Problem von Mehmet - 21 Jahre

Mein Kampf

Guten Tag,

Erst mal großes Lob an euch, ihr helft den Menschen und vielen Jugendlichen.

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, ich lese seit 2 Jahren auf dieser Seite mit.

Nicht weil ich spaß habe oder mich über die Menschen lustig mache, sondern weil ich mir nach mehreren Artikeln sagen kann,
schau, du hast es gut zum Vergleich zu den Menschen die wirklich Probleme haben.

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, ich habe mehrmals versucht meinen Kummer loszuschreiben, aber ich habe mich nie getraut.

Ich weiß, dass nicht alle Probleme beantwortet werden und das ihr euer bestes gibt.
Ich brauche glaube ich einfach nur jemandem zum Reden, ich weiß, dass ich euch nicht damit nerven sollte, aber die Selbstgespräche, machen mir langsam Angst.

Wo fange ich an?´

Erst mal, ich bin kein neo-nazi, ich könnte nie einem Menschen was antun und ich bin nicht verrückt oder so, es wäre schön, wenn Ihr alles lesen würdet, bevor ihr mit dem Finger auf mich Zeigt.

Dies ist eine grobe Zusammenfassung, weil es sonst mehrere Bücher wären.
Also, meine Eltern sind aus der Türkei nach Deutschland ausgewandert, als Arbeiter(1964) ,ich bin in Deutschland geboren, als kleines Kind schon hatte ich Angst zustände und war übergewichtig.

Ich hatte nie Freunde, niemanden mit dem ich reden konnte.
Meine Eltern sind gute Eltern, wenn ich was wollte bekam ich es, ich wurde verwöhnt, zwar schlug mein Vater meine Mutter damals, aber damals verstand ich es nicht.

Mein Vater hat sich als ich klein war nie um uns gekümmert, wie viele Väter war er lieber im Türkischen Kaffe, Karten spielen oder sonst was.
Meiner Mutter hat Tag und Nacht gearbeitet, nicht für sich, sondern für uns.

Ich hatte als Kind viel Kontakt zu meiner Mutter, aber mein Vater tat meistens so als würde ich nicht existieren, genau wie bei meinen Geschwistern.

Ich habe als Kind sehr viel geweint, ich habe immer geweint, ich war sehr Emotional, die meisten waren neidisch, dass ich immer bekam was ich wollte und fingen an mich zu mobben.

Mit 6-7 fing ich mit der Grundschule an, wenn ich jetzt da zurückdenke, finde ich es witzig, dass ich kein richtiges deutsch und auch kein richtiges türkisch konnte.

Es war merkwürdig, da ich von klein auf übergewichtig war, wurde ich nicht akzeptiert, Kinder können manchmal so unglaublich grausam sein.
Ich wurde gemobbt und gehänselt, aber davon gibt es sicher viele Geschichten im Kummerkasten.

Das ging 4 Jahre so, Freunde hatte ich nie, ich saß immer alleine, niemand wollte mich in der Gruppe haben und meinen Eltern sagte ich immer ich hätte viele Freunde und keine Probleme.

(Sonst gab es die Typischen Merkmale, vom mehr heulen, verprügelt werden, mit Müll beschmissen werden usw...).

Mein Türkisch verschlechterte sich, meine Eltern und meine Geschwister sprachen mit mir nie Deutsch, ich sollte eigentlich zur Hauptschule, aber meine Eltern werten sich dagegen und schickten mich zu einer Realschule.

Ich dachte, hey schlimmer kann es nicht mehr kommen, ich lag falsch.

Ich lag so falsch, warum tun Kinder so was?
warum sind sie so schrecklich...?

Ich habe letztens einen alten Klassenkameraden getroffen gehabt, er hat mich erkannt, konnte mir aber nicht so richtig in die Augen schauen, einen anderen den ich traf, hatte wohl alles vergessen.

Kurz erklärt die 3 Jahre, waren Horror, ich wurde von meistens Deutschen Kindern gemobbt, weil ich mit ihnen befreundet sein wollte, da die Ausländer, immer so gemein zu allen anderen waren.

