Problem von Christian - 21 Jahre

Ich habe psychische Probleme und komme im Leben nicht voran

Hallo liebes KuKa-Team, ich habe psychische Probleme aufgrund einer schweren Vergangenheit in Schule/Familie und weiß im Moment nicht, wie es weitergehen soll in meinem Leben, weshalb ich hier im Forum Rat suche. Ich trage mal alles zusammen. Mein Text wird ziemlich lang, aber nur so kann ich alles erläutern.

Probleme damals in der Schule

Ich war irgendwie noch nie jemand, der gut auf andere Menschen zugehen konnte. Neue Kontakte knüpfen fiel mir nie leicht. Viele Klassenkameraden haben früher in der Grundschule „Streiche“ gemacht, ich war auch nicht anders, nur mit dem Unterschied, dass die anderen es bei meinen Klassenkameraden komischerweise immer lustig fanden, aber bei mir nie, warum auch immer. Vielleicht habe ich einfach nicht das gewisse charakterliche „Etwas“, um Menschen für etwas begeistern zu können, wie manch anderer diese Gabe besitzt. Hab viele Einträge von Lehrern in mein Hausaufgabenheft bekommen und galt als „verhaltensauffällig“ und „unterrichtstörend“. Bin schnell so was wie ein „Aussenseiter“ geworden. Zunehmend wurde ich statt „verhaltensauffällig“ ruhig und in mich gekehrt, hatte fast gar keine Freunde. Als ich dann auf die Realschule kam, ging der Horror erst richtig los. Wieder konnte ich mich nicht integrieren. Da ich ruhig und eher wortkarg geworden bin, unterstellte man mir oft, „dumm“ zu sein. Man mobbte mich nun richtig arg, u.a. schreckte man auch nicht davor zurück, abfällig über meine Schwester zu reden, welche körperlich und geistig schwer behindert ist. Teilweise wurde ich auch körperlich angegriffen. Ich habe heute noch in der Nacht Alpträume, obwohl das Mobbing 4 Jahre her ist.

Ausbildung/Arbeit

Nach der Schule begann ich eine zweijährige schulische Ausbildung als „internationaler Touristikassistent. Mit der Klasse hatte ich echt Glück, alle sind vernünftig mit mir umgegangen, aber eine echte Freundschaft ist trotzdem mit niemandem entstanden, hab kaum noch Kontakt zu meinen Ausbildungskameraden. Im Rahmen der Ausbildung fand auch ein 5-monatiges Praktikum in einem Reisebüro statt. Das war die Hölle für mich. Mit Kunden zu arbeiten ist nun gar nicht mein Ding, da ich meine extreme Schüchternheit nicht überwinden konnte, das merkte ich erst jetzt endgültig. Ich hatte zu wenig bedacht, dass dieser Beruf so einen hohen Dienstleistungsfaktor hat. Ich interessiere mich zwar für ferne Länder und Geographie, aber extrem viel mit Kunden wollte ich nie arbeiten. Hab die Ausbildung trotzdem tapfer bis zum Schluss durchgezogen und meinen Abschluss erfolgreich gemacht. Bin seit der Ausbildung nun seit fast zwei Jahren arbeitslos. Ich habe nie in dem erlernten Beruf gearbeitet. Hab gute Zeugnisse und theoretisch mit Bravour bestanden, kann es aber nicht praktisch umsetzen, weil ich mit Kundenorientierung nicht gut kann. Ich kann zwar gut schreiben und Bewerbungen machen und bin oft zu Vorstellungsgesprächen eingeladen worden, aber jeder Personaler merkte mir sofort meine extreme Schüchternheit an, weshalb mich kein Mensch einstellen wollte und will. Hab mich immer wieder auch branchenfremd beworben, um wenigstens erstmal irgendwas zu machen, aber man will mich bis heute nicht mal als Regalauffüller. Ich habe mehrere psychische Probleme über die Jahre entwickelt (sind weiter unten erläutert) und deshalb mittlerweile Probleme und Stress mit meiner Mutter (mit der ich noch zusammen wohne). Mein Sachbearbeiter von der Arge meinte, ich sei momentan nicht in der Lage zu arbeiten und müsse zunächst meine psychischen Probleme und Schüchternheit in den Griff bekommen, sowie meine Wohnsituation klären, da aufgrund des Stresses mit meiner Mutter ein Auszug nötig ist. Ich suche schon fleißig nach einer Wohnung.

