Problem von Anonym - 20 Jahre

Angst um meinen Vater

hallo,
mein vater ist jetzt 48 Jahre alt und ich mach mir sehr viele Sorgen um ihn.
Es steigert sich immer häufiger das mein Vater einiges vergisst erst fing es mit kleinigkeiten an ,wo ich mir noch keine Gedanken hat,aber in letzter Zeit wird es schlimmer.Letztens erzählte er mir das eines der Gartengeräte kaputt gegangen sei und das hat ihn echt gekränkt da es ausgeliehen war, dann bin ich weg gewesen und ca ne std später kam ich zurück und er erzählte mir genau das selbe .Ich war sehr erschrocken und sagte ihm das er mir das vorhin erzählt habe aber oft streitet er es ab und kann sich nicht dran erinnern. Er leidet auch an hohen Blutdruck vielleicht hat es ja damit was zutun.Er geht ungern zum Arzt meist wenn es fast zuspät ist und helfen lassen tut er sich auch ungern.Ich würd ihm trotzdem gerne helfen ,aber ich weiss nicht wie .Mich macht es sehr traurig zu sehen und zu hören wie er ständig sachen vergisst und nicht mehr wieder findet.Wäre toll wenn ihr mir einen Rat geben könntet.
Danke!

Janine Wochnik Anwort von Janine Wochnik

Liebe Ratsuchende,

es ist ganz natürlich, dass du dir um deinen Vater Gedanken machst.
Leider ist es nicht mehr selbst verständlich, deswegen finde ich es toll, dass es bei dir noch so ist und dir solche Dinge an deinem Vater auffallen.

Vorweg möchte ich noch sagen, dass ich keine Ärztin bin oder eine ähnliche Ausbildung habe. Also kann ich dir keine Diagnose geben, oder dir sagen, was du im Einzelnen aus medizinischer Sicht tun kannst.

Was ich weiß, ist das man im zunehmenden Alter Dinge schneller und häufiger vergisst.
Bis zu einem gewissen Grad ist das vollkommen normal. Menschen die ihr Leben lang viel Stress hatten und/oder immer noch haben, entfällt öfter mal etwas, als Menschen die weniger Stress hatten/haben.
So weit ich weiß gibt es da aber keine bestimmten Richtlinien.
Ob das bei deinem Vater noch normal ist oder nicht, dass kann nur ein Arzt entscheiden.

Viele Menschen gehen nicht gerne zum Arzt und wenn nur dann, wenn wirklich schon Not am Mann ist. Manche finden es unnötig, andere sind es noch von früher so gewohnt und wieder andere wollen nicht, weil sie vielleicht Angst haben.
Was du in dem Fall machen kannst: reden.
Nimm dir deinen Vater zur Seite und sage ihm, dass du dir wirklich Sorgen um ihn machst.
Erkläre ihm, dass es für dich wichtig ist, dass er sich mal durchchecken lässt.
Biete ihm an, ihn zu begleiten und frage ihn, wie du sonst noch helfen könntest.
Manchmal reicht es schon, wenn die Kinder sich Sorgen machen. Viele Eltern lassen sich dann darauf ein etwas zu tun, damit sie ihre Kids entlasten.

Sollte dein Vater das patu nicht wollen, dann kannst du ihn auch nicht dazu zwingen.
Dann könntest du ja mal zu eurem Hausarzt gehen und dort nachfragen, in wie weit es nötig ist, dass dein Vater sich behandeln lässt.

Was anderes kannst du leider nicht tun. Sicher ist das nicht einfach, aber du wirst dich damit abfinden müssen. Jeder wird älter und die meisten Menschen werden irgendwann auch krank. Damit klar zu kommen ist schwer. Aber du kannst nur versuchen so gut es geht für deinen Vater dazu sein und ihn zu unterstützen.
Alles andere liegt nicht in deiner Hand. Es ist toll das du dir Sorgen machst und das sollte auch so bleiben, denn so kannst du immer helfen und für ihn da sein. Außerdem wird dein Vater dies sicherlich zu schätzen wissen.

Selbst wenn dein Vater ungern Hilfe annimmt, so ist er ganz bestimmt trotzdem dankbar.
Und dabei kann manchmal auch helfen, ihn einfach mal so richtig auf den Pott zu setzen.
Schimpfe ruhig ein bisschen mit ihm und mache ihm klar, dass er Verantwortung dir gegenüber hat. Also wenn er es schon nicht für sich selbst tut, dann macht er es vielleicht wenigstens für dich.;-)

Ich wünsche dir und deiner Familie alles, alles Gute. Ich drücke die Daumen, das es nichts ernstes ist.

Liebe Grüße Janine