Problem von Charlotte - 27 Jahre

Feedback zu: Mein Hund nervt nur noch

Hallo,

ich habe gerade das Problem "Mein Hund nervt nur noch" gelesen und würde dazu gerne ein Feedback abgeben.

http://mein-kummerkasten.de/272792/Mein-Hund-nervt-nurnoch.html

Ich muss mich wirklich zurückhalten. Als ich deinen Text das erste Mal gelesen habe, ist in mir eine unglaublich Wut aufgestiegen. Zumindest hast du eingesehen, dass du noch nicht bereit bist, die Verantwortung für einen Hund zu tragen. Das will ich dir zugute halten. ABER: Warum willst du denn wieder einen Hund? Ihr seid mit eurem ersten Hund schon nicht klar gekommen, warum glaubst du, dass mit einem Welpen alles besser klappen wird? Auch ein Hund, den man ales Welpe bekommt, kann, und das wird er auch, Probleme machen. Die Erziehung eines Welpens ist genau so schwierig wie einen erwachsenen Hund wieder "gerade zu biegen". Nur sind die "Baustellen" andere.

Ich selbst habe mich erst jetzt, mit 27 Jahren, getraut mir einen Hund anzuschaffen. Wären wir nicht regelmäßig in de Hundeschule gegangen, hätten uns Rat von erfahrenen Besitzern geholt und TÄGLICH traineirt, wäre das auch völlig daneben gegangen. Allein schon die Kleine stubenrein zu bekommen hat viel Kraft und Einfühlungsvermögen gekostet.

Ich kenne übrigens auch deinen Fall: Eine Freundin von mir hat sich einen ausgewachsenen, völlig verwahrlosten und unerzogegen Hund aus dem Tierheim geholt. Mit viel Zeit, Willen und regelmäßigem Training in der Hundeschule hat sie den Hund erzogen. Er ist jetzt 6 Jahre alt, hat erfolgreich die Begleithundeprüfung abgeschlossen und läuft Agility-Turniere. Die Besitzerin ist in der Hundeschule nun Trainer-Anwärterin.

Was ich dir sagen will: Einen Hund, eigentlich jedes Haustier, muss man sich verdienen!!! Ich besitze ebenfalls ein Pferd, das ich selber eingeritten habe und um das ich 4 Jahre gekämpft habe, immer bereit war, dazuzulernen und einfach nicht aufgegeben habe, bis ich das erreicht hatte, was ich wollte: Ein Pferd mit perfekten Manieren, unerschrocken, leicht zu reiten und für jeden Blödsinn zu haben.

Du wirst kein Tier bekommen, mit dem alles von alleine klappt. Es ist immer Arbeit! Auch der Welpe wird dir sehr viel Arbeit und Kopfzerbrechen machen. Ich wiederhole mich noch einmal: Ein Tier muss man sich verdienen!

Wenn du nicht bereit bist, dir deinen jetzigen Hund zu verdienen, dann bist du meiner Meinung nach generell nicht bereit für einen Hund.

Du sagst, dein Hund sei nicht sozialisiert und alles, was schief läuft, sei Schuld der Vorbesitzer. Das ist natürlich das Einfachste. Zu sagen, dass du nichts machen kannst, weil sowieso alles zu spät ist. Das ist nicht wahr! Du wirst deinem Hund vielleicht nicht mehr beibringen können, jedem anderen Hund freundlich zu begegnen und mit ihm zu spielen. Aber es ist beispielsweise möglich, den Hund bei derartigen Begegnungen unter Kontrolle zu halten, so dass er sich nicht mehr für die anderen Hund interessiert und auf dich achtet. Aber das ist natürlich eine Frage des Trainings und auch des Willens, das zu trainieren.

Wenn du wirklich bereit wärst, etwas zu ändern und nicht einfach den Hund "wegzuschmeißen" und einen neuen zu kaufen, dann kannst du auch was ändern. Hol dir Hilfe, geh zur Hundeschule, lerne, übe. Es gibt so viele professionelle Trainer, die täglich mit derartigen Problemen zu kämpfen haben und wissen, was man tun kann. Aber es ist, wie gesagt, nicht nur ihre Aufgabe. Auch du musst dann etwas tun. Wenn du dazu nicht bereit bist, dann hast du, auch wenn es hart klingt, auch keinen anderen Hund verdient.

Denn ein Hund, egal was für einer er ist und was er tut, ist ein Lebewesen, das man nicht einfach wegschmeißt, wenn es nicht mehr gefällt. Er hat ein Recht auf ein glückliches Leben!

Ich wünsche dem Hund von ganzem Herzen ein Happy End!

Michaela Anwort von Michaela

Hallo!
Danke für dein Feedback, ich leite es weiter!
Viele Grüße,
Micha