Problem von Anonym - 22 Jahre

Taumberuf zerstört große Liebe

Hallo ihr,

wollte euch erstmal loben für euer tolles und selbstloses Projekt das ihr hier macht.

Meine Freundin und ich sind nun seit gut 2 Jahren zusammen und davor waren wir 2 Jahre lange befreundet. Sie wollte schon seit dem sie mich kannte etwas von ihr aber ich hatte sie zwei Jahre warten lassen, weil sie die Ex von einem sehr guten Freund war. Bis mir dann ein Unfall ein wenig die Augen geöffnet hatte und ich mich dann auf eine Beziehung einlies. Das erste Jahr war wunderschön und die erste Verliebtheit dauerte ewig lange an. Wir machten damals beide unser Abitur und boxten uns gegenseitig durch und halfen uns wo es nur geht.
Nach dem Abitur fing ein sehr schwieriges Jahr für uns beide an. Sie hat 3 Hunde und liebte ihre Hunde enorm. Dann starb einer ihrer Hunde im September letzten Jahres und für sie brach eine Welt zusammen. Sie heulte fast 2 Wochen ununterbrochen und selbst in den nächsten 6 Monaten kamen ihr sehr oft die Tränen wegen ihres Hundes. Natürlich stand ich ihr bei so gut es ging und lenkte sie mit sovielen Dinge ab wie es nur ging. Ich selber fing im Oktober meinen Zvildienst in einem Kindergarten für geistig behinderte Kinder an. Die Zeit von Oktober bis Februar war für uns sehr schwer. Sie war sehr schwierig und mich nahm meine Arbeit im Kindergarten so sehr ein dass ich an meinen Wochenende total unmotiviert und lustlos zu sämtlichen Tätigkeiten gegenüber stand. Eigentlich das genaue Gegenteil zu mir früher. Sie sprach mich darauf an und ich machte einen großen Fehler und versprach ihr mich zu ändern, was allerdings nicht geschah. Die Kinder in meiner Zivistelle nahmen mich einfach zu sehr ein. Ich musste und wollte auch die ganze Woche soviel Motivation und Liebe an diese Kinder versprühen, dass ich an meinen Wochenenden bzw auch an meinen Feierabend einfach nicht mehr konnte.
Im Sommer diesen Jahres merkten wir beide wie es mit der Beziehung bergab ging. Sie war entnervt von meiner Lustlosigkeit und dieser schon wirklich eintönigen Beziehung und ich war mit mir selber so unzufrieden und mir ging ihr ständiges rumgenörgel natürlich auch auf den Keks (so sehr sie auch recht hatte). Wir beschlossen erst einmal eine Beziehungpause zu machen. In dieser Zeit war es die letzten Tage meines Zivildienstes. Kurz bevor dieser endet zog sie endgültig den Schlussstrich und beendete die Beziehung.

Das ist nur die Vorgeschichte jetzt kommt das komplizierte:
Kaum ein paar Tage nachdem der Zivi vorbei war begann ich wieder Sport zu treiben wie ein Verrückter und wieder vermehrt etwas zu unternehmen. Ich endeckte den Spass am tanzen gehen wir und war fast jeden Abend weg. Aber ich fühlte mich innerlich wahnsinnig leer ohne sie.
Daraufhin fing ich an mich mit ihrer besten Freundin zu unterhalten und mir erzählen zu lassen ob ich denn noch eine Chance hatte. Ich überlegte mir einen "Schlachtplan" und begann mich wieder mehr in Form zu bringen und sie dann mit meinen gefühlen und meinem wieder geändertem Lebenstil zu konfrontieren. Angetrieben von der Angst sie nicht zurückzubekommen brachte ich mich in kürzester Zeit wieder in Form und fühlte mich wieder wesentlich selbstbewusster. Ich überraschte sie mit einem riesen Strauß Rosen vor ihrer Wohnung und erzählte ihr was in mir so vorging und wi ich mich verändert hatte. Sie bat mich um etwas bedenkzeit, aber schon am selben Abend wusste ich über ihre beste Freundin dass mein Plan voll aufgegangen war. Kaum 3 tage später waren wir wieder zusammen. Ich war natürlich fröhlich ohne Ende und verliebt wie am ersten Tag. Es lief 2 Monate wirklich super und und wir unternahmen viel und verliebten uns ein zweites mal ineinander.

