Problem von Anonym - 53 Jahre

Komme mkit meinem Leben nicht mehr klar

Ich habe mein Leben völlig festgefahren und weiß nicht mehr weiter. Ich beziehe nur eine kleine Witwenrente und finde keinen Arbeitsplatz. Mittlerweile kann ich meinen Alltag nicht mehr bewältigen und drohe zu verwahrlosen. Die Antidpressiva vom Arzt helfen nicht. Ich habe keinen Menschen, der mir helfen kann. Meine finanziellen Probleme erdrücken mich, aber ich habe überhaupt keine Kraft sie anzugehen. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich finde keinen Weg. Was soll ich nur tun?

Karina

Bernd Anwort von Bernd

Liebe Karina.

Es gibt in dem Leben eines Jeden von uns sicherlich Augenblicke und sogar ganze Phasen, in denen uns alles aussichtslos erscheint und wir das Gefühl haben, durch die anstehenden Probleme erdrückt zu werden.
So wie Du es beschreibst, ist es noch nicht lange her, dass Du Deinen Partner verloren hast?
Sicherlich ein Anlass mit, dass Du Dich von allen verlassen fühlst?

Der Ansatz, um aus Deinem Kreisverkehr der Gefühle herauszukommen wird sicherlich sein, dass Du mit Deinem Arzt besprichst, was Deiner Seele besser helfen kann, als nur Psychopharmaka!

Vielleicht rät er Dir zu einer Therapie? Oft ist eine aktive Hilfe durch einen Psychologen sinnvoll, um in Gesprächen zu klären, wo Du Deine Probleme am ehesten anpacken und lösen kannst!

Du schreibst, dass Du keinen Menschen hast, der Dir helfen kann?
Schaue Dich doch noch einmal in aller Ruhe um! Gibt es nicht doch Verwandte oder Freunde, an die Du vielleicht gerade nicht denken magst, weil Dich falscher Stolz davon abhält, auf sie zuzugehen? Weil Du vielleicht meinst, wenn sie nicht von sich aus kommen, dann wollen sie nicht?
Es gibt Menschen, die vielleicht auch deshalb nicht von sich aus auf Dich zugehen, weil sie befürchten, Dich allein dadurch in "Deiner Ehre" zu kränken? Oder die mit Trauer und Schmerz nicht umgehen können: Menschen, die Dir vielleicht nur deshalb aus dem Weg gehen, weil sie nicht so recht wissn, wie sie Dich ansprechen können oder sollen, ohne was "Falsches" zu sagen?

Oder war es in Deiner Ehe so, dass Dein Mann der "Macher" war und Du eher im Hintergrund gewirkt hast?

Hast Du keine eigenen Freunde, weil Du zu sehr in der Ehe eingespannt warst?

Dann frage vielleicht die Freunde Deines Mannes?

Wenn es dort niemanden gibt, überlege Dir, ob Du nicht in die Frauengruppe eurer Kirchengemeinde gehen willst!
Das kommt Dir komisch vor? Weil ihr nie etwas mit Kirche zutun hattet?

Das sollte Dir zuerst einmal gleichgültig sein! Eine solche Gruppe ist sicherlich sehr gut geeignet, vorurteilsfreie Bekanntschaften zu knüpfen und zumindest von Beginn an auch ein wenig seelische Unterstützung und Rückhalt zu finden!

Deine finanziellen Probleme? Sind sicherlich nicht so leicht vom Tisch zu wischen. Da kommt es darauf an, wie schnell und konsequent Du zuerst einmal alles daraufhin anschaust, ob Du es wirklich brauchst: Das mag bei dem Zeitungsabbo beginnen und mit der Frage, ob es auch eine kleinere Wohnung tut, enden?

Der Anfang kann wohl ein Haushaltsbuch werden, in dem alle Einnahmen und Ausgaben aufgeführt sind!
Damit Du Dir einen Überblick verschaffst, wo Dein Geld bleibt! Denn das ist die Voraussetzung zu gezieltem Einsparen!


Liebe Karina.

Du hast durch Deine Nachricht an uns sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Du Dich noch nicht aufgegeben hast!
Es wird sicherlich noch einiges an Kraft kosten

Aber ich bin sicher, dass Du es anpacken und auch meistern wirst!

Es wäre schön, wenn Du Dich nocheinmal hier melden würdest! Einerlei, ob Du mehr und ausführlicher loswerden willst, was Dich im Einzelnen bedrückt, oder ob Du zu dem Einen oder Anderen Thema noch Fragen hast:

Du bist herzlich willkommen!

Alles Liebe,

Bernd