Problem von Nina - 19 Jahre

Burnout/Depression im Abitur

Hallo liebes KuKa-Team!
Ich besuche nach den Ferien die 13. Klasse eines sehr guten Gymnasiums. In der Unterstufe verbrachte ich meine Schulzeit auf einer Realschule, wobei mein Zeugnisdurchschnitt meist bei 1,6 oder 2,0 lag. Seitdem ich auf der neuen Schule bin, gehen meine Noten bergab. Mein Schnitt hat sich auf 3,1 verschlechtert. Mir war klar, dass das passieren würde, wenn ich einen derartigen Wechsel vornehme, aber da ist etwas anderes. Ich wurde schon früher gemobbt, meine Mutte lag im Sterben (Krebs) und meine Freunde stellten sich auch als falsche raus, da sie hinter meinem Rücken schlecht über mich redeten etc. In Sachen Liebe wurde ich auch ziemlich enttäuscht, da ich betrogen wurde und meine Freunde mich schlecht behandelten. Momentan habe ich schon etwas länger einen Freund und es läuft super! Die Leute auf der neuen Schule sind auch recht nett, aber ich verspüre einfach keine Lust mehr auf Schule geschweigedenn auf was anderes. Ich bin lustlos, traurig und müde. Und in Klausurphasen so sehr unter Druck, dass ich an Schlafproblemen leide. Ich hatte schonmal Angst ein Burnout-Syndrom zu haben, aber da ich im Anschluss Ferien hatte, konnte ich wieder ein wenig Ruhe genießen. In 2 Wochen fängt die Schule wieder an und mir geht es wieder schlecht. Ich habe einfach keinen Mut bzw. keinen Elan mehr. Was soll ich tun?
Liebe Grüße, Nina

Julia Anwort von Julia

Liebe Nina,

13 Jahre Schule sind nicht wenig und die Meisten kennen wahrscheinlich wie es ist, einfach keinen Bock mehr auf die Schule zu haben. Man darf auch mal einen Haenger haben, eine Null-Bock-Phase, aber man sollte bald wieder Motivation verspueren, wenn die Schule einem wichtig ist, was sie natuerlich sein sollte. Von daher finde ich es super, dass du nach einer Motivationsspritze suchst und nicht direkt die Flinte ins Korn wirfst.

Die Notenverschlechterung ist mit Sicherheit frustrierend, dem kannst du aber eventuell mit Nachhilfe entgegen wirken. In Form von professioneller Nachhilfe (vielleicht unterstuetzen dich deine Eltern finanziell?) welche du eigentlich ueberall und in jeder Stadt findest. In den gelben Seiten, im Internet und in Tageszeitungen/blaettchen wirst du garantiert fuendig. Vielleicht entlastet dich regelmaessiger Nachhilfeunterricht und du kannst dich besser vorbereitet auf Klausuren fuehlen. Doch gerade auch den guten Kontakt zu deinen Mitschuelern kannst du nutzen, auch wenn es frueher in der Schule nicht geklappt hat, jetzt hast du die Moeglichkeit diese sozialen Kontakte noch zu vertiefen, indem du dir jemanden suchen koenntest, der mit dir zusammen lernt und Hausaufgaben macht. Die vergangenden Jahre hast du doch mit einem guten Notendurchschnitt rumbekommen, lass dir das nicht nehmen und zieh auch noch die letzten Meter durch.

Mit regelmaessigem Lernen (zu bestimmten Tagen, Stunden etz) kannst du dir dann auch deine Freizeit goennen und die Liebe zu deinem Freund geniessen und mit Freude in die Zukunft zu blicken. Vorallem aber nimmt es dir vielleicht den Druck, ein Hobby, Sport, allgemein Beschaeftigung die dir gefaellt kann dich ebenfalls auf andere Gedanken bringen. Gegen die Einschlafprobleme hilft es dir das Gefuehl zu bekommen, vorbereitet genug zu sein, anhand neuer sozialen Kontakten sich wieder auf den naechsten Morgen zu freuen, gewisse Tees oder Baldrian (klingt bloed, aber meine Lehrerin hat es mir mal empfohlen, als ich in der Endphase meiner Ausbildung war und es hat tatsaechlich was geholfen). Es hat sich doch schon sovieles ins Positive veraendert, lass die Seele baumeln und geniesse diese Zeit der Veraenderung, du hast es dir verdient.

Ich wuensche dir alles Gute in schulischer wie auch privater Form,
Julia