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Hallo,
Sie wollen wissen was mich in diese Lage versetz hat? Mein Leben ist eine Ruine gewesen ich habe allen im Weg gestanden und sie an ihrem Glück gehindert. Mein Vater habe ich ins Gefängniss gebracht wodurch meine Geschwistern mich verachten. Klar er hatte es verdient, aber das können oder wollen sie nicht verstehen! Meine Freunde habe ich im Stich gelassen weil ich nicht wollte das sie etwas über mich erfahren und ich bin Schuld an der Verkorcksheit meines Lebens!
Mit meinem Freundeskreis kann ich nicht reden. Sie würden es doch eh nicht verstehen. Gestern habe ich mir die Rippen aufgeschnitten und es tat gut. Warum??? Es sollte doch weh tun und mich wach rütteln! Ich habe jetzt eigendlich nix mehr wenn mir selbst mein Körper nicht mehr sagt Achtung Schmerz.
Als ich ihnen die erste Nachricht geschrieben habe, hatte ich auch erwähnt das ich auf der Suche nach Möglichkeiten war. Die Suche ist für mich abgeschlossen.
Ich sehe in nix mehr Sinn oder Zweck und dabei bin ich erst 24 das geht doch nicht!! Mein Sohn weckt keinerlei Interesse mehr in mir und auch das Schuldgefühl meiner Familie gegenüber ist mitlerweile vollkommen weg. Ich hasse meine Leben und mich! Ich habe jetzt sogar schon einen Arzt aufgesucht, doch der sagte das is nur nee Mitleidskrise. Was soll ich den jetz noch tun mir fehlt der Mut, der Sinn und auch die Kraft weiter zu kämpfen. Ich schlafe jetzt schon seit 2 Wochen nicht mehr undhabe 23 Kilo abgenommen. Essen mag ich nicht und auch mit Freunden treffen will ich nicht. Ich habe sehr viel Streit mit dem Vater meines Sohnes und das setz nochmal oben drauf. Ich sehe einfach nix gutes mehr. Ich will nicht mehr ! Der Gedanke jetzt Schluss zu machen ist sehr angenehm für mich und es scheint als ob alles grau und kalt ist. Ich bin irgendwie totall leer und funktioniere nurnoch ohne Emotionen und das ich für mich kein lebenswertes Leben mehr. Ich bin am Ende angekommen und schleife mich nurnoch von Tag zu Tag . Was soll ich tun? Lohnt es sich eigendlich nochwas zu tun?
Anwort von Bernd
Hallo Danie.
Danke, dass Du uns noch einmal geschrieben hast.
Ich habe Deine Zuschrift leider lange nicht erkannt. Und heute ist mir ein Stein vom Herzen gefallen!
Lasse mich mit Deiner letzten Frage anfangen!
Natürlich lohnt es sich, noch etwas zu tun! Es lohnt sich immer!
Das weißt Du ja auch!
Zeigt mir Deine Zuschrift doch, wie viel Du bereits durchlitten hast!
Und Du hast gekämpft!
Ich bewundere Deine Stärke! Deinen Willen, zu leben!
Du wirst die Kraft haben, weiter für Dich! Für Dein Leben zu kämpfen!
Und irgendwann wirst Du es auch so sehen können:
Ich weiß nicht, was es Dich so empfinden und so ausdrücken läßt:
"das Du allen im Weg gestanden bist und sie an ihrem Glück gehindert hast"?
Es sieht doch eigentlich andersherum aus! Und tief in Deinem Inneren weißt Du es!
Dein Vater hat Deinem Glück im Wege gestanden! Es hat ihn nicht die Bohne interessiert, was Du denkst und fühlst und er hat sich strafbar gemacht!
Warum versuchst Du es Dir anzulasten?
Warum zerstört Dich gerade das, was Dir doch "Dein Recht" bestätigt?
Lasse nicht nach in Deiner Wut und Deiner Beharrlichkeit, das zu erkennen! Du hattest Recht! Und Du hast es immer noch! Dir wurde Recht gegeben! Also haben die, die anderes sagen Unrecht!
Mir kommt gerade ein Bild von einem Nest! Und ich versuche mir vorzustellen, wie es sich anfühlt, wenn man meint, das Nest beschädigt zu haben.
Ohne weiter darüber spekulieren zu wollen, wodurch sich Dein Vater seine Strafe verdient hat:
Er hat euer Nest beschmutzt! Er hat Dir die Luft zum atmen geraubt und Du hast Dir diese Luft verschafft!
Es ist wirklich unerheblich, ob der Rest Deiner Familie das versteht!
Wichtig ist jetzt alleine: dass Du nicht noch einmal Opfer wirst!
Dazu solltest Du mit Deinen Gedanken nicht alleine bleiben!
Soweit ich es kann, will ich Dich gerne begleiten! Weil es immer noch stimmt, was ich Dir geschrieben habe!
Du bist mir wichtig!
Leider wirst Du festgestellt haben, dass wir hier im Kummerkasten nicht unbedingt die Ansprechpartner sein können, die für Dich genau in dem Augenblick da sind, wenn es Dir besonders schlecht geht!
Du schreibst, dass Du Deine Freund nicht ins vertrauen ziehen willst? Von Deiner Familie hast Du offensichtlich keinen Rückhalt.
Gibt es da jemanden, dem Du Dich in Deiner Not schon einmal anvertrauen konntest? Von dem Du glaubst, dass er Dein Vertrauen verdient?
Einen solchen Anstrechpartner in Deiner Nähe solltest Du dir suchen!
Das kann Dein Pfarrer sein! Oder ein Frauennotruf! Oder die Caritas!
Bitte glaube mir! Niemand von denen in welcher Organisation auch immer wird Dein Vertrauen mißbrauchen!
Jeder einzelne Mitarbeiter wird Dir nur deshalb helfen, weil er so wie ich davon überzeugt ist, dass es sich immer und jederzeit lohnt, für sein - für Dein - Leben zu kämpfen!
Und bitte versprich mir bitte eines: bevor Du Dir selber schadest, rufe bitte bitte eine dieser Nummern an!
0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222
Das ist die Telefonseelsorge.
Selbst wenn Du meinst, dass nichts mehr geht :-(
Soviel Zeit solltest Du Dir auf jeden Fall noch geben!
Und bitte schreibe mir, was Du unternehmen wirst! Was Du unternommen hast!
Alles Liebe!
Bernd!