Problem von Fabian - 20 Jahre

Alle möglichen Probleme

Hallo Zusammen

ich weiß nicht ob ihr mir helfen könnt, aber ich muss drüber reden sonst stürze ich mich echt irgendwann von der Brücke.

Es geht mir eigentlich schon schlecht seit ich die schule beendet habe, ich war auf einer Gesamtschule in einem "Sozialen Brennpunkt" obwohl Chorweiler nicht so schlimm ist wie man behauptet. Ich bin ein sehr zurückhaltender, schüchterner junger..... irgendwas zwichen Mann und Junge.

Ich hatte nie ne Freundin geschweige denn richtige Freunde. Mädchen haben mich auch bis zur 10ten Klasse nicht interessiert, wo ich mich das erste mal verliebte. ich war zu schüchtern um sie anzu sprechen, also schrieb ich nen Liebesbrief, doch ne antwort hab ich nie erhalten, wobei ich in dieser "wartezeit" mir immer mehr hoffnung gemacht hab, doch die wurden auf einmal zu nichte gemacht als ich erfuhr das sie kein interesse an mir hatte. Der Rest der schulzeit war trostlos für mich, außenseiter in der klasse und versager in der Liebe, aber das lies sich noch irgendwie aushalten aber es hat mich in gewisser weise geprägt.

Nach der Schule hatte ich keine Ausbildung, ich kam in die Berufsvorbereitung: wo ich mich ehr auf den job als auf die liebe konzentrierte, dort traf ich auch meinen besten Freund.

Durch die Berufsvorberitung kam ich zu meiner momentanen ausbildung zum Metallbauer bei einer firma die vom arbeitsamt unterstützt wird und wo die auszuildenden mittels praktikas in richtige bertiebe vermittelt werden sollen, die ersten anderthalb Jahre gingen eigentlich ohne größere probleme vorbei, doch dann mitte 2 Lehrjahr ging es Berg ab. Zuerst dachte ich ich hätte die zwichenprüfung (entschuldigung für die ausducksweise) verkackt, dazu kam das ständige gerede über sex was ich erst ignorierte, was mir leicht fiel da ich nicht die einzigste jungfrau war.

Aber als ich der einzigste war hab ich mit der zeit angefangen an mir selbst zu zweifeln, da haben mich aussagen wie z.b. "Jetzt bist du ein mann" oder "wenn du nicht gefickt hast bist du kein mann" in meinem Denken bestärkt und verletzt, dann hat mich jemand bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Sanitäter auch noch, warscheinlich unbewusst, unter druck gesetzt, indem er mich mit einem medizin studenten der recht streberhaft wirkt verglich, diesmal verletzten mich die worte "schau mal selbst der hat ne freundin".

Das alles beschäftigte mich bis anfang des jahres, als meine Oma starb, ich war nicht auf der beerdigung weil ich es einfach nicht über mich brachte und dann im Juli hab ich mitbekommen das mein Opa gestorben ist, es war ein mittwoch um 4 uhr kam der anruf, ich bin trozdem zur arbeit gefahren um mich abzulenken.
Bei seiner beerdigung war ich auch nicht, und ich berreue es denn es frisst mich mit dem selbstzweifel zusammen innerlich auf, meiner mama kann ich mich nicht anvertrauen sie hat andere probleme, ich habe auch gemerkt das meine probleme nicht so wichtig scheinen wie die der anderen, deswegen vertraue ich meine depression und meine probleme nur einem Stoffschaf an. Warscheinlich bilde ich mir eine bezihung mit diesem schaf ein um mich selbst zu schützen und das obwohl ich weiß das es nie meine liebe erwiedern wird. Dann belastet mich auch ne sache mit meinem besten freund, ich bin neidich auf seine beruflichen erfolg, warscheinlich weil ich ständig das mache was mir gesagt wird und er gibt ständig wiederworte aber er wurde von einem betrieb übernommen und ich hab mich an seine ex rann gemacht (ohne erfolg) was nicht nur mich belastet. Ich bin nicht stolz drauf, im gegenteil ich Schäme mich dafür.

Eine Sache beschäftigt mich noch innerhalb meiner Familie, ich habe keinen Freiraum für mich, ich muss mir ein zimmer mit meinem Älteren Bruder (30) teilen und der nimmt keine rücksicht auf mich und wenn ich mich bei meiner Mama beschwere, stoße ich auf dessinteresse. In letzter zeit habe ich gemerkt das ich vermehrt Alkohol trinke aber das hab ich noch unter konrolle.

All diese dinge (Depression, Selbstzweifel, keine wirklichen Freunde, nicht erwiederte liebe, Familiäre probleme, Beruflicher Neid und die sache mit der ex) lassen mich fast jeden tag bzw. nacht Weinen und haben mich schonmal soweit getrieben das ich mich fast umgebracht hätte, ich hatte schon die abschiedsbriefe geschrieben. (ständig kommt neuer druck dazu, in werbungen, serien, zum thema liebe, sex ect. das alles lässt den selbstzweifel wieder aufflammen)

Ich danke ihnen für die aufmerksamkeit die sie meinen Problemen widmen

Fabian

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Fabian,

Lass mich Dir etwas über Freundschaft, Liebe und Sex schreiben (meine Meinung):

Irgendwie denke ich immer noch, dass "Liebe und Sex" ein Fundament brauchen. Etwas, worauf es gegründet ist.