Ich wurde von beiden Seiten nicht akzeptiert und war einsam, durch die Einsamkeit, litten meine Noten darunter, in den 3 Jahren habe ich auf gehört an Gott zu glauben, da er meine Gebete nie erhört hat.

Jeden Tag habe ich geweint, jeden Tag war das Hauptziel "bringt Mehmet zum Weinen".

Ich verstehe nicht, warum dies getan wurde, ich vermute, damit andere gut rüber kommen, damit sich alle darüber amüsieren, ich habe weil ich sowieso übergewichtig war, mich Nicht auf meine Schläge verlassen, sondern sie einfach beleidigt.

Dann kamen Sprüche von mir wie, schwu****,Huren***(Wörter die ich heute niemals benutzen würde) und Sie verprügelten mich immer.

Das witzige dabei war, es waren nur nicht die fünfer oder sechser, also meine eigenen Jahrgängen, aber sondern auch 7-10er, warum wurde aus mir der Schulclown?


Warum machte sich jeder lustig über mich?

Warum außerdem auch die Älteren Schüler, ich kannte sie doch nicht mal, ich hatte nie jemandem was getan!?

Ich verstehe es bis heute nicht.

Meine Englisch Lehrerin, hat sich in meiner fünften Klasse, über meine Englisch Kenntnisse lustig gemacht und mich vor der ganzen Klasse belehrt, heute kann ich englisch kaum sprechen, weil ich stottere.

(Ich bin Englisch sehr gut, ich kann es verstehen, schreiben, lesen, beherrsche die Grammatik und lese viele Englische Bücher.)

Aber das reden fällt mir schwer, durch das damalige, wenn ich so sagen darf Trauma.

Ich verbrachte 3 Jahre auf der Realschule und schaffte es nicht zum Schluss in die 7te klasse zu kommen und wurde mit einem Lächeln von meiner Klassenlehrerin von der Schule verwiesen.

Die Hauptschule,
ich hatte anfangs Angst und wurde wieder gemobbt, dann kam aber jemand, der mich gerettet hat, er war mein Held, mein Licht im Dunkeln, ich wollte so sein wie er.

Ich habe versucht ihm immer zu helfen, da ich ab sofort nicht mehr gemobbt wurde und die Ausländer mich beschützt haben.

Zur Hälfte des ersten Jahres (7 klasse , erstes Halbjahr)auf der Hauptschule wurden meine Noten besser, ich war der Halb-Jahrgangsbeste von 4 Klassen.

Anfang des zweiten Halbjahres wurde ich aggressiv und dachte, ich könnte mir alles erlauben, ich habe zum ersten Mal einen Menschen(Mitschüler) verprügelt(eher rumgeschubst..), ich habe erst letztens den Mut dazu gefunden, mich bei ihm zu entschuldigen, 7 Jahre später.

Meine Noten wurden schlechter und ich wechselte, einige Zeitlang zum typischen Ausländer stereotyp, kein Bock, scheiß auf alles usw..

Dies hielt aber nur 6 Monate lang an, weil ich verstand, was passiert war, ich hatte eine neue Chance, warum diese vergeuden???

Meine Mitschüler, mobbten mich nicht (natürlich gab es einige Zwischenfälle, wo ich wieder geweint habe...), es war nicht die Grundschule, es war nicht die Realschule, in der Hauptschule,
wurde man in Ruhe gelassen, wenn man ein Ausländer war.

Ich nutzte die Chance in der 8ten Klasse um "Gerechtigkeit" auszuüben, dass hört sich jetzt sehr extrem an, war es aber nicht.

Ich habe mir, die jenen geschnappt die anderen leiden zufügen wollten, ich habe auf sie eingeredet und ihnen klargemacht, wenn sie noch einmal Schüler xyz mobben, verprügeln ihn mit Müll abschmeißen, ihn bedrohen oder Geld von ihm zu klauen, dass ich ihnen die Ohren langziehen werde (Ich war sehr stark übergewichtig und dadurch viel breiter und angsteinflößender und musste nie Gewalt einsetzen zum Glück, ich war ja eigentlich der Feigling...).

