Problem von Unbekannt - 45 Jahre

vergewaltigt

Vor ein paar Monaten bin ich, während meiner Arbeit, von einem Mann, den ich kannte vergewaltigt worden. Er ging auf die Toilette und rief, das da Wasser laufen würde. ich ging hin, dann hat er mich gepackt, sich den Zugang verschafft und ist in mich eingedrungen. Es hat so weh getan!!!
Ich dachte ich könnte es verdrängen - es geht nicht. Leide an Alpträumen und Ängsten. Er ging mit den Worten, das ich keinem das erlzählen sollte, er täte dann jedem erzählen, daß ich es wollte. Er war zu dem Zeitpunkt sehr angetrunken. Ich mußte ihn auch oral befriedigen. Was soll ich machen??? SOS

Marina Anwort von Marina

Liebe Unbekannte,

es ist ein guter Schritt von dir, dich zu öffnen und das Passierte nicht tot zu schweigen. Es ist sehr schlimm, was dir passiert ist und du hast mein Mitgefühl. So etwas steckt man nicht leicht weg.
Solch ein gewaltsames Eindringen in das eigene Leben lässt sich leider nicht einfach verdrängen, dazu sitzt es viel zu tief. Lass dich davon nicht unterkriegen. Lass nicht zu, dass er auch jetzt noch, nachdem er dir so schwerwiegend weh getan hat, dein Leben leitet, das steht ihm nicht zu, er hat schon genug angerichtet.

Um es nicht zu verdrängen, hast du unter anderem die Möglichkeit dich an einen Frauennotruf zu wenden, dazu kannst du bei Google "Frauennotruf" und deine Stadt eingeben, sie können dich weiter beraten, welche Möglichkeiten du hast mit dem Erlebten und der Situation auf der Arbeit umzugehen.

Man hört immer wieder, vergewaltigte Frauen hätten die Pflicht ihren Peiniger anzuzeigen, wie schwer es aber wirklich ist, kann man nur schwer beschreiben. Dazu erstmal: Du bist NICHT dazu verpflichtet ihn anzuzeigen, du kannst selbst entscheiden, wie du damit verfahren möchtest. Solltest du dich dazu entscheiden überlege auch, ob du den Verlauf durchstehen kannst. Mehr Infos zum möglichen Verlauf findest du hier (http://www.beratung-bonn.de/brosch/verg7.htm ).

Du solltest nicht mit deinen Ängsten und Altpträumen alleine sein, das hast du nicht verdient und du solltest es nicht IHM überlassen dein Leben zu bestimmen. Wehr dich dagegen. Du hast ihm nichts getan und er hat sich einfach genommen was er wollte ohne dabei an dich zu denken.

Du bist soweit gekommen und hast uns geschrieben, hör nicht auf Hilfe in Anspruch zu nehmen, dafür wird sie angeboten. Es muss dir nicht peinlich sein, was dir passiert ist, es ist NICHT deine Schuld, du hast nichts getan, das ihn berechtigt dir so etwas anzutun.

Weitere Ansprechpartner findest du auch unter (https://www.weisser-ring.de/internet/landesverbaende/index.html ). Du kannst dir auch therapeutische Hilfe holen, reden hilft, darüber zu reden macht es nicht ungeschehen, aber es erleichtert, weil du nicht mehr alleine mit deinem Problem bist. Adressen findest du z.B. unter (http://www.psychotherapiesuche.de/suche-nach-plz ), hier kannst du bei Bedarf nach einem Therapeuten suchen, unter Krankheiten und Persönliche Krisen kannst du Sexuellen Missbrauch eingeben.

Du bist eine starke Frau, du hast dich für den ersten Schritt entschieden und du wirst auch jeden weiteren für dich nötigen Schritt gehen um das Erlebnis zu verarbeiten. Du hast Menschen, die dir zuhören, die dich unterstützen. Du kannst dich natürlich auch jederzeit wieder an uns wenden.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, Marina