Das ist: gleiche Interessen haben; miteinander etwas erleben wollen; miteinander vertraut sein <=> gegenseitiges Vertrauen schenken; eine gemeinsame Zukunft sehen und miteinander planen.

Die ersten zwei Attribute sind Voraussetzung für Freundschaften. Voraussetzung dafür, dass es überhaupt eine Annäherung zwischen zwei Menschen gibt, die Bestand haben kann.

Du bist zurückhaltend und schüchtern?

Ohne dass Du Dich und Deine Interessen wirklich erkennst und dann Gleichgesinnte suchst, wirst Du Dich wohl weiterhin von solchem "Proll-Gehabe" beeindrucken lassen ("wer nicht gefickt hat, ist kein Mann"?).
Welches Arschloch hat Dir sowas erzählt?

Ich möchte Dir zwei andere Maximen an Deine Fahne heften!

* Gehe nicht schlafen, bevor Du nicht irgendeinem Menschen etwas Gutes getan hast (Pfadfinder-Ehrencodex)
* Versuche an jedem Tag mindestens einmal einem Menschen, dem Du begegnest, ein Lächeln zu entlocken!

Nur "Mann" sein ist scheiße! Werde bitte zuerst Mensch!

Erinnere Dich an Deine erste Liebe. Wenn Du sie nicht angesprochen hast: worin hast Du eure Gemeinsamkeiten gesehen? Was hast Du von ihr erwartet? Welche Interessen hattet ihr beide gemeinsam?
Was an ihr, die Du wohl eigentlich nicht kanntest, hat Dich verliebt gemacht?

Ich bin so keck und behaupte einfach einmal: Du hast sie nicht wirklich geliebt! Du wolltest sie bloß haben!

Es gibt (leider) auch viele Mädchen, die das so einfach sehen: Die nehmen, was sie wollen, wenn sie es haben können!
Mit denen kannst Du Sex haben, soviel, wie Deine Kumpels auch!
Bei denen brauchst Du auch nicht schüchtern zu sein!
Bei denen bekommst Du auch einmal ein "Nein" zu hören: das mußt Du dann halt schlucken.
Ich weiß natürlich nicht, wie oft Du fragen mußt. Aber es wird auch mindestens ein "Ja" geben!

Die Frage ist nur, ob Du so ein Arschloch werden willst?

Liebe ist ein absolut anderes Thema! Da kommst Du nicht drum herum, Dich mit dem Menschen auseinanderzusetzen! Ihn anzusprechen!

Wenn Du wirklich liebst, wirst Du Deine Schüchternheit ablegen!


Zu dem Tod Deiner Großeltern möchte ich Dir meine eigenen Erlebnisse kurz berichten. Will Dir damit nicht sagen, dass es deshalb gut und richtig war und ist.
Nur, dass es anderen wohl ähnlich geht, wenn wir mit dem Erlebnis "Tod" umgehen müssen.

Mein über alles geliebte "Nenn Opa" starb, als ich an meinem Studienort war. Zu seiner Beerdigung "konnte" ich nicht (weiß nicht mehr, welche Ausrede ich hatte).
Ich weiß nicht mehr, wie lange danach es war. Es war Winter, ich lief die ungefähr 4 km zum Friedhof mitten in der Nacht und heulte wie ein Schlosshund am Grab meines Opas.
Als meine (wirkliche) Oma starb, war ich ganz nahe dabei: saß auf der Treppe neben dem Sterbezimmer und brachte es nicht über mich, hineinzugehen und ihr auch (wie meine Mutter) die Hand zu halten.
Ich habe meinen Vater verloren. Ihm habe ich Hand und Stirn geküsst, nachdem der Arzt mir gesagt hat, dass es nicht mehr lange gehen wird. Aber auch dort war ich nicht dabei, als es geschah!

Genau in dieser Zeit (die Zeit des größten Verlustes), habe ich die Liebe meines Lebens erlebt! Mitten in der Trauer und dennoch unbeschreiblich schön!

Und selbst, wenn diese unbeschreibliche Liebe nicht für die Ewigkeit bestimmt ist, gilt: niemandem bekommt es, täglich Champanger zu trinken und Kaviar zu essen!
Aber wer es einmal erleben durfte, wird Liebe niemals mehr mit bloßem Sex vergleichen wollen!

Und es lohnt sich, selbst 56 Jahre auf die wirkliche Liebe zu warten!

Bitte Fabian!

Schreibe keine Abschiedsbriefe mehr! Schreibe Briefe, die Dich den Menschen näher bringen, die Deine Wellenlänge haben!
Suche Dir diese Menschen nicht nach der "Nase" und nicht nach der "Körbchengröße"!
Suche Dir diese Menschen nach deren Fähigkeit, Dir ihr Lächeln zeigen zu können!
Schau dabei nicht auf den Mund! Schau auf die Augen!

Voraussetzung: Lerne selber erst einmal, zu lächeln! Mit Deinen Augen, nicht mit Deinem Mund!

Alles Liebe,

Bernd


Ps.: Lies Dir bitte das feedback von Mia durch! Höre auf sie!

http://mein-kummerkasten.de/286010/Feedback-zu-http-mein-kummerkasten-de-283523-Alle-moeglichen-Probleme-html.html