Problem von Sophie - 12 Jahre

Ich komme nicht mehr klar...

Hallo liebes KuKa-Team :)

Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll..
(schonmal sorry, dass es ein etwas längerer Text werden kann.. Ich muss das einfach mal alles los werden, da mich das wirklich so sehr belastet..)
Ich habe seit 5 Jahren mein Leben nicht mehr im Griff..
Angefangen hat es schon viel früher, das sich, als ich 5 Jahre alt war, meine Eltern trennten. Damals war ich einfach noch zu klein um zu verstehen was dort passiert war. Nun beschäftigt mich seit ich 10 Jahre alt bin (also 5 Jahre danach) diese Sache unwahrscheinlich doll. Ich denke ständig nach, warum es so ist; warum ich meinen Papa nur so selten sehen kann (er wohnt 433 Km entfernt, daher kann ich ihn nur 3 mal im Jahr sehen); warum mir nie jemanden erklären wollte, warum es so ist; warum meine Eltern sich nun hassen; warum sie, wenn dieses Thema auf kommt immer sofort abblocken;usw. Ich vermisse meinen Papa total. Jedes mal, wenn ich bei ihm bin und meine Zeit wieder zuende ist, will ich mich am liebsten einfach zurückziehen und ausweinen. Ich will nicht wieder weg von meinem Papa, ich will aber auch bei meiner Mama sein. Ich wünsche mir oft so sehr, dass sie sich wieder verstehen. Ich versteh das alles nicht. Und ich hasse mich dafür, da ich mir an allem die Schuld gebe (es versteht keiner, aber es ist so)..
Dann wurde ich vor 5 Jahren eingeschult. Von da an began ein neues Problem. Ich bin schon seit der 1. Klasse eine wirklich gute Schülerin (ohne, dass ich damit angebe). Das hat leider nicht nur gute Seiten. Ich werde seit der 1. Klasse gemobbt. Ich war noch nie dünn bzw. hübsch. Mittlerweile sagen viele Leute zu mir, dass ich wirklich hübsch geworden sei. Ich fühle mich einfach total unwohl. Mittlerweile sehe ich aus wie ein 15-16 jähriges Mädchen, befinde mich schon seit einer Weile in der Pupertät und bin eig. relativ selbstbewusst. Nun habe ich aber seit der 1. Klasse nie wirklich Freunde gehabt. Eine meiner "Freunde" hat mich Jahre lang geschlagen. Andere waren nur nett zu mir, wenn sie etwas brauchten. Wieder andere vertrieben sich ihre langeweile mit mir. Und so weiter und so fort. Nun bin ich in der 6. Klasse und gehe auf ein Gymnasium. Meine Leistungen sind weiterhin super und ich fühle mich dort auch wohl. Wirkliche Freunde habe ich dort nur 2, ansonsten mag mich nicht unbedingt jeder. Ich werde immernoch gemobbt, aber nicht mehr ganz so extrem wie in der Grundschule. Ich habe nun auch ausserhalb der Schule einen besten Freund, dem ich wirklich alles sagen kann. Bei ihm habe ich mir schon so oft die Sch* von der Seele geredet und mich einfach mal ausgeheult. Nur habe ich ihm auch noch nicht alles gesagt und ich kann das auch i-wie nicht.
Weiter geht es damit, dass ich in den Sommerferien vergewaltigt wurde. Ich habe das lange verschwiegen, bis auch diesmal mein bester Freund dahinter kam. Nun frisst mich das i-wie innerlich auf, da ich so oft daran denken muss. Ich kann keinen mehr an mich ranlassen, wo wir auch schon beim nächsten Problem wären..
..Ich habe am 8.8. einen Jungen kennen gerlernt. Das allerdings hier bei meinem Papa, da er hier Urlaub machte. Wir haben uns ineinander verliebt und sind dann auch zusammen gekommen. Ich habe nach einer Weile meinen ganzen Mut zusammen genommen und ihm erzählt, was mir passiert war. Er war einfach toll, hat super reagiert und mich einfach wieder aufgebaut. Auch als ich weinend vor ihm zusammenbrach hatte er einfach nur die passenden Worte und hat sich einfach nur um mich gekümmert. Doch dann kam der Tag andem er wieder heimfuhr und auch ich wieder zurück zu meiner mama musste. Wir hatten täglich per Skype kontakt. Aber es war nicht das selbe. Er konnte mich nicht mehr so trösten, wie er es erst tat. I-wann ging dann alles vorbei. Ihm machte es sichtlich zu schaffen, dass er mich ständing so traurig sah und nichts machen konnte. Er wandte sich dann immer weiter von mir ab und es tat so weh zu spüren, dass es ihm so nicht gut ging. Er liebte mich, er liebte mich wirklich, aber es tat ihm nicht gut. Und ich hab es dann beendet, weil ich selbst nicht mehr konnte, ich konnte ihn nicht so fertig sehen. Ich hasse den Typen, der mir das (die Vergewaltigung) damals antat. Dieser Mensch hat mir mein Leben zerstört. Er hat mir einen der wichtigsten Menschen in meinem Leben genommen. Ich kann einfach nicht mehr... Das schlimmste ist: Ich geb mir selbst die Schuld an der Vergewaltigung. Ich hab mich damals nicht gewehrt. Ich hätte schreien müssen.
Und wegen all diesen Problemen habe ich angefangen mich selbst zu verletzen. Ich weiß, dass es schlecht ist, aber ich weiß nicht mehr weiter... Es befreit einfach, es tut so gut. Ich kann nicht mehr ohne, auch wenn ich will, ich will es so gern hinter mir lassen.
Bitte helft mir :(