Familie

Meine Familie ist schon ewig ein einziger Scherbenhaufen. Meine Mutter und ich haben körperliche Gewalt durch meinen Vater erfahren. Meine Eltern trennten sich, als ich ungefähr 8 Jahre alt war, ich blieb bei meiner Mutter. Die Seiten mütterlicherseits und väterlicherseits sind bis zum heutigen Tage erbittert zerstritten.

Mutter

Mit meiner Mutter habe ich mich immer gut verstanden. Seit ich psychische Probleme habe, gibt es jedoch oft Streit. Ich kann es ja auch irgendwo verstehen, dass meine psychischen Probleme sie arg belasten. Einmal hat sie mich sogar schon rausgeschmissen, aber zum Glück wieder aufgenommen. Sie will mich nicht im Stich lassen, aber meine psychischen Probleme belasten sie sehr, weil ich u.a. einen Händewaschzwang habe.

Großeltern mütterlicherseits

Das Verhältnis zu meinen Großeltern mütterlicherseits ist schon immer sehr schlecht gewesen, bis zum heutigen Tage. Von ihnen habe ich viel Leistungsdruck erfahren, nie konnte/kann man ihnen was Recht machen. Es war ihnen z.B. nicht gut genug, dass ich auf die Realschule ging. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie mich lieb haben, sie haben immer nur auf mir rumgehackt. Den Kontakt zu ihnen habe ich seit nunmehr 2 Jahren komplett abgebrochen und will mit ihnen nichts mehr zu tun haben, da sie mir nie Liebe gegeben hatten. Ich verwende für sie auch ganz bewusst nicht mehr die Bezeichnungen „Oma“ und „Opa“, sondern sage einfach nur „deine Eltern“/“Muttis Eltern“, wenn ich mit meiner Mutter über sie Rede oder sie irgendwo Gesprächsthema sind. Sie sind gefühlt nicht mehr meine Großeltern, obwohl sie es biologisch sind. Wenn sie mal meine Mutter besuchen kommen (was zum Glück vorher angekündigt wird), richte ich es so ein, dass ich „gerade irgendwo unterwegs bin“. Zu Geburtstagen und sonstigen Anlässen gratulieren wir uns auch gegenseitig überhaupt nicht mehr, schenken natürlich auch nichts. Ich will nichts mehr mit ihnen zu tun haben und sie auch nicht mit mir, sie sind fremde Menschen für mich geworden.

Vater

Das Verhältnis zu meinem Vater war auch schon immer sehr schlecht. Nachdem sich meine Eltern damals getrennt haben, habe ich ihn erstmal jahrelang nicht mehr gesehen. In dieser Zeit entbrannte zwischen meinen Eltern ein gerichtlicher Sorgerechtstreit, der damit endete, dass mein Vater mich monatlich ein Besuchswochende zu sich holen durfte. Ich glaube allerdings, dass er meine Mutter nur mit dem ganzen Gerichtskram ärgern wollte und es ihm nicht wirklich um mich ging. Er hat sein Besuchsrecht kaum wahrgenommen und mich immer zu meinen Großeltern väterlicherseits „abgeschoben“. Nur am Sonntag hat er mich mal für 2-3 Stunden abgeholt und anschließend nach Hause gebracht. Seine neue russische Frau hat mich übrigens auch gehasst. Diese hatte eine Tochter mit in die Beziehung mit meinem Vater mitgebracht. Mit dieser habe ich mich aber gut verstanden, Emilia heißt sie. Es ist zu erwähnen, dass Emilia bereits zwei mal versuchte, sich das Leben zu nehmen, weshalb ich nicht weiß, was in meines Vaters Haus vorgegangen sein muss. Angeblich wegen Liebeskummer, weil sich ihr Freund von ihr trennte, wie es heißt, aber ich glaube nicht, dass sich nur deswegen allein gleich jemand umbringen möchte. Ich vermute, dass mehr dahinter stecken muss. Emilia ist mittlerweile erwachsen und ausgezogen und mein Vater lebt wieder allein, da er sich auch von seiner zweiten Frau getrennt hat (noch ist er glaube ich offiziell mit ihr verheiratet, weiß ich nicht genau). Mein Vater hat die Eigenschaft, nie eines seiner Versprechen einzuhalten. Außerdem habe ich ihn einmal auf die Misshandlungen von früher angesprochen und er wagte, diese zu leugnen, hatte nicht den Mumm, zu diesen wenigstens zu stehen! Er hat mich oft enttäuscht, besonders mit letzterem, was dazu führte, dass ich zwischendurch, als ich schon volljährig war, den Kontakt zu ihm erneut ca. zwei Jahre lang abgebrochen habe. Ich habe es dann noch mal versucht, aber er hat sich nicht geändert. Erst versprach er mir, mir einen Laptop zu kaufen, hat er nicht eingehalten. Er hat mir dann versprochen, mir das Geld für die Raten zu überweisen und diese somit zu übernehmen, wenn ich einen preisgünstigen Laptop kaufe (brauchte damals dringend einen, weil unser PC zuhause völlig im Eimer war). Da er sein Wort nicht gehalten hat, nachdem ich den Laptop gekauft habe, muss ich bis heute die Raten von monatlich 25€ von meinem bisschen Hartz IV selbst abbezahlen. Noch geht das, aber wenn ich irgendwann mal eine eigene Wohnung haben sollte, würde mir das Geld fehlen, ich müsste dann mit 25€ weniger Hartz IV ausgekommen, was hart wäre. Es kam zum Streit, als ich ihn darauf angesprochen habe, dass er erneut sein Wort gebrochen hatte. Er warf mir Dinge an den Kopf wie: „Was habe ich nur für einen Sohn“, ich sei ein Versager, usw. Ich habe dann den Kontakt mit meinem Vater erneut abgebrochen, bis heute und diesmal endgültig, ich will mit meinem „Erzeuger“ nichts mehr zu tun haben. Ich hasse ihn.

