Problem von Sarah - 18 Jahre

Hirntumor

Hallo liebes Kummerkastenteam.

Ich hab ein großes Problem. Ich hab seit einem Jahr einen Jungen im Internet kennengelernt. Und seit paar Monaten sind wir ein Paar. Doch dann hat er mit mir Schluss gemacht und den Kontakt abgebrochen. Als ich den Grund von Einer Freundin gesagt bekam. War ich total geschockt! Er hat sie angefleht um Hilfe weil er nicht mehr weiter weiß. Er hat einen Hirntumor! Sie hat mir das gesagt und ich weine ganze Nächte durch und ich kann ihm doch nicht helfen! ... ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll! Vielleicht könnt ihr mir ja weiter helfen! Ich hab einfach so eine große Angst das er stribt. Denn mit sowas ist nicht zu Spaßen. Sein Tumor ist etwas bissle größer als eine 2 cent münze aber mehr können die Ärzte nicht sagen. Ich hab ihm gesagt das ich immer für ihn da bin. Aber er will das nicht er will das ich ihn vergesse und wieder Glücklich werde. Ich soll das alles nicht mitbekommen! Aber ich kann das nicht ich kann ihn nicht alleine lassen! Und ich verstehe ja das er verzweifelt ist und Angst hat vom Sterben aber ich mach mir auch große Sorgen und Angst hab ich ebenfalls.. Ich bin momentan echt am Ende Gesundheitlich gehts mir auch nicht gut.! Letzte Woche hatte ich schriftliche Prüfungen und es kommen jetzt noch die mündliche aber ich hab keinen Kopf dazu. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen und irgendwie sagen wie ich vielleicht besser damit umgehen kann. Denn ich kann nicht mehr! Ich bin fix und alle. Kann nachts nicht schlafen! Mich macht das einfach alles total kaputt!

Ich hoffe ihr könnt mir einen Rat geben.
lg

Bettina Anwort von Bettina

Hallo Sarah,

das ist echt keine leichte Situation in der du gerade steckst. Die Diagnose Krebs wäre für jeden schlimm - nur geht jeder Mensch anders damit um, die einen ziehen sich zurück und wollen niemanden zur Last fallen, die anderen suchen die Gemeinschaft um nicht allein zu sein. In deinem Fall kommt hinzu, dass du mit dem Betroffenen zusammen warst. Ich kann dich aber auch ihn verstehen. Er ist dir nicht egal ist und du willst ihm so gut es geht nur irgendwie helfen. Er will dich lieber glücklich sehen und nicht mit seiner Krankheit belasten. Aber was tun? Ich gehe davon aus, dass du ihm deine Hilfe bereits in Gesprächen angeboten hast. Versuche es doch einmal mit einem Brief. Schreibe ihm alles auf. Wie du zu ihm stehst, dass er dir nicht egal ist, das du dir Sorgen machst und du gern weiterhin für ihn da sein willst, etc. Dann ist er am Zug deine Hilfe anzunehmen. Gib ihm etwas Zeit. Versuche die Annahme nicht zu erzwingen - auch wenn es schwer fällt und du ihm am liebsten sofort helfen wollen möchtest. Selbst wenn er auf seinem Standpunkt verharrt und deine Hilfe oder Unterstützung nicht annimmt, kannst du wenig machen. Mehr als Hilfe anbieten kannst du nicht. Wenn du ihm trotzdem nicht allein lassen willst, versuche es doch weiterhin über die Briefe. Erzähle ihm darin von schönen Dingen, dem letzten Buch, das du gelesen hast oder kleine Anekdoten aus dem Alltag. Vergiss über alles deine Prüfungen nicht, es ist wichtig, dass du dich trotzdem selbst nicht aufgibst. Eine gute schulische Ausbildung ist extrem wichtig! Beiß die Zähne zusammen, auch wenn es trotz allem jetzt schwer fällt.

Hier noch ein paar interessante Links zum Thema:

http://www.krebshilfe.de/betroffene.html
http://lebenmitkrebs-rsk.de/
http://www.krebshilfe.de/angehoerige.html

und wenn du mal nicht weiter weist, hier findest du ein offenes Ohr:

https://www.nummergegenkummer.de/cms/website.php

Ich wünsche dir alles Gute!
BettinaB