Sooo, lange rede kurzer Sinn, nochmal eine kurze zusammenfassung:
- Trennung meiner Eltern vor 7 Jahren
- Mobbing seit 5 Jahren
- Vergewaltigung vor einigen Monaten
- Trennung von meinem Freund --> Liebeskummer
- SVV

Vielen, vielen Dank

LG
Sophie

Pia Anwort von Pia

Liebe Sophie,
vielen Dank, dass Du so viel Mut hattest und hier geschrieben hast. Es tut mir Leid, dass wir Dir nicht eher antworten konnten, bei solch einem schwierigen und belastenden Problem.

Erst einmal möchte ich Dir sagen, dass es wirklich toll ist, wie Du damit umgehst. Klar, Du schreibst hier von Selbstverletzung und dass Du mir deinem Freund Schluss gemacht hast. Aber dennoch finde ich es wirklich erstaunlich, wie gut eine 12-jährige mit all den Belastungen umgeht und so differenziert darüber schreiben kann. Du kannst stolz auf Dich sein. Es ist nie Deine Schuld. Du kannst nichts für all das, was Dir angetan wurde! Ich möchte Dir auch sagen, dass Du Dich nicht dafür entschuldigen musst, dass Du mal schreibst, was Dir durch den Kopf geht! Es ist super, dass Du es schreibst. Es braucht sehr viel Mut, aber es hilft und ich bin froh, dass Du dies gemacht hast!

Ich muss Dich darauf hinweisen, dass wir keine professionellen Berater sind. Wir antworten nur nach unserem besten Wissen und Gewissen. Du schilderst da eine schwerwiegende Problematik, bei der Du dir eigentlich professionelle Hilfe suchen solltest, aber dazu später mehr. Ich hoffe, dass ich Dir dennoch ein bisschen helfen kann.

Es ist immer schwer, wenn sich Eltern trennen und meistens leiden die Kinder mehr darunter als diese selbst. Ich kann gut verstehen, dass es Dich sehr belastet, dennoch finde ich es bedenklich, dass Du nach 7 Jahren immer noch so sehr darunter leidest. Ich finde es auch schade, dass deine Eltern Dir nicht erklären möchten, warum das alles in die Brüche ging. Hast Du Ihnen schon einmal gesagt, wie sehr es Dich belastet? Wie wichtig es Dir wäre, den Grund für das Alles zu erfahren? Da steckt anscheinend mehr dahinter, was deine Eltern auch nie richtig verarbeitet haben. Aber ich muss Dir sagen, dass DU bestimmt nicht Schuld bist. Klar, es ist für einen selbst einfach zu sagen, dass man selbst daran Schuld ist. Aber wieso? Weil man dafür einen Grund sucht und man fühlt sich gleichzeitig so schlecht und lässt die Gedanken nicht raus, dass es sich in Selbsthass entwickelt. Aber das darf nicht passieren - DU bist NICHT Schuld. Bitte tue Dir diese Gedanken nicht selbst an. Ich fände es gut, wenn Du nochmal all deinen Mut zusammen nimmst und versuchst mit einem deiner Elternteile zu sprechen. Sage Ihnen, wie wichtig Dir das ist und wie sehr Dich das noch belastet! Es könnte vielleicht auch für Deine Eltern einfacher sein und auch für Dich, wenn Du ihnen einen Brief schreibst. Was meinst Du?
Außerdem würde ich mit ihnen auch darüber sprechen, dass Du Deinen Vater öfters sehen möchtest. Ich kann Deine zwei Pole sehr gut verstehen, dass Du nicht weg von deiner Mutter möchtest, aber auch bei Deinem Vater sein möchtest. Das ist sehr schwer, aber ich denke, dass es mit der Zeit auch besser werden könnte, weil Du dann mehr Möglichkeiten hast zu Deinem Vater zu kommen.
Also kleine Aufgabe für Dich. Mache Dir klar, dass DU nicht Schuld bist und versuche mit Deinen Eltern noch einmal zu sprechen, oder am besten einen Brief/Email zu schreiben. Ich drück Dir dafür ganz fest die Daumen.