Wenn es Schlägereien gab, schmiss ich mich dazwischen und versuchte allgemein, für Frieden und Harmonie zu sorgen , ich tat es nicht um zu zeigen, dass dies meine Schule war, mein Besitz, nein... ich tat es ,
weil ich niemand anderem ein Leben gönnen wollte wie meins, mir hatte mein Licht im Dunklen geholfen, wer sollte aber den anderen helfen?

Die Lehrer, die sich nicht Interessierten?

Die Eltern?,Die schon genug Probleme hatten?

Die Mitschüler, die es witzig fanden?

Das ging recht viele(viel ist das ja nicht..) Jahre lang so und ich merkte, in der 10ten Klasse, dass irgendwas nicht stimmt, ich hatte schon früher aus Raster, Wutanfälle, durch das viele mobben und heulen in der Grundschule und Realschule, wo ich einfach nicht mehr konnte.

Ich habe alles gehasst, ich habe nicht meine Eltern gehasst, sondern meine Umgebung, die Menschen die jeden Tag um mich herum lachen und nur an das Heute Denken, ich wurde zum Misanthropen(ein Mensch der alle Menschen verabscheut).

Ich habe mich viel mit der Vergangenheit beschäftigt und gemerkt, dass ich in meinen 17 Jahren nie ernsthaft gelacht oder Fröhlich war.

Ich habe mich mit den Kriegen der Menschelten beschäftigt und Entschieden, um wirklichen Frieden und Gerechtigkeit Leben zu können, erleben zu können, muss die Menschheit vernichtet werden, dies hört sich jetzt total banal und krank an.

Aber ich fing mit 17 an, mit mir selber zu reden, als wäre ich nicht der Dicke Mehmet, nein als wären noch verschiedene Personen in diesem Körper drin.

Um diesen Personen Körper zu geben, gab ich ihnen Namen und ihre Figuren wurden durch Kuscheltiere wiedergegeben, später konnte ich sie mir vorstellen, wie sie neben mir sitzen, wie sie Körper haben, wie sie mit mir reden und mir zuflüstern.

Um hier was klar zu stellen, ich bin nicht verrückt, ich habe vermutlich nur zu viel Fantasie.

Ich habe so lange mit ihnen geredet so lange mich mit ihnen unterhalten, ich habe mit ihnen ein Land gegründet, sie waren meine Geheimpolizei, meine Schwarze Sonne, meine Exekutive und ich der Leviatan.

Dieses gegründete Land basierter auf Gerechtigkeit, außerdem wurden Nazi-ideologien vertretet, wo alles was nicht rein deutsch(sich nicht als rein deutsch bezeichnet) ist (sich nicht als rein deutsch bezeichnet)und Verräter des Deutschen Vaterlands ist, getötet werden müsste.

Wie ich ausgerechnet auf Nazi Ideologien kommen?
Ich erinnere mich nicht mehr so genau.

Ich habe alles gehasst, sie sollten alle brennen, alles sollte brennen, ich habe tage, Wochen ohne richtigen schlaf verbracht um mir alles vorzustellen, diese Ideen die ich hatte, hätten die Welt verändert.

Ein Land, dass für seine Bürger existiert und nicht, für die Reichen, Starken, Kapitalisten sondern für die schwächeren, die zu den stärkeren gemacht werden, ein Land wo Vergewaltiger, Kinderschänder, Mörder getötet und verbrannt werden.

(Mit schwächeren, ist gemeint, Menschen die sich nicht wehren können, Menschen die rumschikaniert werden.)

Es wurde immer extremer und extremer auf der neuen Schule, waren die Busfahrten, der reinste Horror, ich wurde wiedermal gehänselt und sie lachten über mich.

Weil ihnen langweilig war.

Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die sich anpassen an ihre Umgebung, um mit zu schwimmen und nicht aufzufallen, aber wie immer, war ich die ersten Monate der dreckige Ausländer, och hätten die gewusst nur, was für Ideologien ich vertreten habe ins geheim.

Ich war äußerlich ein lieber Mensch, ohne Gewalt, ohne hass, ich war immer hilfsbereit, habe meinen Sitzplatz immer anderen angeboten, obwohl ich übergewichtig bin und meistens ausgelacht wurde.

Ich habe mich immer um andere gekümmert, mir sofort Sorgen gemacht und gefragt ob alles in Ordnung sein.

Da das ewige mobben in der 11ten klasse weiterging, wurden meine Noten schlechter und ich wiederholte das Schuljahr, die zweite 11te klasse war nicht besser und ich passte mich diesmal mehr an und hatte nach 2 Monaten, dass Eis durchbrochen, ich wurde geduldet.

Ich tat und zeigte mich weiterhin, als hilfsbereiter Mitschüler, redete mit den anderen, über Politik und Wirtschaft, über Gott und die Welt.

Zuhause bekam ich nebenbei immer mehr Angst vor mir selber, die Ideen wurden extremer, meine Vorstellungskraft wurde extremer, ich versuchte alles über die verschiedenen Kriege, über die Menschheit heraus zu finden, ich hatte den drang mehr zu erfahren, um weiterhin zu zeigen, dass nicht ich falsch bin mit meinem ideal, sondern die Welt ist.

Die letzten 2 Jahre versuche ich mir was einfallen zu lassen, wie ich mich selber töte, leider bin ich immer noch ein Feigling und traue mich nicht, es müsste eine Variante sein, die schnell vorbei ist und nicht viel Dreck hinterlässt.
Vielleicht sollte ich mich unter Schmerzmittel stellen und mich selber verbrennen?
Da mir sehr viel an Gerechtigkeit liegt und Ehre, obwohl ich eine Heulsuse bin, habe ich mir überlegt den Tot eines Samurai(Seppuku) zu sterben(lachhaft ich weiß..), aber das wurde wieder verworfen, oder habt ihr schon mal einen übergewichtigen(fetten) Samurai gesehen?

Oder Allgemein, in jedem Film, in jedem Anime, in jedem Manga und Comic, sind die Dicken, die Fetten immer die Bösen, ich habe noch nie einen Held gesehen, der Übergewichtig war.

Vielleicht liegt das daran, dass Früher die ganzen Kinder so grausam waren?

In den letzten 2 Jahren, habe ich immer gedacht, es kann nicht mehr schlimmer werden, die Menschen haben sich selbst übertroffen, die Menschen sind wölfe, sind Monster und da treffe ich immer Menschen wie Ihr... ,
liebes KK-Team, ihr bringt mich zum Verzweifeln.

Wenn ihr nicht gewesen wärt, wenn die Menschen nicht gewesen wären, die mehr gesehen haben als einen dicken Ausländer, der kein türkisch und nur englisch und Deutsch kann.

Hätte ich vermutlich nicht nur mich verletzt sondern auch meine Mitmenschen.

In der ersten 11ten wurde ich noch gemobbt, als ich wiederholte, waren meine alten Klassenkameraden auf einmal nett und lieb zu mir, vielleicht hatten sie mich besser kennen gelernt?

Ich sah auf einmal das Gute in den Menschen, ich bekam noch mehr Angst, die Mehrheit meiner Stimmen sagte, mir die Menschheit ist schlecht und dass ich weiterhin ein Nazi bleiben soll und meine Mitmenschen, durch meine verschiedene Masken, in die Irre führen soll.

Ich war letztens betrunken, ich habe seit langem nicht mehr so viel geweint gehabt, ich war das erste Mal betrunken und ich dachte für einen Augenblick, ich hätte die Einsamkeit überwunden, aber das war nur 2-3 Tage so.

Wohl bemerkt, ich machte einen Freund in all den Jahren, ich glaube er war und ist ein Freund, wir haben nie zusammen was gemacht, wir sind eher Kollegen(was sind Kollegen?), er ist das einzige, was nah genug ist um als Freund zu bezeichnen.

