können. Ich hasse mein Dasein. Zum Psychologen geh ich ganz bestimmt nicht mehr. Da werd ich wiedr mit Pillen vollgestopft und lauf rum wie ein Zombie.

Annika Anwort von Annika

Hallo Du,
dein Problem erinnert mich sehr an mein Leben, denn ich war bis vor 5 Monaten auch noch gut dabei. Wie du dich fühlst, kann ich total nachvollziehen, weil man einfach immer noch zu sehr am alten Leben hängt obwohl man weiß, wie scheiße es doch eigentlich ist, sich mit Drogen vollzustopfen. Ich war sogar so hart mit dabei, dass mir vor einem Jahr alle Haare ausgefallen sind. Also ich weiß wovon du redest.
Das Wichtigste ist jetzt, dass du nicht aufgibst. Hol dir Hilfe, in welcher Art auch immer, such dir jemanden, dem du vertraust und der dir zuhört. Bleib auf gar keinen Fall alleine mit deinen Gedanken, sonst gehst du kaputt daran.
Was mir wahnsinnig geholfen hat, ist zu einem Psychologen zu gehen. Das ist nicht das gleiche wie ein Psychater sondern jemand der mit ganz vielen Gesprächen und nicht mit Pillen versucht dir zu helfen. So jemanden gibt es auch von der Caritas, das kostet dann also nichts. Die Nummer findest du im Telefonbuch. Glaub mir, wenn du langsam anfängst alles zu verarbeiten, was unter Drogen so passiert ist, dann wird es dir auch langsam besser gehen.
Erwarte keine Wunder von deiner Psyche, du hast ja auch sehr lange versucht, sie durch Drogen zu zerstören, mindestens genauso lange braucht sie, um wieder zu heilen.
Dazu dass du Probleme mit deiner Figur hast, auch das kann ich voll und ganz verstehen, wenn man voll auf Drogen ist, dann isst man ja eh kaum was, von daher hat man diese ganzen Figurprobleme und so nicht. Aber überlege Mal, ist das wirklich erstrebenswert, so auszusehen? Total abgemagert und einfach nur fertig, von den Problemen die man mit seiner Haut kriegt, ganz zu schweigen.
Versuch, dich abzulenken und neue Leute zu finden, die nichts mit Drogen zu tun haben.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft und Erfolg!!!