Zum Thema Schule und Freunde: Sei stolz auf Dich, wie gut Du in der Schule bist und wie leicht es Dir fällt. Du hast schon genug andere Probleme, deshalb freue ich mich umso mehr, dass in dem Bereich keine Probleme auftauchen. Denk nicht darüber nach, was die anderen denken. Wichtig ist, was Du darüber denkst. Ich kann einfach nicht verstehen, wie jemand wegen den Noten gemobbt wird. Ich denke aber, dass es mit der Zeit auch besser werden kann, weil wenn es Richtung Abitur geht, dann wird das seltener! Versuche die blöden Sprüche nicht an Dich ran zulassen, oder einfach mal zu fragen, warum sie das machen? Wieso sie Dich nicht in Ruhe lassen. Du könntest auch anbieten, dass wenn die anderen etwas nicht verstehen, dass Du es ihnen erklärst, denn ich denke, dass bei den meisten Neid dahinter steckt. Aber das mit der Hilfe anbieten, solltest Du nur machen, wenn es sich für Dich richtig erscheint und wenn Du daraus keinen Nachteil ziehst!
In einem Satz beschreibst Du, dass Du Dich in deiner Haut nicht wohl fühlst und Dich nicht hübsch findest und im anderen, dass Du Dich jetzt wohl fühlst und selbstsicher bist. Ich hoffe, dass es mit dem Schulwechsel zusammen hängt. Ich finde es toll, dass Du dich selbstsicher fühlst. Das ist der erste Schritt zur Besserung – Gratuliere! Dass man sich mal nicht wohl fühlt in seinem Körper, das gehört meistens zu „Pubertät“ (meiner Meinung nach ein schrecklicher Begriff :) ). Man verändert sich und man denkt mehr darüber nach. Ich denke, es ist auch ein bisschen wichtig, dass man sich mit einem selbst auseinander setzt und sich selbst besser kennen lernt. Aber Du bist toll, so wie Du bist – vergiss das nie!
Es tut mir Leid, dass Du so schlechte Erfahrungen mit Freunden gemacht hast. Geschlagen zu werden, ausgenutzt zu werden oder als Lückenbüßer verwendet zu werden, gehört nicht zu einer guten und respektvollen Beziehung zwischen Freunden. Bitte versuche damit abzuschließen und es ein Stück weit von Dir zu distanzieren. Ich merke, dass Du nun bessere Freunde gefunden hast. Du hast in deiner neuen Schule schon zwei gute Freunde und was heißt „nur“? Ich finde das super, dass du es geschafft hast und wieder Vertrauen aufbauen konntest und Freunde gefunden hast. Man braucht nicht 100 Freunde, die einem wenig bedeuten. Sieh das mal und sei stolz auf Dich, dass Du sie gefunden hast und mit der Zeit lernst Du bestimmt noch weitere wertvolle Menschen kennen. Außerhalb der Schule hast du ja anscheinend auch schon einen gefunden und kannst Dich bei ihm aussprechen. Dass du ihm noch nicht alles sagen kannst, ist ganz normal und verständlich. Wenn es sich für Dich richtig anfühlt, dann wirst du es mit der Zeit auch schaffen, ihm alles zu sagen. Wenn nicht, dann ist es auch nicht schlimm!