Wir schreiben ab und zu, miteinander.

Am Ende bin ich jetzt 21, habe nichts erreicht, will irgendwie teilweise sterben, teilweise leben und Träume verwirklichen.
Aber ich bin doch sowieso nur ein großer Träumer oder nicht?

Warum ich euch schreibe?

Weil ich nicht weiß, was ich machen soll, ich habe sehr viel ausgelassen, sehr viel, Jahre und Qualen meines Lebens, aber das meiste sind die Typischen Sachen die passieren und weil ich seit mehreren stunden hier schreibe.

Ich will meine Probleme nicht mit denn viel anderen vergleichen, mir geht es noch recht gut, im Vergleich zu anderen Geschichten die mich wütend und traurig machen.

Ja Traurig, ich bin vermutlich eine Art böses Monster, aber manchmal habe ich momente, indem ich trauer empfinde und sehr emotional werde.

Ich Empfinde nur Trauer für die Deutschen und Japaner, als in Norwegen, dieses Blutbad passiert ist, fand ich es genial.

Eine sehr kranke Vorstellung ich weiß, ich war darüber nur traurig, dass der Typ nicht mehr getötet hat.

Natürlich versuche ich weiterhin, den Sinn meinen Sinn für Gerechtigkeit zu verfolgen…, meine Gerechtigkeit, was für mich Falsch und richtig ist.

Mein Problem ist, egal was Passiert, ich kann meinen Frieden mit mir selber nicht finden, ohne diesen kann ich nicht sterben ohne diesen kann ich nicht leben.

Jeden Tag vergeude ich 8 Stunde des Tages mindestens, mit Vorstellungen, Selbstgesprächen usw.

Ich bin weiterhin übergewichtig und habe mehrmals versucht abzunehmen, aber irgendwie fühlte ich mich nie wohl dabei, ich meine, was ist gefährlicher?
Ein netter dicker Mensch, der langsam ist und mehr fett als Muskeln hat?
oder ein Dünner netter Mensch, der schnell ist, mehr Schaden anrichten kann?

Manchmal stelle ich mir vor, was wäre wenn?

Ich will nur, dass jemand das liest, weil ich es nicht mehr in mir behalten kann.

Aber ich hoffe, dass eines gewiss ist, die Einsamkeit, ist schlimm, die Einsamkeit, macht einen anders, Menschen haben Angst vor allem was anders ist.

Meine Name ist Mehmet, ich bin 21, Jungfrau, Misanthrope, Nazi,
ein Mensch der noch nie Glücklich war,
der noch nie ein gutes Gefühl hatte oder dem gutes wiederfahren ist,
der so was wie Liebe nie verspüren wird,
der niemals als Mensch angesehen wird,
ein Mensch der noch nie mit seinen Eltern richtig geredet hat,
der vermutlich irgendwann schreckliches tun wird und deshalb,
so schnell wie möglich sterben will um niemanden zu verletzten.

Deshalb ist dies Mein Kampf, mein Kampf um zum Überleben,

mein Kampf zum Leben, mein Kampf um zu sterben.

Mein Kampf.

Wäre ich doch nicht nur so feige...

Gäbe es doch wirklich gutes auf dieser Welt….

Was bin ich? Wer bin ich?

Ich weiß, dass ich jetzt vermutlich angeschnauzt werde von euch, dass ich mit dem Rum Geheule aufhören soll oder das ich verrückt sei.

(ich bin nicht verrückt..)

Es tut mir leid, ich Entschuldige mich jetzt schon mal dafür.