Doch dann vor ca 5 Wochen hatte ich einen der schönsten aber auch zugleich schlimmsten tage meines Lebens. Ich bekam von einem Berliner Unternehmen (wir beide leben in München) ein Angebot für meinen absoluten Traumberuf und dazu noch mit einem gehalt von dem ich in den nächsten 3 Jahren nur träumen könnte. Ich konnte es nicht ablehnen. Der Freude über so ein Angebot wich wenigen Stunden für mich ein grausamer Schmerz.

Da ich meiner Freundin früher schon einmal von diesem Beruf in Berlin erzählt hatte, dass ich ihn so gerne machen würde, sprachen wir darüber, dass sie auf keinen Fall aus München wegziehen wolle und eine Fernbeziehung für sie nicht in Frage kommen würde.

Mir vielen ihre Worte wieder ein und ich bekam eine solche Angst sie wieder zu verlieren, jetzt wo ich sie gerade erst wieder hatte. Zwar sollte ich erst Anfang des nächstes Jahres nach Berlin gehen aber das ändert nicht viel an dem problem. Gerade in diesen Tagen als ich diesen Anruf bekam, war sie so wahnsinnig glücklich mit unserer Beziehung und sprach immer wieder von unserer Zukunft. Die Angst sie wahrscheinlich durch die Arbeit in Berlin zu verlieren und ihr jetzt wo sie so glücklich war und ich es war der die Beziehung unbedingt erneuern wollte ihr so weh zu tun konnte ich nicht. Ich hatte so schreckliche Angst davor und selten konnte ich in dieser Zeit normal schlafen. Am Ende wartete ich drei Wochen bis sie beiläufig mich fragte warum ich im moment so zickig sei, ich solle keine Angst haben sie wieder zu verlieren. Daraufhin konfrontierte ich sie mit meinem Jobangebot. Ihre Reaktion als ich es ihr sagte und ich heute daran zurück denke bricht mir immernoch das Herz. Ich machte in diesem Gespräch soviele scheisse dumme Fehler und die taten ihr noch zusätzlich weh. Aber dieser Schmerz ihr so wehgetan zu haben durchrüttelte mich so, dass ich Dinge sagte die so nicht stimmten und die Sache nur schlimmer machten.
Sie schmiss mich aus der Wohnung und meldete sich 2 Tage nicht mehr. Danach telefonierten wir wieder und wider meinen Erwartungen machte sie nicht Schluss mit mir. Ich besuchte sie über das Wochenede und wir sprachen ausgiebig darüber, aber es sie gab mir zu verstehen, dass ich mich für den Job oder für sie entscheiden müsse, denn eine Fernbeziehung wolle sie nicht. Wir einigten uns darauf dass wir usammen nach Lösung suchen wollten die wir uns beide erträglich wäre. In der Woche ddrauf hatte ich sehr viel in meiner gegenwärtigen arbeit zu tun und sie meldete sich anders als sonst nur wenig und wenn dann war sie abweisend mir gegenüber. Ich ahnte also schon was dann am Sonntag vor einer Woche passierte. Wir wollten uns eigentlich treffen aber konnten uns irgendwie auf nichts einigen und dann fühlte ich ihr auf den Zahn und sie sagte mir, dass sie die Beziehung lieber beenden möchte.

So das war vor ungefähr einer Woche. Ich hänge an meiner Freundin noch so wahnsinnig und liebe sie von ganzem Herzen immernoch. Ich will mit ihr eigentlich mein leben verbringen. Aber ich weiß gleichzeitig auch dass ich nach Berlin gehen muss und diese Chance wahrnehmen muss. Leider habe ich nicht die Möglichkeit einen solchen Beruf in München oder in der Umgebung zu bekommen (es gibt sie hier einfach nicht). Solange ich meine Freundin an meiner Seite hatte hatte ich die Kraft nach Berlin zu gehen, doch jetzt wo ich sie nicht mehr habe fehlt mir diese Kraft. Ich bin demotiviert und muss mich zu jeder Arbeit zwingen egal wieviel Spass sie mir sonst gemacht hat. Ich möchte sie einfach nicht verlieren und will diese Beziehung weiterführen.

