Problem von anonym - 23 Jahre

Bundeswehr oder Liebe ?

Hallo,

ich habe ein großes Problem. Ich hatte mich 2009 bei der Bundeswehr als Feldwebel verpflichtet. Anfang 2010 bin ich mit meiner Freundin zusammen gekommen, die ich über alles liebe. 2010 musste ich auf grund einer Verletzung aus den aktiven Dienst ausscheiden. Ich bin darüber sehr unglücklich und hätte jetzt die Chance wieder zum Bund zu gehen. Meine Freundin ist total gegen den Bund meint aber wenn ich es machen will, dass ich es machen soll.... Ich weiss aber leider auch das wenn ich hingehe das meine Beziehung in die Brüche gehen wird, was ich nicht möchte... Jedes mal wenn ich was über den Bund sehe oder lese, dann ist da so ein Gefühl... ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll....

Ich weiss nicht was ich machen soll....

Dana Anwort von Dana

Lieber Unbekannter!

Dein Problem ist verständlich, allerdings solltest du von uns keine Entscheidungshilfe erwarten, denn das musst du völlig alleine entscheiden. Stell dir vor, ich wäge für dich ab, was du tun sollst und es ist gerade die falsche Entscheidung - was dann?

Ich kann dir also nur durch bestimmte Fragen und Gedanken, die du dir selbst beantworten müsstest, vielleicht etwas auf die Sprünge helfen.

Beantworte mir zB etwas blitzschnell aus dem Bauch heraus, ohne dass du drüber nachdenkst:

Wenn du dich entscheiden müsstest, weil du vom Bund aufgefordert wirst: Freundin oder Bund?

Ich persönlich wäre auch eher Kriegsdienstverweigerer, wäre ich ein Mann. Was aber nicht heißt, dass ich das nicht toleriere, wenn jemand den Bund mag, die Ordnung, die Ausbildung, den Sport, was auch immer.
Ich bin aber auch der Meinung, dass eine Beziehung nicht in die Persönlichkeit eingreifen sollte. Das bedeutet, dass du das machen solltest, was du wirklich willst. Entweder die Beziehung hält das aus oder eben nicht. Aber was bringt es, wenn du unbedingt zum Bund willst und dann für die Beziehung diesen Wunsch an den Haken hängst? Meinst du nicht, dass du irgendwann unzufrieden und traurig wirst und es unbewusst deiner Freundin vorwirfst?

Es ist dein Leben - du musst für dich entscheiden, ob du dir vorstellen kannst, für deine Freundin dein Lebensziel anders zu stecken. Wenn du dir nicht vorstellen kannst, dein ganzes Leben ohne Bund zu sein, dann hast du deine Antwort schon.

Ich persönlich würde meinen persönlichen Werdegang nicht unbedingt von anderen Menschen abhängig machen. Meist geht sowas schief. Man kann natürlich unglaublich stark lieben und dafür alles mögliche opfern...die Frage ist aber, ob das auf Dauer gut geht und glücklich macht. Es ist dein Leben. Auf der anderen Seite musst du einfach für dich prüfen, wie stark die Liebe zu deiner Freundin ist und welche Opfer du zu bringen bereit bist. Vielleicht merkst du in einem Jahr, dass es gut war, für die Liebe vom Bund wegzubleiben. Das kann man nie vorhersagen. Ich persönlich hätte dir als Freundin niemals "vorgeschrieben", was du in dem Punkt zu tun hast. Das ist deine Entscheidungsfreiheit, da es dein Werdegang ist. Ich hätte dich unterstützt und versucht, alles zu tun, damit es trotzdem läuft. Aber ich kann natürlich deine Freundin auch verstehen, wenn sie den Bund eher ablehnt und dazu noch Angst hat, dass ihr euch sehr wenig seht und du in einer "anderen Welt versinkst", mit der sie null zu tun hat.

Du siehst, ich kann dir nur Gedanken und Fragen mit auf den Weg geben - aber beantworten und den Weg dann gehen musst du alleine, das kann und darf dir niemand abnehmen. Ich wünsche dir eine klare Sicht auf die Dinge und eine Entscheidung, die für dich die richtige sein wird.

Alles Gute dir!

Dana