Problem von Cathy90 - 22 Jahre

Rückfall... aufgeben oder weitermachen?

Hallo zusammen...
Ich möchte eure Aufmerksamkeit nur ein paar Augenblicke fordern und freue mich auf Antworten :-)

Zuerst: Ich hatte mal vor einigen Jahren eine schlimme Lebenskrise und in dieser Zeit bin ich als schwacher Mensch natürlich in die Drogen/Alkoholsucht gerutscht und war stark suizidgefährdet.
Durch gute Freunde und einen harten Lebenswechsel habe ich es dann aber doch geschafft, auf eigenen Füßen zu stehen; im frühen Alter eine eigene Wohnung bezogen und meine Ausbildung begonnen.

Jetzt bin ich langsam wieder an meine Grenzen gestoßen.
Der Hass, der Anderen (Arbeitskollegen, Bekannte) kam schleichend, doch wie erwartet hat sich alles positive umgeschlagen.
In der Firma, wo ich nun arbeite, ernte ich nur Gelächter und Verachtung.
Mein Lebensunterhalt reicht nicht, um halbwegs über die Runden zu kommen.
Ich stehe knietief in Schulden und mit meiner Familie habe ich fast keinen Kontakt.
Das schlimmste ist, das ich mir durch mein Verhalten alles selbst versaut habe. Der Wunsch nach Annerkennung und Zugehörigkeit war so groß, dass ich mich selbst so stark verstellt habe, und mich nun selbst nicht mehr wiedererkenne. Ich verhalte mich affektiert und laut gegenüber anderen, ovwohl ich eigentlich sehr ruhig und zurückgezogen bin
Ich schäme mich vor mir selbst.

Habe wieder angefangen, mir selbst wehzutun, enorme Mengen Alkohol zu trinken und schon die ein oder andere Schmerztablette (Morphium) genommen.

Ich bin allein, wie noch nie zuvor und was wäre es für eine Erleichterung, einfach aufzugeben?
Ich mag nicht mehr kämpfen, zu lachen wenn sie mich hassen und diese Fassade weiterhin aufrechtzuerhalten.
Das ist zuviel, was ich alleine nicht mehr bewältigen kann.

Meine Frage: Soll ich alles so hinnehmen und auf Besserung hoffen oder evtl ganz aufgeben, oder mich weiter durchboxen, obwohl es doch ziemlich sinnlos ist, und nur weiter an meinen Kräften zehrt?

Mit ganz lieben Grüßen,
Cathy

Bernd Anwort von Bernd

Liebe Cathy,

Zuerst meine Antwort auf Deine Frage: Es ist nicht sinnlos!
Es lohnt sich, dass Du für Dich kämpfst!
Es lohnt sich, Dich selber zu finden und Dich anzunehmen, wie Du bist!

Wo bist Du am ehesten "Du selbst"?
Wer kennt Dich, wie Du wirklich bist, wenn Du Dich nicht verstellst?
Was ist mit den Freunden, die bereits früher schon einmal für Dich dagewesen sind?
Was steht zwischen Dir und Deiner Familie, dass Du sagst, es gibt kaum einen Kontakt?

Du hast geschrieben:
"bin ich als schwacher Mensch natürlich in die Drogen/Alkoholsucht gerutscht "
und:
"doch wie erwartet hat sich alles positive umgeschlagen".

Warum ist es für Dich "natürlich"? Wieso "erwartest" Du, was geschieht?
Was hindert Dich, gegenzusteuern?
Lasse Dich überraschen: Öffne Dich den Menschen gegenüber, die Dir schon einmal nahe standen: Deine Freunde, Deine Familie!
Ich denke nicht, dass Du von denen allein gelassen wirst, die Dich wirklich kennen.
Lasse Dir noch einmal helfen!

Bitte!

Alles Liebe,

Bernd