Jetzt zu deinem großem Problem und ich denke, dass das Problem mit deinem Freund damit sehr eng zusammenhängt und deine aktuelle Stimmung auch. An diesem Punkt fängt spätestens eine Problematik an, bei der Du professionelle Hilfe brauchst. Mit den Punkten davor ist es auch schon grenzwertig, aber machbar. Es ist schrecklich, was Dir passiert ist, aber ich finde es auch genauso schlimm, dass du schon soweit gehst und Dir die Schuld gibst. Wie bei dem Punkt zu deinen Eltern schon – DU hast KEINE Schuld! Man denkt als Außenstehender immer, dass man sich wehren hätte können, dass man schreien hätte können, dass man gleich Hilfe suchen hätte können. Aber nein, so ist es meistens für den Betroffenen nicht. Meist ist der Betroffene so geschockt, verängstigt und unsicher, dass es gar nicht möglich war. Das ist keine Schande, das ist absolut nachvollziehbar. Es ist eher schlimm für Dich und deswegen sollte sich daraus bitte kein Selbsthass entwickeln!
Es stimmt, solche Erlebnisse können so wirken, dass man sich davon aufgefressen fühlt. Es ist wichtig, darüber zu reden und ich bin sehr stolz auf Dich, dass Du es schon stückweise geschafft hast. Du hast es deinem Freund (sry, dass ich Freund schreibe, aber ich denke in deinen -richtigen- Wünschen ist er das auch noch) gesagt und hier geschrieben hast. Das ist der erste Schritt, das war richtig. Doch jetzt darfst Du nicht stehen bleiben, jetzt solltest Du den nächsten Schritt wagen, so schwer es Dir auch fällt. Aber ich merke, dass in dir Hoffnung und Kraft steckt, dass Du etwas ändern möchtest, dass Du Hilfe suchst, sonst hättest Du nicht hier geschrieben und sonst hättest Du Dein Problem auch nicht so formuliert! Du schreibst ja, dass Du diesen Menschen, der Dir das angetan hat, hasst und das ist richtig. Du musst ihn hassen und nicht Dich! Wenn Du ihn dafür hast, wie fühlt sich das an? Du bist nicht Schuld und Du bist auch nicht Schuld, dass deine Beziehung in die Brüche ging!
Du hast da etwas sehr schlimmes erlebt und Du solltest es verarbeiten, weil es Dich anscheinend noch sehr verfolgt. Dazu wäre es wichtig, dass Du Dir professionelle Hilfe holst. Es ist keine Schande, wenn man das macht. Wenn man krank ist, dann geht man zum Arzt und wenn man solche Probleme hat, dann geht man zu einem Therapeuten, das ist ganz normal. Es ist sogar positiv. Es kann sehr wertvoll sein, wenn man sich mit sich selbst auseinander setzt - man lernt sehr viel dabei für das weitere Leben.
Ich möchte Dir hier zwei Links schreiben, Die Dir bei diesem Problem helfen:

http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/6/Vergewaltigt-wohin-kann-ich-mich-wenden.html

http://www.wildwasser.de/

Nun nochmal zu dem Thema Psychotherapie. Ich möchte es Dir ein bisschen erklären um Deine Angst zu nehmen. Man hat 5 probiotische Sitzungen, die dienen dazu, dass man den Therapeuten kennen lernt und entscheiden kann, ob man sich wohl fühlt und ob man sich eine Zusammenarbeit vorstellen könnte. Dies ist sehr wichtig, damit man auch wirklich gut arbeiten kann, denn nur wenn die „Chemie“ zwischen euch stimmt, klappt es! Also scheue Dich nicht, einem Therapeuten abzusagen und mehrere auszuprobieren.
Du findest diese Hilfe, indem du entweder Dich selbst mit einem Psychotherapeuten in Kontakt setzt oder mit einem Arzt darüber sprichst. Wenn Du in Google deine Heimatstadt und Psychotherapeut oder ähnliches eingibst, dann wirst Du einiges finden. Du solltest nur darauf achten, falls du ein Kassenpatient bist, dass die Therapeuten auch von der Kasse unterstützt werden, denn Du verdienst ja noch nicht genug, um die Therapie selbst zu finanzieren. Um bei einem Therapeuten anzurufen gehört aber auch sehr viel Mut und Kraft dazu, außerdem kann es sein, dass bei vielen eine lange Wartezeit verbunden ist. Ich hoffe Du lässt Dich deswegen nicht verunsichern. Am besten wäre es natürlich, wenn du mit deinen Eltern darüber sprichst und diese Dich unterstützen, aber ich kann verstehen, wenn Du es noch nicht schaffst. Der zweite Weg, den ich persönlich gut finde, ist, dass du zu deinem Hausarzt gehst. Deine Eltern müssen nicht darüber Bescheid wissen (beim ersten Weg auch nicht!). Mache einen Termin aus und wenn man Dich fragt, dann sag einfach, dass Du eine Beratung wegen einem psychischen Problem brauchst. Wenn es Dir hilft, dann kannst du auch deine Freunde fragen, ob jemand dich begleitet, vergiss aber deine Krankenversicherungskarte nicht :). Dem Arzt musst du auch nicht genau schildern, was Dir passiert ist, aber er wird Dir helfen. Er wird Dir deine Möglichkeiten erklären und falls du einen netten und hilfreichen Arzt erwischst, dann weiß er vielleicht auch einige gute Therapeuten und übernimmt das Vermitteln und Du musst in dem Sinne wenig machen. Dass Du eine Therapie machst, dass müssen Deine Eltern nicht erfahren und dass Du deswegen beim Arzt warst. Der Therapeut und der Arzt haben Schweigepflicht, aber es wäre bestimmt nicht so belastend, wenn Du es schafft Deinen Eltern Bescheid zu sagen. Dazu kann Dir dein Therapeut auch helfen.
Hier noch einige Tipps zur Therapeutensuche:

http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Wie-finde-ich-einen-Psychologen.html

Ich denke, dass Du damit Dir und auch Deiner Beziehung einen großen Gefallen tun würdest. Es ist richtig, dass es eine große Belastung für deine Beziehung war und dass es deswegen auch nicht funktioniert hat. Aber vielleicht findest Du den Mut, um wieder Kontakt zu ihm aufzusuchen und ihm mitzuteilen, dass Du Dir nun Hilfe suchst. Ich könnte mir vorstellen, dass er dich gerne unterstützt und dass ihr dann auch eine positive Zukunft erwarten könnt, als Paar oder als gute Freunde.

Nun zu deinem letzten Problem, das Selbstverletzen. Ich finde es nachvollziehbar, dass Du da rein gerutscht bist, aber dennoch sehr sehr schlecht. Ich merke aber, dass Du da schon etwas näher darüber Bescheid weißt und vielleicht im Internet einen „Trigger“ gefunden hast. Selbstverletzen ist eine Sucht oder kann zumindest dazu führen. Aber es hilft nichts! Man fühlt sich zwar danach besser, aber später noch schlechter. Die Narben werden nicht mehr weg gehen und man wird immer wieder an die schweren Zeiten erinnert. Ich sehe es bei Dir als Hilferuf. Es wird höchste Zeit, dass du dir diese Hilfe suchst. Du hältst die Gedanken nicht mehr aus und findest nur den Weg dich selbst zu verletzten um sozusagen ein Ventil zu öffnen und alles raus zu lassen. Du gibst Dir für alles die Schuld und um Dich selbst zu bestrafen, musst Du Dir selbst wehtun. Du merkst, wie Du den Boden unter Deinen Füßen verlierst und brauchst etwas, um Dich selbst wieder zu fühlen und Dich zurück zu holen. Kann das sein? Welche Gründe hast Du für das Verletzten? Denke mal genau nach, was in Dir vorgeht, das kann manchmal sehr hilfreich sein. Du musst lernen, dass es aber nicht die Lösung ist und dass Du all deine Kraft sammeln solltest und versuchen es zu verhindern. Es gibt sehr viele „Skills“, welche Alternativen zum Selbstverletzen sind. Hier findest du viele und auch noch mehr Informationen darüber:

http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/30/Ich-ritze-mich-was-kann-ich-tun.html

http://www.magersucht-online.de/index.php/informationen-zu-magersucht/36-selbstverletzendes-verhalten-svv-

Ich denke Du merkst selber, dass Dir alles zu viel wird. Dass Du damit nicht mehr allein klar kommst. Das Selbstverletzen ist schon ein eindeutiges Zeichen dafür! Ich wünsche mir für Dich, dass du es schaffst, Dir Hilfe zu suchen. Du kannst nichts dafür, dass Du das alles erfahren musstest und ich finde Du bist ein wertvoller Mensch. Schaue, dass Du für Dich sorgst und dass es Dir wieder besser geht! Ich bitte Dich, dass Du nun nicht stehenbleibst, sondern, dass Du Dir diese Hilfe suchst. Ich wäre sehr stolz auf Dich!

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen. Es ist etwas lang geworden, aber auf deine lange Frage, folgt nun eine lange Antwort :). Ich hoffe, dass Du Dich mit den Themen auseinander setzt und es schaffst und ich weiß, DU KANNST ES SCHAFFEN! Ich glaube an Dich. Ich wünsche Dir für deine Zukunft alles alles Gute und hoffe, dass Du mir den Gefallen tust und Dir Hilfe suchst. Gerne höre ich, wie es Dir ergangen ist! Wenn Du auch noch zu etwas Fragen hast, melde Dich wieder! Vielen Dank für deine Frage und dein Vertrauen.

Alles Liebe,
Pia