Problem von Anonym - 15 Jahre

Hilfe meine Mama ist psychisch krank

Hallo liebes Kummerkasten-Team,

leider habe ich schon ziemlich oft geschrieben und nie eine Antwort bekommen. Naja es wäre schön wenn es diesmal klappen würde.
Mein Problem ist folgendes:
Meine Mama leidet seit 2008 an Depressionen und Borderline. Jeden Tag versuch ich ihr immer wieder zu helfen und Mut zu machen. Zum glück macht sie ja auch eine Therapie, trotzdem bekommt sie ständig wieder Rückfälle usw. Es tut mir so leid für sie, aber so langsam hab ich einfach keinen hoffnung mehr. Das ganze macht mich selbst noch irgendwan krank.
Ich hab auch schon mal eine Ambulante Therapie gemacht. Die hab ich allerdings abgebrochen, da mir das überhaupt nicht geholfen hat.
Vor einem Jahr wurde ich dann stationär in einer Kinderpsychatrie aufgenommen. Das tat sehr gut und ich bin schnel wieder zur Ruhe gekommen. Dort wurde ich allerdings nach 2 Wochen entlassen weil ich ja nicht psychisch krank bin. ABER MUSS ES ERST SO WEIT KOMMEN BIS MIR MAL GEHOLFEN WIRD ? Ich würde gerne nochmal für 2-3 Wochen dort stationär hin und intensiv lernen mit der Krankheit meiner Mama zu recht zu kommen ( Sie wird wahrscheinlich nicht mehr gesund).
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll und wie lange ich das noch aushalte. Noch schaffe ich das, ich bin gut in der Schule und Gruppensprecherin bei der Jugendfeuerwehr. Aber irgendwann ist meine kraft auch mal zu ende.
Bitte helft mir, was soll ich machen ?

Mit freundlichen grüßen A.


P.S; Eine Kur hab ich auch schon gemacht aber das war nicht so erholsam und hilfreich.

Monika Anwort von Monika

Liebe A.,

tut mir sehr leid, dass es deiner Mama momentan so schlecht geht.
Ich kann mir vorstellen, dass es dich viel Kraft kostet für sie da zu sein und gleichzeitig dein eigenes Leben, Schule, Freunde etc. auf die Reihe zu bekommen.

Hast du denn irgendeine Unterstützung? Was ist mit deinem Vater oder Geschwistern? Oma, Opas oder Tanten? Familienmitglieder die auch genau mitbekommen wie sich deine Mama verändert, denen du vertraust und mit denen du über deine Sorgen und Nöte sprechen kannst?
Bleib mit deinen Gefühlen nicht alleine - such dir jemandem mit dem du jederzeit sprechen kannst, den du anrufen kannst wenn dir alles zu viel wird.

Natürlich willst du für deine Mama da sein - aber das kannst du nur, wenn es dir selbst gut geht. Keiner von euch hat etwas davon, wenn du dich auslaugen lässt und womöglich dann selbst psychische Probleme bekommst.
Auch sollte dir klar sein, dass du zwar für deine Mama da sein kannst ihr zuhören kannst, versuchen kannst sie aufzumuntern und zu unterstützen aber letztendlich muss sie sich selbst aus ihrer Depression befreien. Sie bekommt bereits professionelle Hilfe und du kannst nur hoffen, dass diese irgendwann anschlägt.
Gibt es denn nicht in der Klnik in der deine Mutter war/ist eine Angehörigengruppe? Dort können sich Menschen austauschen die Ehepartner, Mütter,/Väter oder Brüder/Schwestern haben, die an einer psychsichen Krnakheit leiden. Eventuell gibt es solch eine Gruppe auch in deiner Stadt. Versuch das mal übers Internet herauszufinden. Ich glaube es würde dir bestimmt gut tun dich mit anderen Bertroffenen austauschen zu können.

Wenn es dir wirklich schlecht geht und du merkst du brauchst wieder eine Auszeit dann geh zu deinem Hausarzt. Dem kannst du schildern, wie es dir im Moment geht und er wird die richtigen Schritte einleiten können und dich gegebenenfalls auch wieder in die Klinik überweisen. Oder da du ja bereits dort warst ruf doch einfach mal an! Dort hattest du bestimmt einen Therapeuten der sich intensiv mit dir beschäftigt hat und der deine Situation am besten einschätzen kann und dir so auch geeignete Vorschläge machen kann wie es weiterhgehen könnte.

Ich gehe davon aus, dass deine Mutter auf Grund ihrer Krankheit im Moment auch nicht mehr die Funktionen einer Mutter erfüllen kann sondern dass sich eure Rollebn sozusagen vertauscht haben. Jedoch ist es für ein Mädchen in deinem Later wichtig auch noch manchmal Kind sein zu dürfen und nicht von Verantwortung erdrückt zuwerden. Es gäbe zum Besipiel die Möglichkeit einer Erziehungsbeistandschaft. Das wäre eine Person, die vom Jugenamt geschickt wird und die nur für dich da ist. Die sich deine Probleme anhört und in allem unterstützt. Du könntest einfach mal bei dem Jugendamt in deiner Stadt nachfragen ob solch eine Unterstützung für dich möglich wäre.

Also bleib nicht allein - den ersten Schritt hats du schon gemacht in dem du uns geschrieben hast. Ich bin mir sicher dir kann geholfen werden und du hast jedes Recht auf Unterstützung und Hilfe! Also fordere diese ein auch und vor allem von anderen Erwachsenen in deiner Familie!

Lass dich nicht unterkriegen!
Alles Gute
Monika