Problem von Janin - 24 Jahre

Er hat Depressionen und Beziehungsangst

Hallo liebes Team,

ok wo fange ich an...
ich komme aus einer siebenjährigen Beziehung. Gleich eine Woche später habe ich mich in einen gleichaltrigen Mann verliebt. Wir waren unendlich glücklich. Auch er hatte sich gerade von seiner Freundin getrennt, mit der er 2 1/2 Jahre zusammen war. Für ihn war es die erste feste beziehung, davor hatte er immer angst sich zu binden, weil seine erste freundin (hatte er mit 16 jahren) manisch depressiv war, geklammert hat und ihn für ihr leben verantwortlich gemacht hat.

als wir dann zusammen kamen war er total verliebt und hat mich mit geschenken und seiner liebe überschüttet. nach zwei wochen musste ich aus beruflichen gründen für drei monate nach magdeburg ziehen. wir haben uns dann immer nur an den wochenenden gesehen. zweimal kam er mich auch unter der woche noch zusätzlich besuchen. als ich dann wieder in hamburg war, hat er genau sechs tage später von heute auf morgen sozusagen mit mir schluss gemacht. die sechs tage waren auch total harmonisch und er wollte mich auch immer sehen. als er dann mit mir schluss machte, sagte er seine gefühle würden nicht für eine beziehung reichen und es täte ihm total leid, weil ich ein ganz besonderer, sehr lieber mensch bin und er selbst nicht weiss, was mit ihm los ist. das er mir ja schon am anfang der beziehung gesagt hat, das er sehr freiheitsliebend ist und beziehungsprobleme hat.

mit seine ex-freundin, mit der er 2 1 /2 jahre zusammen war, hat er sich sehr selten gesehen. sie war ebenfalls sehr freiheitsliebend und die beiden haben sehr viel mehr mit anderen unternommen als zusammen. deshalb wurden sie auch immer gefragt, ob sie noch zusammen sind. getrennt waren sie jedoch nie.

ich war danach natürlich fix und fertig und habe eine woche lang nur geheult. erst die abfuhr von meinem ex (7jahre), er hat mich betrogen und dann nach 3 1/2 monaten eine erneute abfuhr.

nun ist es nicht so das ich potthässlich und fett bin. ich studiere, arbeite als model, bin 1,80 m gross habe lange blonde haare und könnte mir die männer eigentlich aussuchen. jedoch bin ich ein beziehungstyp und sehr harmoniebedürftig. es ist eher so, das ich zu lieb bin.

nun wollte ich aber unbedingt mit meinem letzten freund, der mit mir schluss gemacht hat, weiter den kontakt halten. ich habe mir gedacht, lieber nur ab und zu sehen, als gar nicht. ich war und bin nämlich noch immer sehr verliebt in ihn. das haben wir auch weiterhin getan. es ist nun zwei monate her. wir haben auch ab und zu noch miteinander geschlafen. inzwischen tut es auch nicht mehr so weh und ich gewöhne mich langsam an das singlesein. das war ich ja vorher auch nicht gewohnt. mein ganzes leben lang hatte ich immer feste beziehungen. vor den sieben jahren auch eine zweijährige.

jedenfalls habe ich mich am donnerstag zum dvd schauen mit ihm bei mir getroffen. nach dem film haben wir noch musik gehört. dann war es schon sehr spät und ich habe ihm angeboten, bei mir zu schlafen. das wollte er dann auch. als wir dann im bett lagen, meinte er plötzlich das er mit mir sprechen müsse und es ihm überhaupt nicht gut gehen würde. er fing schrecklich an zu weinen und meinte,dass ich die erste bin, mit der er darüber redet. er sei schon lange depressiv und momentan sei es die schlimmste depression seines lebens und er wüsse nicht mehr was er tun soll. daraufhin war ich sehr geschockt, damit hatte ich nicht gerechnet. ich wusste auch nicht was ich tun oder sagen sollte also nahm ich ihn einfach nur in die arme um ihn zu trösten.

er weinte bestimmt 10 minuten. dann sagte er, dass er medikamente brauchen würde. seine mutter würde auch unter depressionen leiden, dies sei vererbbar und er hätte ihr davon nicht s erzählt, weil sie sich nicht noch mehr sorgen machen sollte. er wüsse nicht, wie er die medikamente bezahlen sollte, weil er überhaupt kein geld hat und sich gerade auf sein examen vorbereiten muss. ich habe ihm dann erzählt, das meine mutter seit acht jahren zu einem therapeuten geht (wegen scheidung) und das es ihm vielleicht auch gut tun würde, mit einer neutralen person darüber zu reden, es ist ja auch staatlich und kostenfrei. er meinte, er hätte kein vertrauen und was sollten die ihm den raten, er brauche medikamente. ich meinte dann das er etwas ganz besonderes ist. er sagte daraufhin, das er seit er mich kennt, an gott glaubt und noch nie so eine tolle frau wie mich kennengelernt hat und das er mich lieb hat und ich auch etwas besonderes bin. wir haben dann miteinander geschlafen. weiter haben wir dann icht mehr miteinander gesprochen und sind so eingeschlafen. am nächsten morgen habe ich dann verschlafen und musste, nachdem ich aufgewacht war sofort zur arbeit. das tat mir auch furchtbar leid.

ich habe ihm dann eine sms geschrieben das ich immer für ihn da sein werde, egal was ist. auch wenn wir nicht mehr zusammen sind, und nur kurz zusammen waren, ist er mir trotzdem nicht egal.
morgen treffen wir uns wieder und ich weiß nicht wie ich mich ihm gegenüber jetzt verhalten soll.

achso, er hat mir nach dem dvd schauen noch erzählt, das seine ex-freundin sich nicht mit ihm treffen möhcte. er hatte sie einige male angerufen udn sie hatte immer abgeblockt. sicher hat das ganze auch mit ihr zu tun.
aber so genau weiß ich es nicht.

was sagt ihr denn zu der ganzen sache? was soll ich machen und glaubt ihr, das er mich doch noch liebt, aber momentan einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, als das er sich noch mit mir, und einer beziehung beschäftigen will und kann?

vielen dank im voraus und liebe grüße

janin

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Janin!

Wie es in Wahrheit um seine Gefühle steht, kann ich nicht beurteilen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass er im Moment so viel mit sich selbst zu tun hat, dass es für eine Beziehung weder die Kraft noch die Zeit gibt; dass er der Meinung ist, eine Trennung ist für euch beide das beste. Aber das kann auch ich nur leise Vermuten; mit Bestimmtheit sagen kann ich es nicht.

Er sollte wirklich an seiner Gesundheit arbeiten. An Deiner Stelle würde ich das Thema in ruhiger Stunde auch wieder anschneiden. Er muss sich nicht voll und ganz auf Medikamente stützen - es gibt auch die therapeutische Hilfe. Aber die blockt er ja leider ab. Versuche, ihn mehr und mehr von der Richtigkeit einer Therapie zu überzeugen.

Was mich allerdings stutzig macht ist, dass er Medikamente nimmt, aber mit keienm Arzt gesprochen hat? Wieso kann er sie sich nicht leisten? Was nimmt er? Antidepressiva sind verschreibungspflichtig; d.h. den Großteil der Kosten würde doch die Krankenkasse übernehmen.

Du kannst wohl kaum etwas anderes tun, als für ihn dazusein und auch dieses Thema mit ihm besprechen. Offen und ehrlich. Aber Du kannst nicht der Therapeut sein.

Alles Gute!