Anwort von Pia

Liebe Unbekannte,
erstmals finde ich es Klasse, dass du so aufmerksam bist und dich hier gemeldet hast.

Es tut mir sehr Leid, dass du mit deinen jungen Jahren schon so etwas erleben musst. Das ist wirklich eine schlimme Krankheit und eine Sucht, von der deine Mutter nur mit professioneller Hilfe weg kommen kann.

Gibt es noch jemand in deiner Familie mit dem du darüber reden kannst? Deinem Vater? Geschwister? Großeltern? Ich finde es ungut, dass du das Alles in die Hand nehmen möchtest, denn es wäre gut, wenn du dich einem Erwachsenen anvertrauen könntest. Vielleicht kannst du auch mal mit einem vertrauensvollen Lehrer darüber sprechen.

Hast du schon einmal mit deiner Mutter darüber gesprochen? Ich würde sie um ein Gespräch bitten und ihr klar machen, dass du dir Sorgen machst. Sage ihr auch, dass du Angst um sie hast und dir wünschen würdest, dass sie etwas dagegen macht. Sie sollte wissen, dass sie nicht allein ist und dass es eine schlimme Krankheit ist, aus der man alleine nicht mehr heraus kommt. Sie muss unbedingt eine Psychotherapie machen. Sonst hat sie mit vielen Folgen zu rechnen wie den Abbau ihres Zahnschmelzes, Verletzungen an der Speiseröhre, Herzrhytmusstörungen, Nierenschäden, Menstruationsstörungen und bis hin zur Unfruchtbarkeit. Am besten zeigst du ihr diese Nachricht, denn eigentlich ist es nicht deine Aufgabe, sie über die Folgen aufzuklären und ich möchte es dir auch nicht zutrauen. Für deine Mutter ist das sehr schwer, das wirst du vielleicht nicht ganz verstehen, aber es ist eine richtige Sucht. Außerdem steckt hinter dieser Krankheit viel mehr Probleme.

Sie kann sich hier auch etwas informieren:
http://www.bulimie-online.de/index.php

Sie sollte zum Hausarzt gehen oder direkt bei einem Psychotherapeut anrufen. Es ist wichtig, dass sie sich dort wohl fühlt, damit diese Therapie auch klappen kann.
Hier noch Informationen zur Therapeutensuche:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Wie-finde-ich-einen-Psychologen.html

Es ist wirklich super, dass du so um deine Mutter sorgst, aber sie ist alt genug und muss das selbst in die Hand nehmen. Sage ihr, dass du Angst hast und bitte sie, dass sie etwas macht, wenigstens für dich. Ich hoffe sehr, dass sie etwas unternimmt und du kannst ihr sagen, dass sie sich gerne auch nochmal an uns wenden kann.

Ganz viel Glück und passe auf dich auf!
Ganz liebe Grüße,
Pia