Liebe grüße,

Mehmet

Marie Anwort von Marie

Lieber Mehmet,

du hast noch ein Feedback bekommen: http://mein-kummerkasten.de/266812/Feedback-zu-Mein-Kampf.html

Liebe Grüße,
Marie


Lieber Mehmet,

du hast ein Feedback erhalten: http://mein-kummerkasten.de/266376/http-mein-kummerkasten-de-264625-Mein-Kampf-html.html

Liebe Grüße,
Marie


Lieber Mehmet,

zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass ich dich nicht für verrückt halte, auch nicht für ein böses Monster oder ähnliches.
Ich sehe dich als einen im Grunde lieben Menschen, dem sehr viel Schlimmes widerfahren ist und der dadurch zu dem Schluss gelangt ist, dass alle Menschen Wölfe und Monster sind, und einen Hass auf die Menschen entwickelt hat. Was ich sehr gut nachvollziehen kann.

Auf der anderen Seite merkst du selbst, dass es nicht so einfach ist.
Du triffst hin und wieder auf Menschen, die deinem Weltbild nicht entsprechen; die Gutes tun und sich für andere einsetzen.
Und hier wäre meine erste Bitte an dich: Versuche, nicht alle Menschen über einen Kamm zu scheren.
Es ist vollkommen verständlich und nachvollziehbar, dass du einen Hass gegen diejenigen entwickelt hast, die dich damals gequält und gedemütigt haben. Dass du dir vielleicht wünschst, dass ihnen etwas genauso Schlimmes passiert. Dass alle, die sich so verhalten, dafür bestraft werden sollen.
Aber bitte belasse diese Gedanken bei diesen Menschen. Geh nicht davon aus, dass alle Menschen so sind. Du weißt, wie es ist, von vornherein verurteilt zu werden, ohne dass sich jemand die Mühe gemacht hat, einen richtig kennen zu lernen. Mach nicht denselben Fehler bei anderen, die du noch nicht kennst, denn es sind sicher einige darunter, die das nicht verdient haben.

Die Welt ist nicht schwarz oder weiß, ebenso wenig wie die Menschen, die darin leben. Es gibt keinen Menschen, der hundertprozentig gut oder böse ist. Bei dir ist es genauso: Auf der einen Seite bist du Mehmet, der Menschenhasser, der Nazi, wie du sagst. Auf der anderen Seite bist du Mehmet, der hilfsbereit ist, der sich für Schwächere einsetzt. Der einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn besitzt und, so wirkt es zumindest auf mich, auch ziemlich klug ist.
Versuche, bei dir und auch bei anderen, BEIDE Seiten anzunehmen und zu akzeptieren.

Du schreibst, dass du mindestens 8 Stunden am Tag mit Vorstellungen, Selbstgesprächen etc. verbringst.
Die Frage, die sich mir stellt, ist, wohin dich das führt. Ich habe die Befürchtung, dass es sich mit der Zeit "verselbstständigt" und es dir irgendwann kaum mehr möglich sein wird, aus diesem Gedanken-Sog auszusteigen.
Auch wenn dir diese Gedanken vielleicht ein Gefühl von Macht und Genugtuung geben, so können sie doch nichts an der Vergangenheit ändern. Sie machen die Demütigungen, die du erlitten hast, nicht ungeschehen.
Deswegen möchte ich dich bitten, für dich abzuwägen, welche Vor- und Nachteile es dir bringt (kurz- und langfristig) und ob du damit weitermachen möchtest oder die Zeit lieber anders verbringen willst. Es ist deine Entscheidung. Du hast es in der Hand, so weiterzumachen oder damit aufzuhören.

