Bedingungen in einer Partnerschaft
hallo,
also es geht um folgendes....als ich meinen freund kennenlernte vor sechs jahren, war ich hals über kopf verliebt, ausserdem hat er mir geholfen recht viele Probleme zu lösen, mein mann war gestorben, drei kinder, geldsorgen...!
als wir uns kennenlernten, habe ich geraucht! er machte mir zur bedingung, dass ich aufhören muss zu rauchen, sollte er einmal mitbekommen, dass ich rauche ist die beziehung beendet. mein freund wohnt in hessen ich in bayern, wir trafen uns an wochenenden und wenn wir urlaub hatten, das war auch für beide angenehm.
ich habe fast zwei jahre nicht mehr geraucht, fing aber dann ''heimlich'' wieder an!
ich komme aus normalen verhältnissen, er hat studiert, seine bekannten waren alles studierte leute. so begann es dass er versucht hatte mich umzuerziehen, also ich muss klar und deutlich sprechen, ich muss die schultern zurücknehmen, ich muss anders gehen, und einiges mehr. das war irgendwann so schlimm dass ich angst hatte als mensch nicht vor seinen bekannten zu bestehen. er hat meine bekanntschaften nie akzeptiert, es gab immer ewige diskussionen wenn ich von freunden besuch hatte, weil er immer recht haben muss, so verliefen auch die gespräche in unserer beziehung, war ich im recht dann hat er alle gespräche beendet mit sätzen wie, lange rede kurzer sinn oder schluss jetzt ich will nichts mehr hören.
es war dann so, dass sich meine freunde immer mehr von mir distanzierten, insbesondere wenn klaus hier war. sexuell funktionierte so die ersten zwei jahre alles gut, ich habe mich dann entschlossen eine weiterbildung in der nähe seines wohnortes zu machen und wohnte zwei jahre bei meinem freund, bin am wochenende nach hause gependelt, seit dieser zeit läuft zwischen uns nichts mehr, auch kein kuss. schon garnicht knutschen!wenn ich darüber sprechen wollte gab er mir zur antwort: das ist doch nicht alles, ich soll erst mal meine fortbildung zu ende machen und dann schauen wir weiter. jetzt bin ich seit zwei monaten fertig , arbeite wieder und es funktioniert trotzdem nicht.
wenn ich vom zug kam, oder wenn ich alleine unterwegs war hat er mich immer beschnüffelt, wie ein hund....er wollte riechen ob ich geraucht habe....das ging über all die jahre so. dieses thema war auch immer anlass für große streitereien, als er für mich eine kleine abschiedsfeier veranstaltete bin ich mit seiner bekannten mal eine rauchen... danach lies er mich stehen und machte mir klar, dass ich meine koffer packen könne!
danach funkstille, jedoch hatte ich nie locker gelassen, und er erbarmte sich dann immer aufs neue die beziehung weiter zu führen.
nun gestern kam es zum entgültigen bruch und ich weiss nicht was ich tun soll, er war bei mir zu besuch, ich war spät abends wäsche abhängen, ich kam rein er schnüffelte wieder an mir, und ich sollte ihn anhauchen, er behauptete ich würde nach rauch stinken aus dem rachen, (ich hatte tatsächlich eine ziggi geraucht) habe aber alles abgestritten......ich weiss nicht warum ich das so provoziert habe, ich würde das gerne rückgängig machen, er ist hals über kopf nach hause gefahren und brüllte mir zu, dass ich seine bedingungen doch kennen würde. ich fühle mich sehr schlecht und hoffe auf einen guten rat von ihrer seite.
lg caolina
Anwort von Judith
Liebe Caolina,
Also, dass Rauchen eine wirklich schlechte Angewohnheit und schaedliche Sucht ist, dass weisst Du sicher selbst. Aber das ist hier nicht das eigentliche Problem. Ich finde es nicht gut, wie Du Dich von Deinem Freund gaengeln und veraendern laesst. Klar, da ist sicher eine Dankbarkeit auf Deiner Seite, die Dich bei ihm haelt. Er hat Dich gerade am Anfang sehr unterstuetzt und Dir Halt gegeben. Aber dann kamen die (seine) Regeln und er versucht, Dich immer wieder in etwas umzuformen, was Du nicht bist.
Man kann einen Menschen nicht aendern, sondern nur sich selbst. So, wie Du Deinen Freund beschreibst, schaetzt er Dich nicht, sondern kritisiert nur an Dir herum und gibst Dir das Gefuehl, nicht zu genuegen. Und selbst, wenn Du nun endgueltig mit dem Rauchen aufhoeren wuerdest, bin ich ziemlich sicher, dass ihm dann etwas anderes einfallen wuerde, was an Dir dringend geaendert werden muss.
Meiner Meinung nach darfst Du Dir das nicht gefallen lassen. Du solltest so geliebt werden, wie Du bist - mit Deiner Herkunft, Deinem Ausbildungshintergrund, Deiner Art und Weise und auch als Raucherin (wobei... ehrlich mal, das ist echt nicht gut!). Er muss Dich so respektieren, wie Du bist.
Steh zu Dir! Du kannst solz auf Dich sein - Ausbildung, Kinder, und ich bin sicher, Du bist eine tuechtige, liebeswuerdige Frau. Lass Dir bloss nichts anderes einreden! Wenn Dein Freund das nicht auch so sieht, dann sei froh, dass der Bruch da ist. Das ist dann naemlich Glueck im Umglueck.
Ich wuensche Dir viel Selbstvertrauen und innere Staerke. Das bekommst Du durch Freunde, durch Erfolgserlebnisse, durch Leute, die Dich annehmen. Geh raus, versuch, Dein Leben nicht um Deinen Freund herum zu leben. Triff Leute, bau Dir ein positives Umfeld auf. Vielleicht machst Du auch einmal eine Gespraechstherapie, um ein paar Techniken zu lernen. Und Du wirst sehen, dann wird auch das Nichtrauchen irgendwann klappen :-)
Alles, alles Gute.
Judith