Problem von Unbekannt - 26 Jahre

Angst vor Kollegin

Hallo,

ich bin gerade nervlich am Ende und weiß nicht, was ich tun soll.

Ich habe bis zum 31.12.11 gearbeitet (wurde gekündigt wegen Arbeitsaugabe meiner Chefin) und direkt im Anschluss eine neue Stelle gefunden. Da beide Stellen in Teilzeit sind/waren, beziehe ich zudem ALG II.

Nun zu meinem Problem:

Meine neue Kollegin. Ich komme einfach nicht mit ihr klar. Ständig mault sie mich an, ich habe Angst nach irgendetwas zu fragen, wenn ich was nicht weiß, weil sie dann gereizt reagiert. Ich mache nur noch Fehler, obwohl ich vorher im selben Beruf alles gut hinbekommen habe.

Egal, was ich mache, frage, sage und tue, irgendwie ist alles falsch oder es gibt sonst irgendeinen Grund, dass sie genervt oder aggressiv reagiert. Zu meinen Chefs brauch ich auch gar nicht erst gehen, da meine Kollegin da anscheinend das Sagen hat. Klingt komisch, aber sie motzt selbst die Chefs an.

Ich habe schon morgens Bauchkrämpfe und Zitteranfälle, esse kaum noch, habe Schlafstörungen, denke ununterbrochen an die Arbeit und heule nur noch.

Ich war beim Arzt und habe mit ihm darüber gesprochen. Er meinte, dass ich den Arbeitsplatz verlassen soll und hat mich erstmal eine Woche krankgeschrieben. Aber kündigen darf ich allein wegen dem Arbeitsamt nicht, da ich ja Leistungen bekomme und sonst würde ich eine Sperrzeit bekommen. Ich weiß echt nicht, was ich tun soll. Ich habe extreme Angst wieder zur Arbeit zu gehen, habe aber auch Angst kein Geld zu bekommen, wenn ich kündige. Ich will unbedingt arbeiten, aber nicht dort.

Bitte helft mir!

Christian Anwort von Christian

Hallo Unbekannte!

Die Situation klingt schwierig aber ist leider kein Einzelfall! Ich finde es von der Politik voll an den Interessen des Volks vorbei regiert die Leute mit der Drohung: Geldkürzung so zu knechten, dass sie jeden Job annehmen. Ich glaube dir, dass du gerne arbeiten würdest und ich bin im innersten davon überzeugt, dass jeder Mensch gerne seine Aufgabe hat. Doch dann zeigen gewisse TV-Sender irgendwelche Sozialschmarotzer die es vielleicht gibt, aber die absolute Minderheit repräsentieren. Plötzlich werden aus allen Bedürftigen die damals als Opfer galten die Täter gemacht, zu den Menschen die einfach auf Biegen und Brechen nicht wollen. Normalerweise sollte die Politik den Druck auf die Menschen verringern und somit manche Arbeitgeber zwingen sich um gute Beschäftigungsbedingungen zu bemühen. Nur mal so zu Beginn!

Also ich halte es für den falschen Weg sich dort von einem Chef kündigen zu lassen, damit du weiterhin Geld bekommst, das ist doch für alle Beteiligten sehr unschön und gibt fast immer böses Blut auf allen Seiten, wobei im Zweifel sowieso schnell de Kündigung kommen dürfte, reicht man nur die Krankenmeldung innerhalb der Probezeit (oft genug) ein… Der bessere Weg ist der Dialog mit etwas Empathie auch in der Berufswelt. Es ist häufig so, dass Beschäftigte einem hohen Druck ausgesetzt sind und auch ein sehr starkes Pflichtbewusstsein haben, dies führt auch zu negativen Stress an der Arbeit. Ich kann nur dafür werben das Gespräch immer direkt mit der Person zu suchen, mit der man das Problem hat. Es kann hilfreich sein so ein Gespräch vorher mal am Abend gedanklich durchzugehen und sich auch über die Situation des Gegenübers klar zu werden. Oftmals entsteht dabei beiderseits ein Verständnis was dann die gemeinsame Arbeit erleichtert. Das funktioniert meistens aber nicht immer gleich gut, deswegen nicht sofort entmutigen lassen. Gehe mit dem Ziel dahin es demnächst besser zu machen und den Erwartungen zu entsprechen. Es ist sicher irgendwie möglich. Manche Menschen merken es schlicht gar nicht mehr, wenn sie durchs Büro toben und ständig meckern, das muss nicht mal böse gemeint sein sondern kann auch aus dem Stress heraus passieren und sich mit der Zeit so entwickeln.

Bist du mit der Situation trotzdem unzufrieden, dann hilft vermutlich nur das selbstständige, neue Bewerben um einen anderen Arbeitsplatz, sofern man etwas findet. Ich hoffe, dass sich durch so ein Dialog deine Situation nicht nur an der Arbeit etwas verbessert, sondern du auch wieder zur Ruhe kommst.

Alles Gute
Christian