Großeltern väterlicherseits

Zu meinen Großeltern väterlicherseits habe ich paradoxerweise ein gutes Verhältnis. Es gibt zwar generationsbedingt mal Meinungsverschiedenheiten und sie sind auch nicht immer ganz einfach, aber sie sind immer für mich da und haben mich lieb, versuchen mir zu helfen, wo es geht. Sie bedauern es zwar sehr, dass das Verhältnis zu meinem Vater sehr schlecht, bzw. nicht mehr wirklich vorhanden ist (besonders meine Oma), aber sie akzeptieren es und verurteilen mich nicht deswegen.

Psychische Probleme

Finde mich hässlich

Ich finde, dass ich ungewöhnlich hässlich aussehe. Hab vorstehende Zähne (sieht man zumindest auf Fotos kaum), aber nicht nur deshalb finde ich mich hässlich. Finde überhaupt mein ganzes Gesicht hässlich. Hier mal ein paar Fotos von mir:

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Angst, in die Öffentlichkeit zu gehen/vor fremden Leuten

Ich gehe meistens nur noch raus, wenn es zwingend sein muss (Termine/Behördengänge/usw.). Ich kann zwar Bus und Bahn fahren, aber ein ungutes Gefühl fährt immer mit. Ich habe in der Öffentlichkeit Angst, dass mich jemand anpöbeln könnte. Wenn z.B. irgendwelche Mädchen im Bus die Köpfe zusammenstecken und über irgendwas kichern, hab ich immer das Gefühl, sie lachen mich aus, obwohl sie vielleicht über was ganz anderes lachen. Mir geht es auch so, dass ich mit mir bekannten Personen generell völlig normal reden kann, aber urplötzlich anfange wie mit Lampenfieber rede, wenn ich jemand Fremdes anspreche. Sei es auch nur der Busfahrer, bei dem ich vorn im Bus ein Ticket kaufe. Bin kaum in der Lage, mit fremden Personen ein „fehlerfreies“ Gespräch zu führen. Außerdem fühle ich mich immer verfolgt und drehe mich mehrmals beim Laufen um. Fühle mich „zu hässlich für die Welt da draussen“, so als wenn ich nicht "die Ehre" verdient habe, mich draussen zeigen zu dürfen…

Angst vor Seife

Ich habe panische Angst vor Seife, Spülmitteln und sonstigen chemischen Reinigungsmitteln. Nur wenn ich rausgehe oder Besuch kommt, wasche ich mich notgedrungen mit Seife, damit ich anständig aussehe/rieche, aber es ist eine Höllenqual. Wenn ich zuhause bin, wasche ich mich deshalb nur noch mit Wasser. Ich habe immer das Gefühl, nach einmal normal mit Wasser abspülen ist die Seife immer noch nicht ab und die Hände kleben. Dann muss ich noch mal und noch mal und noch mal mit Wasser nachspülen, bis meine Hände schon fast wund sind. Ich esse bei Essen mit Besteck auch nur noch mit Plastikbesteck, das ich mir extra kaufe, da ich Angst habe, dass auf herkömmlichem Besteck noch Spülmittelreste dran sein könnten.

