Problem von Anonym - 21 Jahre

Unterhalt Einklagen?

Hallo,

ich hab ein großes Problem. Meine Mutter ist vor einem guten Jahr ziemlich unerwartet gestorben. Mein Vater hat kurz davor seinen Job verloren. Er ist seitdem nicht mehr der selbe er ist ständig in Psychiatrischer Behandlung und bis zum Ende von diesem Jahr bekommen wir noch Krankengeld (also 60% vom letzten Gehalt) er ist den ganzen Tag unterwegs und reißt in Deutschland umher zu irgendwelchen Bekloppten die er in seinen Rehas kennen gelernt hat. Meine Schwester und ich sind halt zuhause und leben so vor uns hin.

Ich befinde mich in Ausbildung meine Schwester studiert.

Nun zum eigentlichen Problem: Meine Schwester hat das ganze auch nicht so verkraftet die lebt in Ihrem Zimmer macht den ganzen Tag mit ihren dummen Mäusen rum. Kümmert sich null um den Haushalt. Ich komm nach 10 Stunden nach hause die Wohnung sieht von Tag zu Tag schlechter aus (wenn mein Dad mal wieder paar Tage nicht da ist) überall gebrauchtes Geschirr und Ihre Wäsche und die Scheißknödel von Ihren Mäusen.

Noch kurz das aktuelle Bsp: Fr. morgen steh ich auf mein Dad seine Sachen weg. Frag meine Schwester wo er ist. Irgendwo 500 km zu einer der Bekloppten gefahren übers Wochenende. Montag frag ich wieder wo er ist Sie weiß auch nichts. Heute frag ich wieder ja der ist jetzt grade im Allgäu wandern für 2 Wochen.

Ich weis wirklich nicht mehr was ich machen soll. Mein Geld reicht nicht um auszuziehen und von meinem Dad bekomme ich zzt.. 100 ? im Monat um mir meinen kompletten Lebensunterhalt( also essen, trinken) zu bezahlen. Mich macht die ganze Sache immer aggressiver. Ich will eigentlich nur noch ausziehen...

Nun die Frage: wo und wie und überhaupt kann ich mich (kostenlos?!?) kundig machen über Unterhalt einklagen?!?

Anwort von Vincent

Hallo!

Am besten gehst Du zur Stadtverwaltung (Rathaus) und erkundigst Dich an der Information, wohin Du gehen musst. Oder, wenn Du soviel arbeitest, ruf vielleicht von der Arbeit aus an.

Unter "stadtname".de müsstest Du an die Telefonnummern kommen (z.B. München.de, Duesseldorf.de ...). Ich vermute stark, dass Du Dich in unterhaltsfragen ans Jugend-, bzw. Sozialamt wenden musst. Für Unterhaltsfälle stellt der Staat Dir einen Anwalt, man kann ja nicht von einem Kind erwarten, dass es sich privat einen Anwalt leisten kann, wenn es ohnehin kaum Geld hat.

Noch etwas: Seine Eltern zu verklagen beudetet, dass Du mit ihnen brichst. Ihr habt alle einen großen Schock erlitten durch den Tod der Mutter, die Eure Familie offenbar zusammengehalten hat. Verschärft wurde alles noch durch die Arbeitslosigkeit. Jetzt seid ihr jeder für sich Einzelwesen, die jeder für sich mit dem Kummer überladen sind und auf ihre Weise durchdrehen: Der Haushalt verwahrlost, die Schwester schließt sich mit Mäusen ein, der Vater rennt irgendwelchen Röcken nach, und Du siehst rot und willst ihn verklagen.

Setzt Euch zusammen und redet miteinander. Haltet zusammen. Dazu sind Familien da. Stellt einen Haushaltsplan auf, gebt Euch gegenseitig Trost und zieht Euch gegenseitig aus dem Tief. Ihr seid alle aus der Bahn geworfen, findet gemeinsam wieder in die Spur zurück. Wenn ihr Euch gegenseitig aussprecht, was Euch belastet, Euch gegenseitig Trost gebt und gemeinsam Pläne entwickelt, wie alles wieder normal werden kann, dann musst Du Deinen Vater nicht mehr verklagen. Er wird sein Geld nicht mehr für Reisen ausgeben sondern an seine Kinder denken und Deine Schwester wird Dir im Haushalt helfen. Und bedenkt: Arbeitslosigkeit ist heutzutage ein Langzeitproblem. Es geht nicht um die kurze Suche nach Erfolg, sondern darum, lebensfroh und stark zu sein mit einer lang andauernden Arbeitslosigkeit, ohne dabei die Aussicht auf Jobgelegenheiten aufzugeben.

Die Alterntaive ist die dass Du Deinen Vater verklagst, Deine Familie zerbricht und Deine Schwester mit ihren mäusen verwahrlost. Du bist offenbar die stärkste Person nach Deiner Mutter in der Familie. Willst Du zulassen dass sie zerbricht?

Alles Gute,