Wir hatten uns nun am Dienstag getroffen um die vielen Missverständnisse die damals im Gespräch über Berlin entstanden sind auszuräumen. Ich machte ihr auch den Vorschlag erstmal nur einen 2 jährigen Vertrag in Berlin zu machen und sollten wir dann immernoch zusammen sein, dass wir dann gemeinsam für eine Familie planen und einen richtig guten Kompromiss finden. Wir hatten ein richtig tolles Gespräch und diese Verbindung die wir hatten war auch immernoch da.
Nur sie sagte mir dass sie im Moment gar nichts spürt und nicht weiß ob sie mich noch immer so sehr liebt oder ob sie schluss machen will mit der Beziehung. Für sie ist es sicherlich auch nicht leicht, daher macht sie im moment viel mit freundinen und unternimmt viel. gestern dann bin ich zu ihr gefahren und hab ihr ein paar sachen vorbeigebracht samt einem ähnlich langen brief wie dieser Text hier in der ich ihr nochmal alle meine Gedanken aufgeschrieben habe. Ich bin ihr nicht begegnet und hab sie angerufen dass ich ihr etwas vor die tür gelegt habe. Ich möchte nicht dass sie sich bedrängt von mir fühlt. Nun habe ich seit gestern nichts mehr von ihr gehört und mir fällt dieses warten so schwer. Ich weiß auch nicht ob ich vielleicht mich hinten anstellen sollte und ihr ihre ruhe lassen sollte, nachdem sie keine Fernbeziehung will.

Das schwieirige diese Entscheidung zu treffen sie in Ruhe zu lassen ist die, dass ich mich ohne sie so wahnsinnig einsam fühle. Und das schlimme daran ist es ist nicht nur das fühlen sondern es ist leider auch etwas so. Durch die Beziehung zu ihr und meine vielen Tätigkeiten hatte ich immer nur sehr sehr wenig zeit für meine Freunde und es sind mir nicht viele geblieben. Die fühlen sich natürlich auch irgendwie wie ein notnagel weil ich jetzt wieder auf die zukomme und abgesehen davon habe die im moment auch soviel um die ohren dass sie nicht die Zeit für mich haben. Dementsprechend schwer fällt es mir mich abzulenken.

Ich warte im Moment halt auf ihre Entscheidung aber ich würde gerne wissen, ob es richtig ist sie wieder in Verssuchung zu führen die Beziehung nicht zu beenden.

es tat gut das ganze erstmal nieder zu schreiben und ich hoffe irgendjmd tut sich auch diesen riesigen text an. Danke und immer weiter so kummerkasten team!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

ich kann mir gut vorstellen, wie zerrissen Du Dich fühlst. Auf der einen Seite die Frau, mit der Du alt werden möchtest und auf der anderen der Traumjob, der auch nicht unerheblich wichtig ist. So eine Entscheidung ist alles andere als einfach.

Ich würde mich für den Job entscheiden. Definitiv. Wenn Du das aufgibst, wird es immer zwischen euch stehen. Bewusst oder unterbewusst. Immer, wenn Du mal Probleme im Beruf hättest, wäre dieser Gedanke da. Bei euch beiden. Eines Tages könnte von Dir der Vorwurf kommen 'wegen Dir habe ich...' - auch wenn Du es Dir heute noch nicht vorstellen kannst. Aber man weiß nie, was die Zukunft so bringt.

Ihr habt viel miteinander erlebt und bis jetzt alles überstanden, dennoch scheint die Beziehung nicht auf festen Füßen zu stehen. Denn dann wäre sie mit dem Schlagwort 'Fernbeziehung' nicht zu Ende. Nicht, ohne es zumindest versucht zu haben. Das ist etwas, was ich ihr ankreide. Warum wehrt sie sich so vehement? Eine Fernbeziehung ist nichts, was man plant. Man liebt einen Menschen und entweder wohnt er weit weg oder muss aus welchen Gründen auch immer wegziehen. Kann sie Dich wirklich so einfach aus ihrem Leben streichen? Wenn das möglich ist, dann frage ich mich, wie weit es her war mit ihren Gefühlen. Auch wenn Dir dieser Gedanke so ganz und gar nicht behagt.

An deiner Stelle würde ich ihr das auch sagen. Sie sollte einer Fernbeziehung zumindest eine Chance einräumen, wenn ihr euch doch liebt und so schöne Zeiten zusammen hattet; die schlechten sollten euch eigentlich noch mehr zusammengeschweißt haben.

Alles, alles Gute auch in Berlin!