Anwort von Katrin

Liebe Svenja,

ich freue mich, dass du dich an uns gewandt hast.
Das mit deiner Oma tut mir sehr leid. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist mit ansehen zu müssen, dass es einem geliebten Menschen schlecht geht und man selber einfach nicht weiß, wie man dieser Person helfen kann. Damals ging es meinem Opa auch sehr schlecht und es war nicht einfach für mich mit ansehen zu müssen, dass man gegen seine Krankheit nichts machen kann. Aber auch wenn man machtlos gegen den Verlauf einer schweren Krankheit ist, gibt es etwas, was du für deine Oma tun kannst und worüber sie sich sicherlich sehr freuen würde: Du kannst ihr beistehen in dieser schweren Zeit. Wenn du es schaffst, dann besuche sie im Altenheim. Du musst ja nicht alleine zu ihr ins Zimmer gehen. Vielleicht nimmst du jemanden aus deiner Familie mit, dann könntet ihr gemeinsam mit deiner Oma etwas unternehmen oder einfach nur mit ihr sprechen.
Es würde deiner Oma gut tun zu erfahren, dass sie nicht alleine ist und das es viele Menschen gibt, die sie unterstützen und für sie da sind. Ich kann sehr gut verstehen, dass deine Oma traurig ist, da sie ihr Haus verloren hat. Daher wäre es gut, wenn sie sieht, dass sie auch im Altenheim regelmäßig Besuch bekommt und vielleicht gelingt es ihr dann, sich in ihrem neuen zuhause Wohl zu fühlen und das Altenheim als neuen Lebensort zu akzeptieren. Dieses benötigt allerdings etwas Zeit, denn natürlich ist jetzt erst mal alles anders und neu für deine Oma. Gib ihr die Zeit sich an diesem neuen Ort zu gewöhnen. Ich denke, dass sie dort gut aufgehoben ist, denn wenn deine Mutter dort arbeitet, wird sie sicher öfter mal nach ihr gucken können.

Nun zu deinem zweiten Problem: Du schreibst leider sehr wenig über den Jungen. Hast du ihn im Internet kennen gelernt? Wenn ich ehrlich bin, denke ich nicht, dass er sich noch mal meldet. Jungs brauchen zwar im Allgemeinen immer etwas länger, doch 4 Monate sind schon sehr lange. Wenn du auch schon probiert hast, Kontakt zu ihm aufzunehmen und er darauf nicht reagiert, dann würde ich auch nichts weiter unternehmen. Dann musst du es leider so hinnehmen, auch wenn es am Anfang schwer ist. Aber ich bin mir sicher, dass du bald über ihn hinweg kommst und einen anderen, netten Jungen kennen lernst.

Zu deinen schulischen Problemen: Hast du die Probleme in der Schule schon länger oder hast du dich erst in der letzten Zeit verschlechtert? Ich könnte mir vorstellen, dass deine ganzen anderen Sorgen (Angst um deine Oma, etc.) im Moment überwiegen und du dich dann einfach nicht auf schulische Angelegenheiten konzentrieren kannst. Vielleicht setzt du dich mit deiner Mutter zusammen und ihr überlegt gemeinsam, wie du in der Schule wieder besser werden könntest. Es kann ebenfalls hilfreich sein, mit deinem Lehrer zu sprechen. Er kann dir genau sagen, wo deine Probleme liegen. Dann kannst du gezielt an diesen Defiziten arbeiten bzw. eventuell in einzelnen Fächern Nachhilfe bekommen. Aus eigener Erfahrung kann ich dir auch noch den Tipp geben, gemeinsam mit anderen Klassenkameraden zu lernen. Vor einer Klassenarbeit könnt ihr euch beispielsweise treffen und den Stoff nochmals durchgehen oder euch gegenseitig abfragen. Manchmal helfen schon Kleinigkeiten, die man aufholen bzw. nacharbeiten muss, damit man wieder Anschluss zu dem neuen Thema findet.
Abschließend möchte ich dir sagen, dass ich es toll finde, dass du dir Gedanken zu deinen Noten machst und daher denke ich auch, dass du den Ehrgeiz besitzt, um dich wieder zu verbessern.

Ich wünsche dir viel Erfolg in der Schule! Das schaffst du schon!!
Liebe Grüße
Katrin