Problem von minal - 23 Jahre

Ertrage meine Ausbildung nicht mehr

Hallo,

ich hoffe hier ein par hilfreiche tips finden zu können. Mein problem.ist eigentlich nicht nur beruflicher Natur. Es betrifft im Grunde mein ganzes Leben zurzeit.

Letztes Jahr habe ich mein Abitur gemacht. Nicht sonderlich gut,da ich zugegebenermaßen sehr faul war. Mein Schnitt war 3,2. Naja hatte mir bis dahin noch nie Gedanken über meinen beruflichen Werdegang gemacht. Aber mein vorrangiger Wunsch war eh zu studieren deswegen hatte ich ja auch das abi gemacht.Dies tat ichdann auch. Da ich aber nicht wusste was ich machen sollte habe ich mich einfach mal in Mathematik eingeschrieben...und da fängt meine Misere an. Ich stand ganz plötzlich unter großem Druck. Studieren war für mich immer etwas elitäres gewesen,was nur sehr klugen Menschen vorbehalten war. Das ich,ein Kind aus der unterschicht(Vater,krankheitsbeding frùhrenter und Mutter Hausfrau),mit all meinen Defiziten ein Studium packen könnte,daran wollte ich irgendwie nie glauben. Hinzu kam,das mir ein oder zwei Lehrer von Anfang an von einem Studium(zumindest sollte ich eher an eine FH statt an einer Uni gehenoO)abgeraten hatten

naja wie gesagt hatte ich diese Dinge immer im Hinterkopf und daraus resultierte große Versagensangst...so emenz,dass ich es nicht einmal schaffte zu lernen. Naja dann meinte ich eine gute Idee zu haben,mache erst einmal eine Ausbildung und dann kannst du immer noch studieren,sagte ich mir.Gedacht,getan...nach nur einem Semester brach ich ab,suchte mir schnellstmòglich eine Ausbildung(im.nachhinein die schlimmste Entscheidung meines Lebens)

Denn so harmonisch wie ich mir alles vorgestellt hatt,lief es nicht
Mein Ausbildungsplatz liegt fast 2 std entfernt von meinem zuhause...Freunde habe ich hier bis jetzt nicht gefunden,nicht das ich gemobt werde aber bin eben eine außenseiterin.Ansonsten stimmt hier jedoch alles...die Vergütung ist sehr gut,man wird gut ausgebildet und Arbeit fällt mir leicht. Jetzt müsste man meinen,dass ich doch glücklich sein müsste aber das bin ich nicht.Ich weiß nicht woran es liegt,die Entfernung,die Einsamkeit oder meine privaten Probleme(Freunde haben sich von mir getrennt und mit meinem.festen Freund läuft es sehr schlecht)....aber mir geht es besc****,kein Tag an dem ich nicht weine,ich habe andauernd kopfschmerzen und schlafstörungen...wenn ich zuhause bin geht es mir gut da spielen auf einmal die fehlenden Freunde oder die beziehungsprobleme keine rolle mehr. aber sobald ich auch nur daran denke wieder dahin zu müssen kommen die tränen...mittlerweile kann ichdiese nicht einmal mehr im unterricht zurück halten...ich gebe mir wirklich mühe das alles durchzuhalten denn ich weiß wie wichtig so eine abgeschlossene Ausbildung ist,gerade in meinem.alter(24) und lebenslauf aber es wird von tag zu tag schwieriger ich kann diese "Ausbrüche" einfach nicht mehr ertragen geschweige denn kontrollieren...ich kann kaum beschreiben wie unerträglich das alles für mich ist.Es geht sogar soweit dass ich mir nichts sehnlicheres als den Tod wünsche...ich saß schon mit einer klinge da...doch die Angst hielt mich zurück....ich bereue es so sehr die uni verlassen zu haben.Trotz der ganzen Zweifel,die ich dort hatte ging es mir eigentlich recht gut. Dort war ich auf mich allein gestellt und selbstständig,viele kommen gerade damit nicht klar doch für mich war sowas perfekt. Ich bin nichts anderes gewohnt und jetzt werde ich auf tritt und schritt vom betrieb überwacht. Das belastet mich auch sehr. Dabei bin ich ja nicht schlecht in der Schule...eigentlich bin ich sehr gut und auch im Betrieb bleibt mir das ein oder andere Lob nifht verwehrt.Mittlerweile habe ich mir auch mehr gedanken über meine Interessen gemacht und eventuelle studiengänge ùberlegt die ich nach der ausbildung belegen könnte....doch ich glaube bis dahin werde ich es einfach nicht mehr schaffen.Ich habe niemanden zum reden außer meiner familie...die kann mich aber in keinsterweise unterstützen...mir wurde geraten psychiatrische hilfe anzunehmen doch dafür habe ich einfach keine Zeit...wegen der Entfernung bin ich immer sehr spät zuhause...da bleibt keine zeit für einen Arztbesuch,geschweige denn einer Therapie.