Warum Kinder so etwas tun?
Eine gute Frage.
Ich denke, weil ihnen nicht wirklich klar war, was sie da getan haben und was das für Folgen nach sich ziehen kann. Weil sie sich nicht in dich hineinversetzen wollten oder konnten. Es ist so leicht, auf anderen herumzutrampeln, und man fühlt sich dadurch stark und mächtig. Einige hatten das wahrscheinlich nötig. Einige hatten vielleicht Mitleid, waren aber zu feige, sich den Tätern entgegenzustellen.
Es hätte nicht passieren dürfen, es hatte niemand das Recht, dir so etwas anzutun.
Leider ist es trotzdem passiert und jetzt nicht mehr rückgängig zu machen.
Was du jetzt tun kannst und solltest, ist, die Vergangenheit aufzuarbeiten - und damit abzuschließen. So, dass du irgendwann sagen kannst: Es ist schlimm, was mir passiert ist; ich hätte mir gewünscht, dass es anders gelaufen wäre, aber es ist nun mal passiert und heute kann ich damit leben.
Bis dahin ist es ein weiter Weg, auf dem man manchmal auch Hilfe von anderen braucht. Zum Beispiel durch Menschen, die ähnliches durchgemacht haben, oder auch durch einen professionellen Psychotherapeuten. Bitte scheue dich nicht, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du merkst, dass Selbsthilfe allein nicht mehr ausreicht. Vielleicht magst du dich mal ein wenig in diesem Forum umschauen: http://forum.mobbing.net
(Ich verzichte jetzt mal darauf, die Anregungen und Tipps aus diesem Forum hier noch einmal aufzuzählen.)

Das nächste, worüber du nachdenken solltest, ist deine Zukunft.
Wie möchtest du dein Leben gestalten? Ich meine damit nicht die Fantasien über die Welt, die du dir in Gedanken erschaffen hast.
Ich meine damit konkrete, realistische Ziele, die du erreichen möchtest. Überleg mal ganz in Ruhe: Was könnte das sein? Was muss ich dafür tun? Wie kann ich das erreichen?
Ein Ziel könnte z.B. sein, dem Schlechten in der Welt etwas entgegen zu setzen - so, wie du es früher schon getan hast, als du denen geholfen hast, die sich nicht wehren konnten. Auch ein einzelner Mensch kann die Welt zumindest ein ganz kleines bisschen besser machen, wenn er sich dafür entscheidet und seine Kraft dafür einsetzt. Aber es können natürlich auch ganz andere Ziele sein, wie z.B. ein Berufswunsch, oder etwas für seinen Körper zu tun, oder etwas Neues zu erlernen...
Mehmet, du hast so viel Kraft in dir; es wäre so schade, wenn du sie nicht nutzen würdest. Versuche, den Hass und die Wut, die du in dir trägst, umzulenken und sie FÜR DICH zu nutzen.
Wenn dich der Hass "überfällt", dann mach eine Runde Sport, oder erledige irgendeine körperlich anstrengende Arbeit. Oder dreh meinetwegen einfach die Musik auf und sing laut mit. Einfach, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und dich nicht stundenlang in Selbstgesprächen und Fantasien zu verlieren.

Was ich auch noch ganz wichtig finde, ist, dass du herausfindest, was dir selbst gut tut. Du schreibst, dass du bislang noch nie wirklich Freude am Leben hattest. Deswegen wäre es gut, wenn du etwas finden würdest, woran du Freude hast, was dich begeistert. Oder was dich zumindest entspannt und zufrieden macht. Das kann eine Sportart sein, ein Ehrenamt (übrigens eine gute Möglichkeit, als MENSCH wahrgenommen zu werden und nicht nach seinem Aussehen, sondern nach seinen Taten beurteilt zu werden), ein Spaziergang in der Natur, Lesen, Musik hören oder selber machen, etwas Künstlerisches (z.B. mit Ton oder Holz arbeiten, Malen, Fotografieren...), Schreiben, ein guter Film...
Ein guter Weg, mehr im Hier und Jetzt zu leben, sind auch Meditations- oder Achtsamkeitsübungen (hier ein Link dazu: http://www.achtsamkeit-lernen.de/achtsamkeit-uebungen/index.php )
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du bereit bist, dich darauf einzulassen.

Ich hoffe, dass ich dir einige Anregungen mit auf den Weg geben konnte.
Ich wünsche dir alles Gute, lieber Mehmet!

Wenn du einfach mal jemanden zum Reden brauchst, kannst du uns gern wieder schreiben oder dich an die Telefonseelsorge wenden (telefonisch oder online). Infos dazu findest zu hier: http://telefonseelsorge.de/

Viele liebe Grüße!
Marie