Problem von Anonym - 18 Jahre

Trennungängste

Hallo,

ich habe folgendes Problem...und zwar hab ich ganz schlimme Trennungsängste wenn es um meine Mutter und Schwester geht. Ich will am liebsten nur bei ihnen sein und auf sie aufpassen, was diese auch manchmal nervt. Mein ganzes Leben ist dadurch sehr eingeschränkt. Ich gehe so gut wie nie weg weil mir direkt schlecht wird wenn ich merke das ich was tu das mit Trennung oder erwachsen werden zu tun hat. Jetzt gibt es ein neues Problem und zwar suche ich schon länger nach einer Partnerin und es entwickelt sich langsam etwas mit einer. Anfangs fand ich es schön aber jetzt fangen langsam wieder an viel nachzudenken, weil sie wohnt in ... was heißt ich bin öfter nicht zuhause bei meiner Familie. Ich bin wieder total depressiv deswegen...Das Gefühl zerstört mich langsam. Ich weiß nicht was ich machen soll.

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Unbekannte.

(Deinen Namen habe ich zu Deinem Schutze entfernt).

Vielleicht solltest Du Dein Problem nicht auf die geschilderten "Trennungsängste" reduzieren!
Zum "erwachsen werden" gehört auch dazu, dass man sich zu sich selbst bekennt!

Und wenn Du eine Partnerin suchst, ist das sicherlich okay! Dir selber da eine "Trennung von der Familie" dagegen zu halten wird auf Dauer nicht funktionieren!
Steht hinter Deinen Ängsten vielleicht die Befürchtung, dass Mutter und Schwester mit Deiner gleichgeschlechtlichen Neigung nicht umgehen könnten?
Oder ist es Dein Versuch, Deine Liebe vor Dir selber "verstecken" zu wollen?

Es ist wohl in unserer aller Leben so: zuerst müssen wir unser Nest verlassen!
Das gibt uns die Chance, uns selber kennen und lieben zu lernen!
Uns selber anzunehmen!
Und so gereift werden wir auch zurückkehren dürfen! Weil die Familie in Dir dann auch die eigenständige, erwachseneFrau erkennen wird!
Was uns fast nie gelingen wird?

Rechts (die "alte" Familie) zu halten und gleichzeitig nach dem eigenen - unabhängigen Glück - nach links zu greifen!

Es wird zwischen den beiden immer ein Bereich liegen, vor dem wir Angst haben, weil er "Unberechenbar" ist!
Wir werden fast immer zuerst loslassen müssen!

Damit wir danach mit beiden Händen unser Glück wirklich fest halten können!

Dir wünsche ich von ganzem Herzen den Mut und die Kraft dazu!

Lasse am richtigen Ende zuerst einmal los!

Bündele Deine ganze Kraft dort, wo es gilt, Dein eigenes Glück zu begreifen und festzuhalten!

Alles Liebe,

Bernd