Händewaschzwang

Ich leide unter einem ausgeprägten Händewaschzwang (aber ohne Seife). Ich muss mir immer erst die Hände waschen, bevor ich z.B. eine Stulle mit der Hand esse. Das dauert aber nicht nur kurz, sondern sehr lang.

Hatte noch nie eine Freundin

Wie der Titel schon sagt, hatte ich mit meinen 21 Jahren(!) noch nie eine Freundin und auch noch nie Sex. Ich denke immer das liegt daran, dass ich hässlich aussehe und schüchtern bin. In meiner Ausbildungskasse waren sogar ziemlich viele Frauen, aber keine hat sich für mich interessiert im Sinne von Liebe. Ich verstehe mich, wenn ich überhaupt mal rausgehe, mit Frauen in der Regel ganz gut und sie finden mich ganz nett, aber in Sachen Liebe geht nie was. Ich sehne mich sehr nach Liebe, Zärtlichkeit und Geborgenheit :-(

Ärger über „Erfolglosigkeit“

Ich ärgere mich immer wieder, dass ich „nichts erreicht“ habe, egal was ich versucht habe. Habe unzählige Bewerbungen geschrieben und war bei Vorstellungsgesprächen, keiner will mich haben, nicht mal als Regalauffüller wollte man mich bislang wie gesagt. Alle die ich kenne, haben Arbeit/Ausbildung, stehen im Leben, besitzen Führerschein und Auto, usw., ich habe nix dergleichen erreicht, mit Ausnahme meiner Ausbildung. Das macht mich sehr traurig, ich sage mir immer, weil ich schüchtern bin, unter sozialer Phobie leide und hässlich bin, will mich natürlich kein Arbeitgeber einstellen, hab ich wenig Freunde und deshalb kann ich diese Ziele nicht erreichen. Fühle mich als Versager. Ich beneide immer die vielen anderen jungen Leute, die alle so selbstbewusst und gut aussehend sind und schon fest mitten im Leben stehen. Oft frage ich mich, warum ich es nicht schaffe, wie sie zu sein, ja das macht mich sehr traurig. Oftmals überkommt mich plötzlich aus heiterem Himmel eine Phase, wo ich minutenlang besonders tief traurig bin.

Bisherige Behandlung

Ich war vor kurzem eine Zeit lang in einer Tagesklinik, dass hat mir aber überhaupt nicht gefallen. Man hat sich dort fast gar nicht um die Patienten gekümmert. Mit anderen Patienten hab ich kaum Kontakte geknüpft. Einerseits aufgrund meiner eigenen Schüchternheit, aber nicht nur. Niemand war böse zu mir, aber die Leute waren halt auch viel mehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, auch untereinander haben sie kaum mehr gesprochen als das Nötigste. Programm gab es auch kaum. Ich habe täglich viele Stunden im Gemeinschaftsraum auf dem Stuhl gesessen und irgendwelche Kreuzworträtsel gemacht, weil sich keiner um uns gekümmert hat. Die anderen haben auch nichts anderes gemacht. Ich habe mittendrin die Tagesklinik abgebrochen, weil es nix, aber auch gar nix gebracht hat. Ich weiß im Moment nicht, wie es weiter gehen soll. In eine Tagesklinik will ich auf keinen Fall noch mal. Hab auch ehrlich gesagt momentan die Nase voll von irgendwelchen Psychologen, haben mir auch nicht weiterhelfen können. Ich möchte mich beruflich noch mal neu orientieren, eine neue Ausbildung in Richtung Archiv-/Bibliothekarwesen machen, weil man da nicht ganz so viel mit Menschen zu tun hat und mich die Richtung auch durchaus interessieren würde. Ich kann mich im Gegensatz zum Sprechen schriftlich sehr gut ausdrücken. Aber ich weiß auch, dass ich meine psychischen Probleme zumindest lindern muss, um z.B. überhaupt ein Vorstellungsgespräch erfolgreich zu überstehen. An wen könnte ich mich noch wenden, um meine psychischen Probleme in den Griff zu bekommen oder was kann ich noch machen? Ich möchte noch nicht aufgeben und es endlich schaffen, was aus meinem Leben zu machen. Selbstmordgedanken habe ich zum Glück nicht, so weit ist es nun doch noch nicht, Alkohol trinke ich auch nicht, außerdem rauche ich nicht. Vielleicht habt ihr ein paar Tipps für mich, wie ich wieder auf die Beine komme.

