Problem von anonym - 27 Jahre

Scheidung?!

Hi liebes KUKA-Team!

ich und mein ehemann sind jetzt seit 2 1/2 jahren verheiratet. seit ca. einen monat fühl ich mich permanent schlecht, ich fühl mich nicht mehr wohl. ich kann nicht mehr richtig schlafen. in die arbeit gehen ist für mich auch eine qual.

als ich mit ihm nur zusammen war, war die beziehung super sonst hätte ich nicht geheiratet. nur als wir dann zusammen zogen bzw. heirateten änderte sich das schon nach ein paar monaten. grad am anfang wo es eigentlich am schönsten sein sollte hatten wir viel stress. alles blieb an mir sitzen. ich musste mich immer für alles kümmern. er hat sogar meine eltern ohne grund ziemlich am anfang aus der wohung geworfen. seit dem ist das verhältnis geknickt. ich mag seine familie auch nicht wobei die nie für ihn da waren oder irgendwas in der art und als er noch daheim war mit denen nicht zurecht kam. jetzt tut er so alles alles so super wäre und meine eltern schlecht sind obwohl meine bei allen geholfen haben was anfiel von seinen leuten aber nie jemand. ich hätte aber gern ein normales verhältnis zu beide eltern, ich bin mit meiner mutter sehr verbunden da ich sonst niemanden habe. und es tut schon weh wenn sowas vom partner kommt. ich hab früher für ihn sehr viel getan, nur das ist alles schon vergessen. er sagt mir nie das er mich liebt (das ist sicher schon ein jahr her), wir kuscheln fast gar nicht, sex haben wir auch selten. er widmet sich lieber seinen training jeden 2 tag. wir haben schon über die dinge geredet, ändern tut sich aber nicht viel oder nur eine zeit und dann gehts wieder von vorne. ich verschliesse mich immer mehr und mehr und glücklich bin ich nicht, vorallem weil ich nicht mehr richtig schlafen kann.
kann man mit jemanden zusammen sein wenns mit dem familien überhaupt nicht funktioniert?! ich weiss nicht mehr weiter vielleicht könnt ihr mir einen tip geben! wenns so weiter geht erkrank ich noch an depression wenn ich die nicht schon habe.

danke für die antwort! Liebe Grüße

Dana Anwort von Dana

Liebe Unbekannte!

Leider gibt es Ehen, die einschlafen, sobald sie geschlossen sind. Ich weiß zwar nicht, warum das so ist, aber anscheinend gibt man sich dann mehr Mühe, wenn man noch nicht gesetzlich verbunden ist, bzw hat einfach andere Situationen im Leben.

Bei euch scheint sich nach Eheschließung einiges verändert zu haben. Was vorher weiter entfernt schien (das Elternproblem) kam dann mit Wucht auf euch zu. Auch andere Probleme scheinen sich einfach vertieft zu haben. Vielleicht vorher im Ansatz schon da, aber durch räumliche Trennung lebte die Beziehung trotzdem. Jetzt habt ihr euch...jeden Tag...und merkt, dass es nicht so schön läuft wie vorher.

Der Freund meines Bruders heiratete - und zwei Monate später war es vorbei. Grund: die Mutter des Bräutigams, die sich vorher schon wild eingemischt hatte, blieb dabei...und die Braut hielt es nicht länger aus. Die waren vorher fünf Jahre zusammen und sie hoffte wohl, es würde sich mit der Ehe ändern.

Ich weiß jetzt nicht, wie die Situation bei euch war, wie ihr früher miteinander umgegangen seid. Aber oft ist es einfach so, dass Hindernisse erst kommen, wenn man näher aufeinander hockt und sein Leben richtig teilt. Daher bin ich immer dafür, so lange wie möglich vor der Ehe zusammen zu wohnen, um jede Eventualität mal durchgemacht zu haben. Und selbst dann ist man nicht davor gefeit, dass es schief geht.

Im Prinzip gibt es nur zwei Möglichkeiten:

1. ZUSAMMEN halten und es zusammen wieder bergauf bringen, gerne auch mit fachlicher Hilfe, wenn gewollt.
2. trenn dich.

Bei Punkt 1 ist halt Arbeit gefragt. Beide Partner müssen sich einig sein, dass sie in der Ehe was vermissen und da wieder Leben reinbringen wollen. Es klingt für mich so, als sei dein Partner da aber ganz anderer Meinung, bzw als verschließe er die Augen. Ein Augenöffnen wäre da also sehr wichtig. Sprich sehr ehrlich und direkt, aber wenn möglich ohne Vorwürfe und ohne Verletzungen aus, was dir durch den Kopf geht und was dich bedrückt. Erkläre ihm ruhig auch, dass du über eine Trennung nachdenkst, weil es nicht funktioniert. Und dann ist ER dran. Dann muss er reagieren und meist zeigt sich dann schnell, ob eine Ehe noch Sinn hat oder nicht. Wenn er dadurch aufwacht und bereit ist, mitzuarbeiten, würde ich es versuchen.

Punkt 2 ist halt radikaler, aber kann auch heilen. Wenn du jetzt schon nicht mehr schläfst und dich furchtbar fühlst, musst du für dich selbst rausfinden, woran es genau liegt. Teile dies dann deinem Mann auch ruhig mit. Entweder hilft er dir dann da durch oder du baust dir lieber ein Leben alleine auf. Du bist noch jung und Kinder scheinen auch noch nicht da zu sein. Vielleicht siehst du den neuen Weg noch nicht, aber es würde ihn sicher geben, wenn du dich für diese Lösung entscheidest. Oft bleibt man aus Angst vor dem Ungewissen oder aus Furcht vor finanziellen Engpässen zusammen...aber das ist kein Weg.

Ich persönlich würde die Punkte der Reihe nach angehen. Ich würde erst mehrere Gespräche führen, dem Partner wirklich mitteilen, was los ist. Er muss wirklich Kenntnis von deinen Sorgen und Nöten haben, damit du an seinen Reaktionen auch sehen kannst, in welche Richtung dein Weg steuert. Zu deinem Mann hin oder von deinem Mann weg. Wenn er nicht weiß, was mit dir los ist, kann er gar nicht "richtig" reagieren. Dazu hätte er dann keine Chance. Die solltest du ihm aber unbedingt geben. Wenn er dann nicht drauf anspringt, hat er seine Chance vertan.

Ändern kann man einen Menschen übrigens meist nicht. Nur in kleinen Dingen. Das nur, um keine falschen Hoffnungen zu schüren. Aber man kann sich selbst ändern. Vielleicht seid ihr auch nur in einem Frust-Teufelskreis gefangen und einer müsste anfangen, wieder offen auf den Anderen zuzugehen? Wie oft löst das verhärtete Fronten... Vorwürfe und Streits sind auf jeden Fall der falsche Weg. Probiert heraus zu finden, was euch die Ehe und der Andere wert sind. Versucht zu lösen, was verstrickt ist und erzählt dem Anderen, was ihr euch wünscht. Eheberater sind da übrigens wirklich eine gute Hilfe.

Und wenn das alles nicht läuft und du merkst, dass dein Mann einfach nicht reden will oder die Augen vor deinen Sorgen verschließt - dann bist du vielleicht wirklich auf einem anderen Weg ohne ihn besser dran.

Die Entscheidung darf, kann und will ich dir aber nicht abnehmen. Das kannst nur du alleine.

Ich wünsche dir den Mut zu den richtigen Gesprächen und das Sehen des richtigen Weges.

Alles Liebe für dich!

Dana