mir wurde auch geraten mir einfach eine neue ausbildung zu suchen....doch bei dem gedanken wird mir genau so mulmig....ich bin nicht arbeitsfaul oder so...trotz meiner lage gebe ich mir viel mühe...aber wie gesagt ist es verdammt schwer...

mein Freund studiert und kann mein problem einfach nicht nachvollziehen...zudem wohnt er auch sehr weit weg sodass ich ihn nur wenig sehen kann...dementsprechend ist er mir auch keine wirkliche unterstützung

wenn ich ehrlich bin war ich schon immer manisch depressiv...doch dabei handelte es sich meist um kurze phasen von einem bis zwei tagen...aber meine jetzige situation ist mir völlig neu..

ich wusste das einen die uni so sehr belasten kann...doch ich verstehe nicht wieso ich bei einer ausbildung derartig versage..


ich weiß einfach nicht mehr weiter....bitte helft mir!!


Christian Anwort von Christian

Hallo Minal,

ehrlich gesagt bin ich nicht in der Lage, dir eine qualifizierte Antwort zu geben. Du hast geschrieben du seiest manisch Depressiv in Phasen und dieser Zustand habe sich verschlimmert. Die Gesundheit ist wichtig, dafür muss man sich Zeit nehmen! Zumal es gar nicht so schnell geht einen Termin beim Psychologen zu bekommen, das dauert 3 Monate und länger! Bitte gehe deine Wege damit du lernst mit dir klar zu kommen und denk nicht an den Tod. Dieser Ausweg ist der schlechteste, denn er geht nur in die eine Richtung, nicht mehr rückgängig!

Ich fahre nun fort damit dir Tipps zu geben, denen ich einen gesunden Menschen geben würde:
Eine Ausbildung unterscheidet sich von Schule und Beruf, in deinem Fall denke ich hast bist du noch nicht richtig in der Ausbildung angekommen wohl auch mit dem Zweifel ob du alles richtig gemacht hast. Nun würde ich dir auch raten die Ausbildung abzuschließen, du liefertest ja schon die richtigen Argumente für die Ausbildung. Das studieren geht später immer noch, wenn man es wirklich möchte.
Ich würde dir empfehlen eine Wohnung in Arbeitsnähe zu mieten, damit du wieder Freizeit gewinnst. Dort an diesem neuen Ort wohnend kannst du dir Freunde suchen und dich da integrieren. Denn aktuell hast du keine Zeit für Freunde und auch keine Zeit für dich selbst. Freunde zu finden ist gar nicht so schwer, man besucht einfach mal ein Museum oder meldet sich an bei einem Sportverein. Mit den gemeinsamen Interessen und Hobbys kommt die Gemeinsamkeit. Halt öfters mal ja sagen oder einfach offener für Neues sein, frisch an die Sache ran gehen. Du könntest dich in diesem Fall nach einem Wohngeld oder finanzieller Unterstützung beim Amt erkundigen.

Doch Achtung, möglicherweise ist mein Tipp bei dir nicht optimal, ich bin kein Psychologe und du musst entscheiden ob du kannst oder nicht.

Alles Gute, Christian