Liebe Grüße

Christian


Stephanie Anwort von Stephanie

Lieber Christian,

du hast eine Menge Zeilen geschrieben aber ich habe sie mir durchgelesen und möchte dir gerne meine Meinung dazu mitteilen.
Es tut mir sehr leid zu lesen das deine Kindheit so schrecklich war mit all dem Streit, ohne Liebe, ohne richtige Vertrauensperson. Ich denke auch das dich dass so geprägt hat und dir nun im Weg steht ein normales Leben zu führen. Ich finde es klasse das du so weit gekommen bist mit Schule und Ausbildung auch wenn dir Steine in den Weg gelegt wurden durch andere Menschen die eher in meinen Augen dumm sind wenn sie andere fertig machen. Du hast etwas für deine Zukunft gemacht mit guten Noten und Fleiß und das sollte dir der ein oder andere erst einmal nach machen.
Oft gibt es Streit in Familien und meist auch nicht wirklich Lösungen damit es besser wird, du hast dich abgeschirmt und einige Familienmitglieder aus deinem Leben gestrichen um dich zu schützen. Vorher wo du Kind warst konnten sie mit dir machen was sie möchten und heute kannst du einfach den Kontakt abbrechen und das zeigt Stärke, du kannst dich endlich gegen sie wehren und mit ihnen abschließen nachdem sie dich so verletzt haben.
Einen Job zu finden ist nicht ganz einfach vor allem wenn du wirklich so schüchtern bist. Vielleicht solltest du mal beim Arbeitsamt nachfragen ob sie mit dir ein Bewerbungstraining durchführen könnten ohne andere Leute mit dazu, nur du und eine Person zum lernen. Bei uns gibt es hier so etwas und fragen kostet ja nichts. Vielleicht kannst du dort üben deine Schüchternheit etwas abzulegen und auf Fragen gute Antworten zu haben. Das Arbeitsamt gibt ja auch Umschulungen wenn du wie gesagt gerne Archiv-/Bibliothekarwesen austesten möchtest oder sie können dir wenigstens Tipps geben wie du an so eine Ausbildung kommen könntest.
Ich habe dein Foto gesehen und ich bin ganz ehrlich zu dir, ich finde du siehst sehr nett aus und das ist nicht gelogen sondern meine ehrliche Meinung. Du bist jung und jeder zweifelt meist selbst an sich und seinem Aussehen. Wenn ich in den Spiegel blicke meckere ich auch immer rum aber andere finden mich toll und das sollten wir beide wohl noch etwas üben, das man sich so mögen sollte wie man ist. Andere gehen auf dich zu und reden mit dir und das ist doch toll also ist mit deinem Aussehen alles in Ordnung. Zum Thema Beziehungen, manche haben viele Partner und stehen am Ende dennoch traurig da weil sie allein sind da doch noch nicht die richtige dabei war. Versuch erst einmal unter Leute zu gehen, auf Veranstaltungen, in ein Cafe, spazieren, lerne neue Menschen kennen auch wenn du am Anfang nur ein „Hallo“ raus bekommst, aber mit der Zeit und durch viel Übung wird das besser werden. Steh morgens auf und hol ein lächeln aus dir raus, denn du kannst alles schaffen wenn du fest an dich glaubst. Verkriech dich nicht und denk es wird nie besser sondern glaub an dich, sei stark und trau dich!
Zum Thema Waschzwang und keine Seife mögen, da scheint etwas in dir drin zu sein was dich blockiert und das hervor ruft, da wäre es wohl besser doch mal bei einem Arzt vorbei zu schauen auch wenn’s Überwindung kostet, aber da steckt was tieferes dahinter bei dem ich dir leider so nicht helfen kann.
Aber auch das kannst du in den Griff bekommen wenn du es wirklich möchtest und dir Hilfe suchst.
Ich hoffe meine Zeilen konnten dir etwas helfen, ich bin leider kein Profi in solchen Sachen aber ich hab versucht dich zu verstehen. Danke das du uns so offen geschrieben hast und ich wünsch dir für die Zukunft alles Gute, vor allem Mut, einen Beruf der zu dir passt, Gesundheit und Sonnenschein in deinem Herzen und ein großes Lächeln in deinem Gesicht!

Alles Liebe
Ich glaub an Dich

Stephanie