Problem von Anonym - 13 Jahre

Lebensfreude, wo bist du?

Hallo!
Ich finde, das hhier ist ein ernsthaftes Problem und würde mich über Antwort sehr, sehr freuen.
Nun zu meinem Problem.

Ich bin ja erst 13, geh aber auf eine ziemlich strenge Schule, in der teils auch benachteiligt bzw ungerecht/unmenschlich gehandelt wird. Ich will da aber hin gehen, denn es ist eine Sprachenschule wo der Unterricht teils auf Englisch ist, man mit 13 schon Englisch, Französisch und Spanisch lernt usw. - einfach sehr anspruchsvoll. Hinzu kommt, dass ich immer zu den besten gehören will, was Schule angeht. Dabei ist das Gutsein in der Schule wirklich schwerer als in anderen Schulen. Ich will viel wissen, die Sprachen haben und sprachlich gefördert werden, aber teils ist das einfach zu stressig. In allen Sprachen Vokabel lernen, Hausübungen usw. - Referate, 2-3 Tests/Schularbeiten die Woche, Prüfungen hinzu usw.

Das Musikinstrumentspielen und Hip Hop tanzen, was mir sehr Spaß gemacht hatte, aber viel zu stressig wurde neben der Schule, hab ich dann auch aufgegeben. Dafür gehe ich Pilates 1x die Woche.
Jetzt habe ich auch noch Brackets, die sehr, sehr schmerzen und um deren Willen ich immer wieder zum Zahnarzt gehen muss.
Zudem soll ich auch noch "cool" sein, immer freundlich, teure Klamotten tragen, denn in meiner Schule sind sehr viele reiche Leute, die dich, wenn du nicht gleich zickig, reich und so bist wie sie, gleich mal ausschließen und hassen.
Ich hab dort zwar auch meine liebsten wahren Freunde aber das sind nur 2 bis 4.

Meine Eltern wollen dann auch noch, dass ich (wenngleich nur minimal) im Haushalt helfe, in den Garten gehe, selbst einfache Dinge kochen lerne, Sport mache usw.

Mir wird manchmal das tägliche Leben einfach schon zu viel. Die typischen Frauenprobleme in Sachen Menstruation usw., dann das Coolsein sozusagen..., das in der Schule gut sein (hab Angst, später mal keinen Job zu bekommen und das Abitur nicht zu schaffen, wenn ich nicht gut bin... und nicht mehr mitzukommen bei den Sprachen.. außerdem kommt ja noch Latein dazu usw. und es wird immer mehr werden...), Freundschaften pflegen, Zahnarzt, Sport usw einfach zu viel.
Ich hab vlt weniger Energie als andere oder ich weiß auch nicht... Aber ich hab oft einfach keine Lust mehr, aufzustehen und den Alltag zu meistern, auch wenn ich weiß, dass es Leute gibt, die es VIIIIIEL schlimmer haben als ich. Ich bin auch sehr sensibel und beschäftige mich viel mit der Welt und habe ständig Angst, irgendwann krank zu werden, also, RICHTIG krank, usw., und ich habe Angst, in eine Depression zu verfallen, so dumm es auch klingen mag, wo ich doch erst 13 bin und nur soooo wenig im Alltag zu tun hab, viiiiel wengier als andere, aber ich bin irgendwie zu gestresst und ich weiß manchmal nicht mehr weiter...

Wenn ich damit mit anderen drüber spreche, meinen die nur, ich nerve damit, und hätte eh so wenig zu tun und solle gefälligst mehr machen..

Versteht ihr mich? Könnt ihr mir helfen? Oder mich irgendwie aufmuntern?
ich wär so dankbar!

Sebastian Anwort von Sebastian

Hallo liebe Unbekannte!

Ersteinmal möchte ich mich dafür Entschuldigen, das die Antwort für dich so lange auf sich warten lies. Und woran lag es? Am Stress natürlich. ;)
Diesem entgegen zu wirken ist Heutzutage leider nicht einfach. Ständig muss man Eindrücke verarbeiten, Termine einhalten und den verschiedensten Erwartungen gerecht werden.
Da ist man für jeden Moment dankbar, in dem man sich einfach mal Fallen lassen kann. Ein wenig Ruhe hat. Spaß.
Aber diese Erfahrung machst du ja gerade selber.

Ich denke einen ersten Schritt den du machen könntest, um dich selbst etwas zu entlasten, ist, deine Ziele richtig zu Formulieren.

Setzt dich mal ganz in Ruhe für dich selber hin, überdenke deine derzeitige Situation und was du später in deinem Leben machen möchtest. Was kannst du tun um dein Ziel zu erreichen? Was hindert dich dabei?

Wenn du das getan hast, dir deiner Ziele wirklich bewusst geworden bist, dann kannst du damit beginnen, die Dinge weg zu streichen, die dir auf dem Weg zu deinem Ziel im Wege stehen.

Cool sein, wäre ein Punkt.
Brauchst du dir wirklich keinen Kopf drum machen. Das vergeht zu 100%. Wenn du ein wenig älter bist, die Schule erfolgreich hinter dir gelassen hast, mit deinem Studium beginnst oder eine Ausbildung machst, dann ist alles Wichtig, nur nicht wie cool man auf der Schule gewesen ist. ;)

Ich meine, die schließen dich aus, würden dich sogar hassen, nur weil du nicht durch deren Schablone passt? Das ist schlicht hohl und daneben, ganz ehrlich. An deiner Stelle, würde ich es erst gar nicht versuchen, so jemandem gefallen zu wollen oder es ihm recht zu machen.
Freunde sind wichtig, kein Thema. Aber dann habe ich lieber nur einen sehr guten Freund, auf den ich mich verlassen kann und der zu mir steht so wie ich bin, als einen ganzen Haufen falscher Freunde. Denn die würden dich nicht als Person mögen, die du bist, sondern nur deinen Status.
2- 4 wahre Freunde, mehr braucht es doch gar nicht, oder?

Was den Leistungsdruck in deinen Schulfächern angeht. Vielleicht sprichst du nochmal mit deinen Eltern darüber. Das du dich ziemlich verloren fühlst und nicht weißt wie du das alles händeln sollst.
Das sich deine Eltern unter Umständen mit deinen Lehren absprechen, wie du deinen eigenen Erwartungen entsprechen kannst, ohne daran zu verzweifeln.

Lebe einfach dein Leben. Jeden Tag so wie du es für richtig hältst. Also halte dich nicht an Dingen fest, die du ohnehin nicht ändern kannst. Mache dir deshalb keine Sorgen oder habe Angst. Was geschieht, das geschieht nun mal, so oder so. Da kann man nichts machen.

Du brauchst jetzt vielleicht ein wenig Hilfe bei deiner Orientierung, einen kleinen Stupser in die richtige Richtung, aber dann, denk ich mir, wirst du das schon machen. ;)

So, zum Schluss ein Link für dich, den ich immer gerne weitergebe, nicht um es mir einfach zu machen, sondern weil man auf dieser Seite ein paar wirklich gute Lösungsansätze findet, wie eben auch für Stressbewältigung im Alltag.

http://www.beyourbest.de/?s=stress

Vielleicht konnte ich dir dennoch ein klein wenig weiter helfen. ;)

Alles Gute, Sebastian